Anfang der Woche stand noch ganz im Zeichen des Österreicher Hauses in Genf. Aus anfänglich 30 Zimmern wurden mittlerweile 49 Zimmer im Österreicher Haus, die wir erfolgreich an die qualifizierten Athleten vermitteln konnten. Danke für euer Vertrauen – wir werden bestimmt eine geniale Zeit in Genf bei den Triathlon Europameisterschaften über die Sprint- und Olympische Distanz haben und haben noch das eine oder andere Zuckerl für euch parat.
Nach den intensiven “Genf Vorbereitungstagen” kamen die “St. Pölten” Tage. Mitte der Woche kam dann auch endlich das “Upgrade” für meine BMC Time Machine 01. Nach Jahren der mechanischen Schaltung wechselte ich auf die Di2 Ultegra Version. Der Unterschied zur Dura Ace ist minimal und für mich den Aufpreis nicht wert. Das Rad wurde am Mittwoch Abend fertig – eine erste Testfahrt sowie die Trainingsausfahrten am Donnerstag und Samstag in St. Pölten verliefen ohne Probleme und ich habe mich sofort damit wohlgefühlt. Den “Luxus” auch an den Bremshebeln schalten zu können habe ich schnell lieb gewonnen …
Vor der Abreise nach St. Pölten kurzer Stress. Meine Hinterrad Bremse zeigte keine Wirkung mehr. Bei den Wettervorhersagen für den IRONMAN 70.3 St. Pölten wäre das wohl leichtsinnig gewesen, so in die Abfahrten zu gehen. Glücklicherweise hatte Marisa am Freitag frei und eilte für mich von Radhändler zu Radhändler. Den Zusatz “Fachgeschäft” sollten in Linz nicht zu viele Händler verwenden – denn erst der vierte Händler traute sich, bei meinem BMC das Bremsseil fachgerecht zu wechseln … Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Schlussendlich aber haben wir – besser gesagt Marisa – es geschafft, das Rad rennfertig zu bringen.
In St. Pölten haben wir heuer das “Cleverhotel” in Herzogenburg bezogen. Das Hotel liegt direkt an der St. Pöltner Strasse – der einzige Nachteil, da die Strasse doch viel befahren ist. Für das lockere Training oder eine Streckenbesichtigung im nächsten Jahr liegt das Hotel aber ideal. Den Freitag und Samstag haben wir dann auch der Expo verbracht. Am Info Point ausgeholfen und für trinews.at Photos, Videos und Berichte gemacht.
Mein IRONMAN 70.3 St. Pölten
Dann der Bewerb am Sonntag. Mit leichtem Kopfweh hat um 04:45 Uhr der Wecker geläutet. Das mittlerweile übliche Frühstück und ab zur Wechselzone. Trinkflaschen & SRM montieren, Luft aufpumpen, Wechselzonen Säcke befüllen und ab an den See. Kurz einlaufen, kurzes einschwimmen und dann schon in den Vorstartbereich. Die Stimmung wie jedes Jahr bereits um 07:00 Uhr toll.
Das Schwimmen verlief ohne grössere Probleme. Gefühlt bin ich im ersten See etwas “abseits” geschwommen. Meine Brille war wohl aufgrund der kühlen Temperaturen schnell angelaufen und ich orientierte mich nur am spritzenden Wasser. Nach 30:22 Minuten machte ich mich auf den Weg in die Wechselzone. Immerhin eine Verbesserung von 1 Minute im Vergleich zum Vorjahr – im nächsten Jahr sollen dann aber die 30 Minuten fallen.
Der erste Wechsel eher etwas langsam. Aber das wird beim Rad fahren wieder reingeholt. Raus mit dem Rad, geschalten und auf den Aufleger gelegt. Hui, das geht gut … Doch schon nach etwa 200 Metern die Ernüchterung. Kein Schalten möglich! Weder rauf noch runter. Verdammt! Dabei war der Akku geladen, was kann das sein? Ein kurzer Stopp bei Bernie – seines Zeichens Material & Castelli Experte. In diesem Fall leider etwas ratlos … Okay, kurz überlegt was ich machen soll und bin weitergefahren. Dumpf hatte ich in Erinnerung, dass vor einem Anstieg ein Bike Service wartet. Pedaliere ich halt auf der Autobahn mit 100 Umdrehungen pro Minute dahin … Naja, nach 3 Kilometern dann der erlösende Bike Service der Firma Strobl. Der Chef persönlich hat sich darum gekümmert – und hätte ich ihm weitere Details geben können, wäre er vermutlich nach ein paar Minuten fertig gewesen. So wartete ich etwas länger. Zu letzt musste ich auch noch das Hinterrad wechseln – und die Bremsen beim BMC neu eingestellt werden. Wer das BMC kennt, weiss, dass das kein Kinderspiel ist …
Ein fettes DANKE SCHÖN nochmals an das Team vom Radsport Strobl für die Hilfe!
Okay, mein Ziel in die Top 5 in meiner Altersklasse zu kommen war also mal abgehakt. Also ordentlich weiterfahren und dann wenigstens einen schnellen Halbmarathon war der neue Plan. Die Qualifikation für die IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaften in Zell am See hatte ich glücklicherweise schon in der Tasche.
Nach 90 Kilometern endlich zurück in der Wechselzone. Entlang der Wachau gab es heuer leichten Rückenwind – sehr angenehm. Wie in den letzten Jahren auch, kann man sagen, dass ein Großteil der Athleten fair gefahren ist.
Aus der zweiten Wechselzone ging es dann schnell raus. Kein Blick auf die Uhr, einfach ein schneller Halbmarathon. Nach einem Kilometer eine kurze Pinkelpause eingelegt und gelaufen, gelaufen, gelaufen, … Wenn ich nach 10 Kilometern explodieren würde, wäre das auch keine Tragödie. So kam es aber glücklicherweise nicht. Nach knapp über 1:17 Stunden hatte ich die 20,4 Kilometer zurückgelegt.
Unterwegs freute ich mich, zahlreiche Freunde und Bekannte anfeuern zu können. Dreimal passierte es, dass ein Athlet vor mir bei der Labe seinen gewünschten Becher nicht bekam, bzw. wieder fallen liess. Ich nahm einfach einen neuen mit, rannte zu ihm nach vorne und gab ihm den Becher! YES – das machte richtig Spass und sorgte teilweise für verdutzte Gesichter der Athleten. Tja – Triathlon ist schon ein herrlicher Sport!!!
Rundum – ein tolles Wochenende mit tollen Freunden, vielen Dank an Marisa, Mario & Silvia, Adi & Dani, Ali, Erwin, Stefan, Berni, und all unsere Freunde in der Triathlon Szene, die auch in St. Pölten waren!