“Richtig oder falsch, was soll’s – I will a gar nix verstehen” die bekannten Liedzeilen aus dem Song von STS spiegeln die aktuellen Diskussionen der heimischen Triathlon-Szene wieder, wenn es um Rennabsagen geht. Sollen Veranstalter bis zum letzten Moment mit einer Rennabsage abwarten, oder lieber frühzeitig eine Entscheidung treffen?
Wenn es so leicht wäre, und es nur “Richtig oder falsch” geben würde, sollte man meinen, dass nach einem Jahr Pandemie sich ein Szenario durchgesetzt hätte. Wir leben in einer Zeit, in der es keine Planungssicherheit über einen Zeitraum von 10 Tagen gibt. Seien die Entscheidungen politisch getrieben oder Faktenbasiert, die Lage kann sich mit nur wenigen Tagen Vorlaufzeit ändern. Und diese Änderung kann in beide Richtungen ausschlagen.
Wer hätte im Februar 2021 gedacht, dass wenig später die Welt “still steht”? Und wer hätte Ende März 2020 gedacht, dass es nur zwei Monate später wieder die ersten Sportveranstaltungen geben kann? Auch die Bevölkerung und selbst wir Sportler als kleinen Gruppe der Bevölkerung sind gespalten. Es gibt Athleten, die die Saison 2021 schon abschreiben und sagen: “Wie soll das heuer im Sommer noch was werden?”. Es gibt aber auch jene Athleten, die fest daran glauben und hoffen, dass es bald wieder Triathlon-Bewerbe oder Sportveranstaltungen im Allgemeinen geben kann.
Beide Meinungen sind legitim. Es gibt kein Richtig und kein Falsch. So auch bei der Entscheidung von Veranstaltern, ein Rennen abzusagen oder noch zuzuwarten und die Planungen weiterlaufen zu lassen. Eine Absage wird nie leichtfertig getroffen. Neben dem Herzblut, dass (auch bei kommerziellen Veranstaltern) in ihren Events steckt, ist eine Absage auch ein finanzielles Disaster. Neben ausbleibenden Einnahmen müssen die Kosten für die Rückabwicklung der Transaktionen getragen werden. Das kann bis zu fünf Eure je Teilnehmer in Österreich kosten …
Ich rechne es allen Veranstaltern in der heutigen Zeit an, dass sie bis zum letzten Moment um ihren Bewerb kämpfen. Ich verstehe aber auch, wenn die Veranstalter – vor allem jene zahlreichen ehrenamtlichen Vereine – früh für Klarheit sorgen. Als Athleten müssen wir flexibel bleiben. Das Training in der momentanen Phase ist nie “vergeudete Zeit”, denn die körperliche Fitness ist es, die wir bald wieder zeigen können. Ausserdem schützt uns diese im Falle eine COVID-19 Infektion etwas vor einem schweren Verlauf der Erkrankung. Sollte ein Wettkampf ausfallen, wird der nächste Wettkampf kommen. Und wenn er nicht im Juni kommt, dann im Juli! Spätestens aber wieder 2022 – und da freue ich mich mit dem gesamtem Trinews & ALOHA SPORT Team, euch wieder an der Startlinie und dann an der Finishline begrüßen zu dürfen!