Über 2.500 Athleten werden am Sonntag in St. Pölten in den Ratzersdorfer See springen und die 1,9 Kilometer schwimmen – unterbrochen durch einen etwa 200 m langen Landgang über die Brücke – in Angriff nehmen. 2.500 Athleten und zigtausende Zuschauer, für die sich die Veranstalter wieder etwas überlegt haben.
Und die Veranstalter hatten in den letzten Tagen viel zu tun. Die Traisen war aufgrund der schweren Regenfälle in der Region über die Ufer gelaufen und setzte das Regierungsviertel teilweise unter Wasser.
Die Favoritinnen
Bei den Profi Damen wird das Feld von Vorjahressiegerin Lisa Hütthaler angeführt. Hütthaler peilt nach ihrem Auftaktsieg heuer beim IRONMAN 70.3 Mallorca erneut das Double an und möchte am Sonntag am Podest ganz oben stehen. „Dauerrivalin“ Yvonne Van Vlerken möchte es der Niederösterreicherin bei ihrem Heimrennen aber sehr schwer machen. Wie weit Yvonne Van Vlerken nach ihrem Unfall schon wieder in der Weltspitze mitmischen wird, wird sich erst zeigen müssen. Ihr Aufbau ist ganz auf den IRONMAN Hawaii im Herbst ausgerichtet, bei welchem sie erneut auf dem Podium stehen möchte. Die Ungarin Erika Csomor möchte auch im Herbst ihrer Karriere noch ganz große Leistungen zeigen. Dass sie dazu noch fähig ist, hat sie mit einigen Podestplatzierungen über die IRONMAN 70.3 Distanz im letzten Herbst gezeigt.
Aus Deutschland reisen mit Svenja Bazlen, Daniela Sämmler, Natascha Schmitt, Katja Konschak und Katharina Grohmann gleich eine ganze Handvoll Athleten, die um Podiumsplatzierungen kämpfen können.
Die weiteren heimischen Profi Damen am Start sind Michi Herlbauer, Kamila Polak, Michaela Rudolf und Bianca Steurer. Gespannt darf man auch auf das erstmalige Antreten von Sylvia Gehnböck über die Mitteldistanz sein, die sich als Age Grouperin weit vorne platzieren wird können.
Die Favoriten
Das Herren Starterfeld ist qualitativ mindestens genauso stark besetzt. Youngster Christoph Schlagbauer feiert sein Profi Debüt beim IRONMAN 70.3 Austria, nachdem er in Mallorca krankheitsbedingt nicht an den Start gehen konnte. Ebenfalls im Profi Feld zu finden der junge Thomas Steger. Nach seinem Sieg beim Triathlon in Ober Grafendorf und den Siegen im letzten Jahr setzt er alles auf eine Karte und versucht sich als Profi.
Andreas Giglmayr wird seinen ersten Mitteldistanz Bewerb in Österreich in Angriff nehmen. Nach Rang 2 bei der Challenge Rimini kommt er motiviert nach St. Pölten. Für ihn wird der Bewerb auch ein erster wirklicher Leistungsvergleich. Seinen Speed aus den Bewerben über die Olympische Distanz konnte er in Italien bereits mitnehmen. Zeigen wird sich, wo er im Vergleich zu den anderen heimischen Athleten stehen wird.
Für Georg Swoboda verläuft die Saison noch nicht ganz nach Plan. Zuletzt musste er sogar im Krankenhaus durchgecheckt werden. Beim Vienna City Triathlon stieg er mit einem Raddefekt vorzeitig aus. Er kämpfte in den letzten Jahren in St. Pölten immer um den Titel des besten Österreichers und um die schnellste Radzeit. Dies könnte ihm heuer der Niederösterreicher Michi Weiss zunichtemachen. Weiss startet erstmalig nach seiner Dopingsperre wieder in Österreich und hat nur eines im Kopf „Ich möchte bei meinem Heimrennen, dem IRONMAN 70.3 St. Pölten gewinnen“, so der Gumpoldskirchner. Internationale Konkurrenz bekommt er dabei von Marino Vanhoenacker. Beide bekannt als „Überbiker“ werden es auf der 90 Kilometer langen Radstrecke durch die wunderschöne Wachau krachen lassen. Vanhoenacker kämpft heuer bei Mitteldistanzbewerben für seine IRONMAN Hawaii Qualifikation und benötigt noch zahlreiche Punkte, um heuer wieder in Kailua Kona am Start stehen zu können. Neben Vanhoenacker nannte kurzfristig auch der Spanier Eneko Llanos anstelle des Verletzten Filip Ospaly für den IRONMAN 70.3 St. Pölten. Vorne mitmischen möchten auch Matthias Hecht aus der Schweiz sowie die beiden Italiener Alessandro Degasperi und Alberto Casadei.
Die weiteren heimischen Profis bei den Herren sind Vincent Rieß, Martin Kleinl, Markus Mlinar, Daniel Niederreiter, Daniel Herlbauer, Roland Schlappal, Philipp Podsiedlik.
Neben der bewährten Schwimm- und Radstrecke wurde heuer die Laufstrecke verändert. Diese sorgte in den letzten Jahren immer für etwas Unmut bei manchen Athleten, da sie mehrmals durch das Tennisstadion führte. Anstelle des Areals gibt es heuer eine IRONMILE, bei der die Stimmung brodeln soll. Neu ist auch die Streckenführung außerhalb der Kernzone um die Eventarena. So wird heuer auch die St. Pöltner Altstadt mit einbezogen, durch die es zweimal zu laufen gilt.