Wie geht es Dir?
Mir geht es wirklich gut. Ich bin zwar müde vom vielen harten Training, aber sonst kann ich mich nicht beschweren.
Deine Leistung beim Ironman Austria war genial mit einem neuen Ironman Weltrekord. Wie schnell kannst Du in Kona sein?
Die Zeit wird mir in Kona nicht wichtig sein. Was dort zählt, ist allein die Platzierung. Überhaupt ist es immer am wichtigsten, wie man in Relation zur Konkurrenz abschneidet. Erst danach kommen die Extras wie zum Beispiel die Zeit.
Letztes Jahr hast Du nach dem Rennen in Hawaii gesagt, dass es noch kein perfektes Rennen war. Wo ist noch Spielraum für Verbesserungen?
Damit habe ich nicht gemeint, dass ich an dem Tag noch irgendwo hätte schneller sein können. Ich wollte nur sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass es noch nicht mein Maximum war. Es fühlte sich an, als könnte mein Körper noch ein bisschen mehr hergeben – Ich musste nur herausfinden, wie ich es aus ihm heraushole.
Letztes Jahr sagte Andreas Raelert, dass sich 80% im Kopf abspielen. Bist Du da seiner Meinung?
Ich glaube dass in erster Linie die Physis den entscheidenden Ausschlag gibt, vor allem im ersten Teil des Rennens. Erst wenn am Ende mehrere Athleten immer noch dicht beieinander sind, kommt das Mentale ins Spiel. Aber auch dann sind wir alle große Jungs, die wissen, dass es irgendwann weh tut. Insgesamt glaube ich also, dass der stärkste gewinnt, ganz egal ob er mental stärker ist oder nicht.
Was macht Hawaii so speziell im Vergleich zu anderen Ironman- bzw. Langdistanz Rennen – außer der Hitze, dem Wind und der Luftfeuchtigkeit?
Ich glaube es ist die Anzahl von Superstars. Wenn Du ein anderes Rennen als Hawaii machst, musst Du auf 2,3 oder vielleicht 4 andere Athleten aufpassen und wenn Du gut drauf bist, kann man das gut kontrollieren. In Hawaii sind es 15 Athleten, auf die man acht geben muss und einnige mehr, die für lange Zeit im Hauptfeld unterwegs sind. Das macht das ganze taktisch viel komplizierter. Beispiel: Es ist machbar, jeden einzelnen zu einer gewissen Zeit im Rennen zu schlagen. ABER: Wenn Du sie alle zusammen schlagen musst am gleichen Tag, dann wird es das entscheidende Stück komplizierter.
Was machst Du in den letzten Tagen vor dem Rennen in Hawaii – außer zu trainieren?
Ausruhen, Filme schauen, chillen und die üblichen Rennvorbereitungen erledigen.
Es gibt viele erfolgreiche Athleten, die inzwischen zu einem Triathlon Team gehören, z.B. Andreas Raelert oder Faris Al-Sultan. Was glaubst Du ist der Vorteil von Teams?
In einem Team wird uns viel Arbeit abgenommen, so dass wir mehr Zeit haben, um uns auf den Sport zu konzentrieren. Außerdem nimmt es die Aufmerksamkeit von einem selbst weg, wenn die anderen im Team gut sind. Auch die gemeinsamen Trainingscamps bringen jeden weiter nach vorne. Man kann sagen, dass jeder Team-Support auch bei dem einzelnen Athleten ankommt.
Wie kannst Du die vergangenen Jahre im Commerzbank Triathlon Team zusammenfassen?
Es waren vier Jahre, die mich in die Lage versetzt haben, die Lücke zu den Top-Leuten zu schließen. Also war es die wichtigste und erfolgreichste Zeit meiner bisherigen Karriere!