Aus dem Wasser kam noch der Deutsche Nils Frommhold als Erster. Seinen Vorsprung konnte er allerdings nur bis zur ersten Runde des Rad-Splits halten, dann wurde er von den Favoriten Andi Raelert, Timo Bracht und Ronnie Schildknecht eingeholt. Danach war klar, dass sich Raelert den Sieg nicht mehr nehmen lassen würde. Fraglich war nur mehr die Reihenfolge des restlichen Podiums. Zweiter wurde schließlich Bracht vor Frommhold. Vorjahressieger Ronnie Schildknecht kam als Vierter durchs Ziel. Der schnellste Triathlet der Welt, der Rostocker Andi Raelert, verdankte seinen Sieg laut eigenen Worten vor allem „fantastischen Beinen“. Der Zweite, Timo Bracht, hatte bei einem Angriff Raelerts auf der zweiten Radschleife auf die berühmte Huberhöhe , keine Chance, und fiel etwas zurück: „Erst bei der vierten Laufrunde habe ich gemerkt, dass der zweite Platz drinnen ist.“
Bei den Damen dominierte die junge Österreicherin Eva Wutti lange Zeit das Rennen. Zwar war die Amerikanerin Mary Beth Ellis als Erste aus dem Wasser gekommen. Nach einem ausgesprochen starken Rad-Split ging Wutti aber als Erste auf die Laufstrecke. Die Favoritinnen Ellis und Gina Crawford folgten mit gehörigem Abstand. Am Ende reichten Wuttis Kräfte aber nicht. Sie musste auf der letzten Laufrunde Crawford, Ellis und auch die Finnin Kaisa Lehtonen ziehen lassen. Die Neuseeländerin Crawford ging schließlich mit 4:20:08 über die Ziellinie und stellte ebenfalls neuen Streckenrekord auf. Crawford, die letzte Woche auch den IM Zell am See gewonnen hatte, hatte „noch etwas schwere Beine“. Was man ihr angesichts des en enormen Tempos, das sie auf der Laufstrecke Runde für Runde vorlegte, nicht glauben mochte. Eva Wutti hingegen war „froh, das Ziel erreicht“ zu haben: „Auf dem Rad hab ich mich richtig wohl gefühlt, aber das Laufen war dann unglaublich hart.“
Wutti und Niederreiter neue Staatsmeister auf der Halbdistanz
Gelohnt hat sich der harte Kampf für Eva Wutti aber dennoch. Da die Challenge Walchsee-Kaiserwinkl heuer auch gleichzeitig österreichische Staatsmeisterschaft über die Halbdistanz war, holte sich die 23-Jährigemit einer Zeit von 4:25:51 diesen Titel. Bei den Herren darf sich Daniel Niederreiter mit einer Zeit von 4:05:09 neuer Österreichischer Mitteldistanz-Staatsmeister nennen. Auf den Plätzen folgten Christoph Lorber und Christian Birngruber. Der 33-jährige Salzburger Niederreiter überglücklich: „Ein Wahnsinn. Das hätte ich mir nie gedacht, weil ich ja kein so guter Läufer bin. Aber ich bin um mein Leben gerannt.“