Das schönste Geschenk zum 15. Geburtstag des DATEV Challenge Roth hatte der Sieger mitgebracht: Jan Frodeno stellte beim Langdistanz-Klassiker in der Triathlon-Hochburg Roth eine sensationelle neue Weltbestzeit auf. Mit 7:35:39 Stunden unterbot der Weltmeister auf der Langdistanz über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen Andreas Raelerts vor fünf Jahren an gleicher Stelle aufgestellten Rekord von 7:41:33 Stunden um fast sechs Minuten.
Frodeno hatte schon vor einem halben Jahr angekündigt, erstmals in Roth an den Start zu gehen und Raelerts Rekord angreifen zu wollen. Und wenn ein Mann dieser Klasse so etwas ankündigt, “dann sollte man alles dafür tun, um es auch zu schaffen” sagte ein überglücklicher Jan Frodeno im Ziel. Auf das Rennen hatte sich der Olympiasieger von 2008, damals noch über die Kurzdistanz, akribisch vorbereitet. Und vor Ort traf er dann nicht nur auf das größte Feld im Triathlon-Zirkus, sondern auch auf optimale äußere Bedingungen: meist bedeckter Himmel, warme Temperaturen, praktisch kein Wind.
Also machte sich der Top-Favorit auf zu einem Start-Ziel-Sieg. Es wurde ein Rennen gegen die Uhr, wenn auch kein einsames: Hunderttausende Fans verfolgten das beeindruckende Solo des Top-Favoriten, der am Ende nicht nur den neuen Rekord in Händen hielt, sondern auch ein Gesetz der Serie brach: Noch nie hatte ein Hawaii-Sieger anschließend in Roth triumphiert. Frodeno war schon beim Schwimmen eine Klasse für sich und ließ auch beim Radfahren keinen Kontrahenten in Sichtweite kommen – trotz eines Ausritts in den Graben in der zweiten Radrunde. “Aber das hat dank des zusätzlichen Adrenalinschubs wahrscheinlich mehr Zeit gebracht, als der Sturz Zeit gekostet hat”, sagte Froneno hinterher.
Während des Rennens sagte er nicht so viel, vielmehr erlebte er auf der abschließenden Marathonstrecke “viele Hochs und Tiefs”. Am Ende behielten die Hochs die Oberhand. Und ein fassungsloser Sieger gestand im ersten Interview im Zielbereich ein: “Jetzt habe ich verstanden, warum das hier das größte aller Rennen ist.”
Wie überlegen Frodeno war, beweist sein Vorsprung auf die Konkurrenz. Den Überraschungszweiten Joe Skipper (Großbritannien, 7:56:23 Stunden) distanzierte der Sieger um mehr als 20 Minuten. Titelverteidiger Nils Frommhold wurde verdienter Dritter, auch er knackte noch knapp die Acht-Stunden-Marke (7:57:49 Stunden).