Die ersten Eindrücke von Wanaka sind: großer schöner See, Blick auf die Berge, Gletscher lachen herunter in den Ort, viel Wind und hügelige Landschaft. Zur Vorbereitung kommt eine familiäre Pastaparty, sehr nette und freundliche Kiwis und ein sehr familiäres Triathlonflair mit dazu. Ich spüre schon von Anfang an, dass meine 11. Langdistanz etwas ganz Besonderes werden würde.
Das Schwimmen bei 13,9° Wasser- und 4° Lufttemperatur war schlicht und einfach kalt. Bei ruhigem Wasser und Blick hinauf auf die Gletscherberge hatten wir zwar einmalige äußere Bedingungen, aber nach 2km in der Kälte waren die Hände und Füße taub, erste leichte Krämpfe stellten sind ein und trotzdem konnte ich als 3. meiner Agegroup aus dem Wasser steigen und in die Wechselzone laufen.
Die ersten KM am Rad waren phantastisch, aufgrund meiner fehlenden Rad-KM konnte ich das Tempo wohl nicht richtig einschätzen und habe bei KM 70 die Führung in der Agegroup übernommen. Leider waren aber meine Hände bis etwa KM 40 total taub und ich konnte weder eine Trinkflasche noch Riegel oder Gels in die Hand nehmen. Von den Füßen ganz zu schweigen, die habe ich während der ganzen 180km nie gespürt. Aufgrund des anfänglichen Energiedefizits und des hohen Radtempos wurde ich dann wieder zurück überholt und ich konzentrierte mich mehr auf die Nahrungsaufnahme. Aber es wollte während der ganzen Zeit nie die Sonne richtig rauskommen, an ein richtiges Aufwärmen war nicht zu denken. Die Radstrecke selbst ist sehr schwierig, obwohl der Wind nicht allzu stark war. Aber der löchrige und holprige Asphalt, die Hügel und kurzen steilen Anstiege und die Einsamkeit auf der Strecke machen die 180km wirklich zur Challenge. Nach dem Radsplit war ich dann auf 9. Stelle meiner Agegroup.
In der Wechselzone habe ich mich etwas aufwärmen können und nach 3 sehr langsamen Laufkilometern sind meine Füße aufgetaut und ich konnte schön langsam in einen Laufrhythmus kommen. Der Marathon selbst ist der absolute Wahnsinn, 80% der 42KM sind auf Schotter oder Sand mit ständigem Auf und Ab und Kurfen, großteils dem See- oder Flussufer entlang mit ständigem Blick auf die Berge und als Extra-Herausforderung die Gunn Road mit etwa 10% Steigung. Ab KM12 habe ich dann wieder einen super Laufschritt gefunden und ich habe mich dann in der Agegroupwertung auch wieder nach vorne gearbeitet. Ganz im Gegensatz zu Busselton bin ich auf den letzten KM schneller geworden und konnte sogar einen 4er Schnitt laufen. Total happy und überwältigt von den Impressionen und den Eindrücken dieses harten Triathlontages bin ich dann mit genau 11 Stunden und als 7. meiner Agegropu und 21. in der Gesamtwertung in Ziel gelaufen. Ich kann nur sagen: GENIAL!
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