Die meisten Triathleten bereiten sich akribisch auf ihre Wettkämpfe vor. Viele haben einen Trainingsplan den sie genau befolgen, manche kontrollieren die Ernährung, die Wenigsten achten ausreichend auf die Regeneration, was berufsbedingt auch nicht immer möglich ist. Mentaltraining kommt unbewusst zwar bei vielen Athleten „automatisch“ vor (man geht den Wettkampf durch, Musik zur Aktivitätsregulation), das basiert allerdings meistens nach dem „Zufallsprinzip“.
Wie genial wäre es, wenn du in Zukunft deine Wettkämpfe auch mental kontrollieren könntest. Die Zeit vor dem Wettkampf – anstatt gestresst, mit Freude und Genuss hinzugehen, und den Wettkampf, in jeder Phase mental unter Kontrolle zu haben. Denn je länger die Distanzen, oder je wichtiger dir ein Wettkampf erscheint, desto wichtiger wird es sein, deine Gedanken „im Griff“ zu haben. In diesem Artikel stelle ich dir einige Strategien vor wie du dich optimal auf deinen wichtigen Wettkampf vorbereiten kannst und der Regisseur deines Erfolges wirst.
1. Grundhaltung: zuversichtlich, positiv, voller Freude deine Leistung nun endlich abrufen zu können…
Entsorge den mentalen Müll: schreib deine (negativen) Gedanken auf ein DinA4 Papier auf, bis keine negativen Gedanken mehr da sind – vielleicht tauchen am Ende sogar positive Gedanken auf…
Betrete einen „neutralen Raum“: setze dich in einer bequemen Haltung hin und beobachte deine Gedanken ohne sie zu bewerten. Wenn (negative) Gedanken da sind, lass sie vorbei ziehen… betrete nun einen neutralen Raum (auch vor dem Wettkampf) und bestreite gedanklich darin den Wettkampf.
2. Schaffe Routinen und somit Sicherheit:
Einpackliste für den Wettkampf, immer gleichbleibende Abläufe (ohne davon abhängig zu sein) in den letzten Tagen vor dem Wettkampf, ein Wettkampfritual vor dem Start (inklusive Startmantra, Aktivierungs- oder Entspannungsübung je nachdem was du brauchst).
3. Reguliere dein Erregungsniveau (nicht nur mit Musik): HOOK UP – BEI STRESS
Bei ganz viel „Stress“ und „Anspannung“ vor dem Wettkampf wende die HOOK UP Übung an. Trainiere die Übung schon ein paar Tage vor dem Wettkampf und mache sie täglich (gerne auch 2 Mal) wenn die Nervosität sehr groß ist! Diese Übung kannst du auch in dein Wettkampfritual mit einbauen. Die Übung hilft dich zu zentrieren und baut Stress auf körperlicher, geistiger und mentaler Ebene ab.
Die Übung besteht aus 2 Teilen:
Überkreuze jeweils Arm und Bein – rechts über links. Drehe nun die Handflächen zueinander und verschränke die Finger. Hole die verschränkten Hände zu deiner Brust und entspanne deine Körperhaltung. Während du diese Stellung ca. 1 Minute lang hältst berührt die Zunge deinen Gaumen und die Atmung ist ruhig und entspannt. Wechsle anschließend die Seiten (nun also links über rechts).
Stelle die Beine parallel und lege deine Fingerkuppen aufeinander. Konzentriere dich auf deine Atmung und halte die Position erneut 1 Minute.
KLOPFE die Thymusdrüse zur Aktivierung: klopfe in der Mitte deines Brustbeines um dich körperlich, geistig und mental zu stärken bzw. zu aktivieren. Dazu kannst du dein Motto, oder stärkende Affirmationen laut aussprechen.
4. Finde ein Startmantra oder „Motto“ für den Wettkampf:
„Liebe, Freude, Leichtigkeit“ war mein Mantra für meine Wettkämpfe – ganz besonders gut hat es beim Weltcup in Kitzbühel geholfen als Andrea Hewitt bereits weggelaufen ist und ich sie wieder einholen konnte…
„Ich schwimme schnell wie ein Fisch“, oder „laufe leichtfüßig wie eine Gazelle“ wären andere Möglichkeiten…!
5. Gehe den Wettkampf mental durch:
kreiere geistig den optimalen Wettkampf und gehe ihn mit all deinen 5 Sinnen durch, spiele auch mögliche Problemsituationen geistig durch und finde Lösungsmöglichkeiten… das Wichtigste aber – sehe dich voller Freude strahlend ins Ziel laufen und feiern.
Auf das Thema wie du mit mentalen Problemen während des Wettkampfs umgehen kannst, werde ich das nächste Mal eingehen.
In diesem Sinne: „genießt euer Tun und seid bereit ALLES zu geben“
Eva