Tom Lowe zählt am kommenden Sonntag in Klagenfurt beim IRONMAN Austria zu den Mitfavoriten. Der Lebensgefährte von Chrissie Wellington bereitete sich in Boulder (USA) auf den Bewerb vor.
trinews.at: Wie fühlst du dich, stimmt die Form für den 1. Juli?
Lowe: Ja, schön längsam fügt sich alles zu einer Einheit zusammen. Ich verbrachte die meiste Zeit der Saison in Boulder, Colorado. Solange man sich nicht an die Höhe gewöhnt hat, ist das Höhentraining in Colorado wirklich hart. Wie auch immer, ich war für ein paar Monate hier und fühle mich gut. Jetzt wird es Zeit, wieder von der Höhe herunterzukommen für die Wettkämpfe.
Letztes Jahr hast du sehr vom Wettkampf geschwärmt. Was waren deine Eindrücke?
Ich glaube der IRONMAN Austria ist ein großartiger Wettkampf. Er hat alles, was man sich von einem IRONMAN Bewerb erwarten kann. Eine großartige Streckenführung, super Organisation, einen atemberaubende n Austragungsort und fantastische Zuschauer. Dazu kommen noch tolle Athleten. Es ist mir eine Freude, auch heuer wieder in Klagenfurt starten zu können.
Im letzten Jahr warst du mit deiner Radzeit nicht zufrieden. Hast du deine Radperformance steigern können?
Meine Radform war im gesamten letzten Jahr schlecht. Das zeigte sich vor allem auf der zweiten Runde am Rad. Ich glaube schon, dass ich heuer am Rad stärker bin. Meine Vorbereitung auf den Wettkampf habe ich heuer auch verbessert im vergleich zum letzten Jahr.
Mit 08:11:31 Stunden hast du im letzten Jahr einen neuen britischen IRONMAN Rekord aufgestellt. Geht es heuer noch schneller?
Ich möchte schon schneller sein und ich glaube auch, dass ich schneller sein kann. Ich hoffe, dass ich meine Splitzeiten in allen drei Disziplinen verbessern kann und so nahe an die 8 Stunden Marke herankomme, wie nur möglich. Die Zeit ist allerdings nebensächlich. Wichtig ist mir die Platzierung im Wettkampf.
Renntag – 06:55 Uhr. 5 bis zum Start… Was sind deine letzten Gedanken vor dem Start?
Mit meinen letzten Gedanken vor dem Start werde ich die Atmosphäre genießen, sicherstellen, dass ich in einer guten Position für den Schwimmstart bin und konzentriert nach vorne blicken. Das heisst nicht zwangsläufig, dass ich mich mit dem Radfahren oder Schwimmen beschäftige. Daran denke ich zu einem späteren Zeitpunkt. Ich konzentriere mich auf das Schwimmen und auf die ersten 400 Meter um in eine möglichst gute Gruppe möglichst nahe an der Spitze zu kommen. Wenn der Startschuss einmal erfolgt ist, geht all die Nervosität verloren. Ein großartiges Gefühl!
Wie können dich Zuschauer während dem Bewerb anfeuern?
Ich habe ein paar Bekannte entlang der Strecke, die mich kennen. Aber alle, die schreien und kreischen sind eine große Unterstützung. Das hilft ungemein. Die Bekannten entlang der Strecke sind der zusätzliche Bonus, die dir sagen können, wie es den anderen Athleten geht und wie du im Rennen liegst. Speziell in Österreich sind die Zuschauer entlang der Radstrecke eine große Unterstützung. Besonders am Rupertiberg und den kleineren Anstiegen. Die Laufstrecke mit dem Lauf nach Krumpendorf, zurück, in die Innenstadt und zurück ist sehr gut, um die anderen Athleten zu sehen und Unterstützung von den Zuschauern zu bekommen, die einen oftmalig sehen.
Für das Kona Pro Ranking benötigst du noch zahlreiche Punkte. Wie sieht dein Fahrplan für Kona 2012 aus?
Ein gutes Resultat in Österreich sollte mich unter die ersten 40 Athleten bringen, die mit 31. Juli fix für Hawaii qualifiziert sind. Sollte ich noch zusätzliche Punkte benötigen, kann ich noch zwei IRONMAN 70.3 Bewerbe absolvieren, die in das Ranking aufgenommen werden.
Hast du einen Glücksbringer?
Nein, so etwas habe ich nicht. Ich hatte Sonnenbrillen, die mir Glück brachten, aber die sind leider zerbrochen. Gott sei Dank hatte ich auch schon mit anderen Sonnenbrillen einen guten Wettkampf.
Du bist in einer Lebensgemeinschaft mit Chrissie Wellington. Sind da mehr Vorteile oder Nachteile bei einer Partnerschaft mit einer Triathletin?
Da sind zahlreiche Vorteile und nur ein paar Nachteile bei einer Beziehung mit einem anderen Athleten. Chrissie ist mittlerweile sehr erfahren und hat mir eine Menge in Bezug auf Wettkampf und Training beigebracht. Bis zum letzten Jahr, als wir noch beide Athleten waren, konnten wir so viel Zeit gemeinsam verbringen. Wie auch immer, nachdem Chrissie sich jetzt ein Jahr Auszeit genommen hat bin ich die meiste Zeit in Boulder und sie ist in England oder auf Promotiontour für ihr Buch. Der letzte Punkt ist der einzige Nachteil, der Rest ist einfach wunderbar.
Wie sieht ein Trainingstag bei euch aus?
Meine Trainingswochen sehen im Großen und Ganzen von Woche zu Woche gleich aus. Ein typischer Tag, zum Beispiel die lange Ausfahrt am Samstag, zieht ein frühes Schwimmtraining mit Schwimmtrainer Simon Lessing im Pool in Boulder nach sich. Danach kommt ein sehr großes Frühstück dann verschwindet eine kleine Gruppe (wobei ich manchmal lieber alleine fahre) für fünf Stunden in den Hügeln der Rocky Mountains. Die Anstiege wie auch die flachen Bereiche in Boulder sind großartig. Normalerweise komme ich dann zwischen 15 und 16 Uhr zurück und trinke einen großen Protein Shake und einem Essen. Danach gibt es ein kurzes Nickerchen von 30 Minuten. Dann folgt der angenehme Teil mit relaxen und der Vorbereitung für den langen Lauf am nächsten Tag.
Wird Chrissie Wellington dich nach Klagenfurt begleiten und ihr Buch vorstellen?
Chrissie wird mich nach Klagenfurt begleiten und mich während dem Wettkampf unterstützen. Es ist etwa wie ein Rollentausch. Normalerweise habe ich sie unterstützt oder wir waren gemeinsam am Start. Ob sie ihr Buch präsentieren wird, weiss ich noch nicht. Aber sie wird es sicher promoten, sobald sie auch auf Deutsch verfügbar sind.
Ein paar abschliessende Fragen:
Dein Haus steht in Flammen. Welche drei Dinge brings du als erstes in Sicherheit?
Chrissie, mein Rad und ein Lieblingsbild.
Als Kind wurdest du gehänselt weil, ………
Das Essen, das meine Mama mir gemacht hat nicht geschmeckt hat.
Was war das schlimmste Outfit, dass du dir jemals gekauft hast?
Ich habe ein paar pinke Boarderhosen und pinke T-shirts, die ich mit 13 Jahren gekauft habe. Sie sind schrecklich, aber ich dachte damals, ich schaue damit cool aus.
Welche Eigenschaft würdest du gerne aufgeben?
Ich bin eine sehr entspannte und ruhige Person, aber zu sehr wenigen Anlässen kann ich böse, sehr böse werden. Ich bin allerdings nur eine Gefahr für mich selbst. 😉
Auf der folgenden Seite findest du das Interview in Englisch.
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trinews.at: Are you getting in shape for the 1. July?
Lowe: Yes, things are starting to come together in training. I spend most of the season in Boulder, Colorado, and initially, while you“re getting used to the altitude, it can be tough. However I“ve been there for a few months now and feel good coming back down to sea level.
Last year, you were very excited about the race. What were your impressions?
I think that Iroman Austria is a superb race. It has everything you could want in an Ironman; a great course, well organized, set in a stunning location, fantastic crowd support and an excellent level of competition. It“s a pleasure to be back again this year.
You were a little bit disappointed with your bike split last year. Did you improve your bike ride?
My biking hadn“t been going well last year before the race, and that showed in the second half of the bike. I certainly feel that I“m biking better now and my preparation for the race in general has improved upon last year.
With 8:11:31 hours you set a new British IRONMAN record time. Is it getting faster this year? 😉
I“d like to go faster, and think I can go faster too. I“m hoping to improve my splits in all three disciplines and so get as close to eight hours as possible. The position is the most important thing though, time is secondary.
Race day. 06:55 o“clock. 5 Minutes to go … What are your last thoughts before the start?
My last thoughts will be to just enjoy the atmosphere, ensure I“m in a good position at the swim start, and to keep my mind focused on the job ahead. That doesn“t necessarily mean worry about the bike and run, they“ll take care of themselves, but I“ll focus on the swim and making the most of the first 400m, before getting into a group as close to the front of the race as possible. Once the gun goes off, all nerves disappear instantly. It“s a great feeling.
During the race, how can the spectator push you to your limits?
I“ll have a few people out on the course who know me, but in general everyone who shouts and cheers are really being supportive. It helps you a lot and there“s the added bonus that some of the spectators can let you know how the other athletes are doing and give you splits to athletes in front and behind. At Austria in particular, the crowd is a big help on the bike, especially when tackling Rupertiberg and the other smaller climbs. The run course, with the out and back course, is perfect to see other competitors as well as get support from the spectators who can see you a number of times.
You need some big points for the kona pro ranking. How is your road map for Kona 2012?
A good result at Austria should see me make the first 40 athletes to be chosen on the 31st July. Should I need a few extra points, I still have two 70.3“s to count and will be doing these in August and September.
Do you have some lucky charm?
No I don“t have a lucky charm. I used to have a lucky pair of sunglasses but they broke unfortunately. Thankfully I“ve raced well in other sunglasses since they broke so they weren“t that lucky!
You are in a relationship with Chrissie Wellington. Are there more pros or cons having a relationship with a triathlete?
There are many pros and a few cons when in a relationship with another athlete. Chrissie is very experienced now and has helped me a lot with racing and training tips. Up until this year the fact that we were both athletes meant that we could spend a lot of time together, however with Chrissie taking a year out I am in Boulder most of the time and she is either in the UK or abroad promoting her book. That last point is the only con really, everything else is fantastic.
How does a training day look like?
My training week tends to not change much week on week. A typical day, for example my long ride on a Saturday, would involve a relatively early start for a swim coached by Simon Lessing at the pool in Boulder, followed by a very big breakfast and then a small group of us (I sometimes like to ride on my own though) will disappear for five hours into the foothills of the Rocky Mountains. The climbing, as well as the flat areas in Boulder, is superb. I would usually return from the ride between 3 – 4pm and following a big protein smoothie and lunch I tend to take a short nap for 30 minutes. After that I“ll just relax for the rest of the afternoon/evening in preparation for my long run the following day.
Will Chrissie Wellington join you on your trip to austria to promote her book?
Chrissie is coming out to Klagenfurt to support me at the race. It“s a bit of a role reversal as it“s usually me going to support her, or maybe even racing the same race as her. I“m not sure if she has any sponsor commitments at this time but she will take any suitable opportunities to promote her book if they become available.
A few last questions:
Your house is burning. Which three things will you rescue first?
Chrissie, My bike, A favourite painting that I own
As a child you were angered because of ………
The food that my Mum used to make me eat that I didn“t like!
What was the worst outfit you bought?
I did have some pink board shorts and a pink t-shirt that I used to own when I was about 13. It was terrible but I thought I looked very cool at the time.
What behavier would you give up?
I am a very relaxed and calm person, but on the very rare occasion I get angry, I get REALLY angry. I“m only a danger to myself though.