„Die Stimmung an der Strecke ist super“
Zwei Wochen nach seinem Erfolg beim Schliersee Alpen Triathlon hat der österreichische Tri-Profi am Sonntag den 4. Chiemsee Triathlon gewonnen. „Ich habe zwar mit dem Sieg spekuliert – aber es war brutal hart und zwischenzeitlich habe ich nicht mehr daran geglaubt“, sagte der Sportler des Pewag-Teams, der sich mit einer Zeit von 3:42:16 über die Mitteldistanz mit 2 Kilometern Schwimmen, 80 Kilometern Radfahren und 20 Kilometern Laufen gegen die prominente Konkurrenz durchsetzte. Im Gegensatz zum bisherigen Titelträger Markus Fachbach, der Dritter wurde, gelang Daniela Sämmler bei den Frauen die Titelverteidigung.
Der 4. Chiemsee Triathlon war von Anfang bis zum Schluss auf allen Distanzen spannend bis auf die letzten Meter. Sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen. Sowohl auf der Mitteldistanz, als auch auf der Kurzdistanz. Nach den Regengüssen der Nacht besserte sich das Wetter von Stunde zu Stunde. Am frühen Vormittag versammelten sich die Starter am Seeufer in Chieming und stürzten sich in den See – die Alpen im Blick. Zuerst die Starter über die längeren Strecken, dann die, die über die Kurzdistanz (1,5/40/10 km) gingen. Als erster stieg erwartungsgemäß Jan Wolfgarten aus dem Wasser. Der frühere Schwimm-Europameister und heutige Coach von Ironman-HawaiiSieger Sebastian Kienle probierte sich erstmals selbst auf der Mitteldistanz.
Die Konkurrenz war aber – nicht erwartungsgemäß – dicht an ihm dran: Kovacic, Rothsee-Triathlon-Sieger Tobias Heining sowie Markus Fachbach und Schliersee-Alpen-Triathlon-Gewinner Steger. Der arbeitete sich Kilometer um Kilometer vor, um seinen Rückstand auf die Spitzengruppe aufzuholen. Erst nach drei Vierteln der Strecke hatte er aufgeschlossen. Dann entwickelte sich ein spannender Zweikampf zwischen dem Österreicher und Fachbach, der in den vergangenen beiden Jahren am Chiemsee dominiert hatte. Mal führte Steger, mal Fachbach. „Nach zehn Kilometern bin ich auf der Laufstrecke in Führung gelegen, dann ist auf einmal der Motor geplatzt“, sagte Fachbach, der nach Steger und Kovacic als Dritter ins Ziel kam. Steger, im vergangenen Jahr selbst noch Zuschauer an der Strecke, war völlig hin und weg von der Atmosphäre: „Die Stimmung an der Strecke war super.“
Bei den Frauen kam wie in den vergangenen Jahren die ehemalige tschechische Leistungsschwimmerin Eva Potuckova aus dem Wasser. Sie konnte ihre Führung aber nicht lange halten. Sämmler setzte sich an die Spitze bis ins Ziel gejagt von Diana Riesler. Die konnte der Vorjahressiegerin aber den Titel nicht mehr streitig machen. „Wir müssen den Zuschauern etwas bieten, aber zwischendurch musste ich richtig beißen“, sagte Sämmler außer Atem im Ziel.
Steger hat mit dem Rennen am Schliersee und dem Chiemsee Triathlon bereits zwei der deutsch-österreichischen Tri-Serie AlpenAss gewonnen. Es stehen noch der Trumer und der Trans Vorarlberg Triathlon aus.