Ein heißer und anspruchsvoller Renntag in den österreichischen Alpen brachte Karrieresiege für den österreichischen Olympioniken Tjebbe Kaindl und die Deutsche Laura Jansen – beide feierten ihren ersten Profisieg über die Mitteldistanz in 3:46:19 bzw. 4:15:15.
Das Profi-Frauenrennen begann mit einer dominanten Schwimmleistung von Julia Hauser-Feuersinger, die das Wasser nach 24:13 Minuten verließ – die schnellste Schwimmzeit des Tages, sogar schneller als die Männer! Sie lag 2:24 Minuten vor Julie Iemmolo (ITA). Dahinter formierte sich eine größere Verfolgergruppe, unter anderem mit Laura Jansen, die über drei Minuten Rückstand hatte. Auf dem Rad zeigte Feuersinger ihre ganze Klasse, profitierte vom Heimvorteil und erreichte die zweite Wechselzone (T2) mit einem Vorsprung von 3:58 Minuten auf Jansen, Iemmolo folgte mit einem Rückstand von 5:50 Minuten.
Beim abschließenden Lauf stiegen die Temperaturen auf bis zu 30 Grad – es sah ganz nach einem Start-Ziel-Sieg für Feuersinger aus. Doch Jansen hatte andere Pläne: Obwohl sie vier Minuten Rückstand beim Wechsel hatte, holte sie stetig auf und übernahm zu Beginn der letzten Runde die Führung. Schnell baute sie einen Vorsprung von einer Minute auf und sicherte sich den Sieg in 4:15:15. Feuersinger folgte als Zweite in 4:17:05. Dahinter lieferten sich Iemmolo und Johanna Ahrens (GER) einen spannenden Kampf um Platz drei, den Iemmolo in 4:24:41 für sich entschied.
„Es ist wirklich unglaublich, hier zu gewinnen. Ich wollte es heute unbedingt und alles hat perfekt funktioniert“, sagte Jansen. „Ich musste vier Minuten aufholen und mich einfach auf mein Rennen konzentrieren. Ich wusste, dass ich es schaffen kann. Es war richtig heiß auf der Laufstrecke und ich war so dankbar für alle Helfer, die Wasser verteilt haben! Dieser Sieg gibt mir unglaublich viel Selbstvertrauen – ich bin überglücklich!“
Zehn Minuten nach den Frauen starteten die Profimänner. Das Schwimmen war deutlich kompakter: Tjebbe Kaindl kam als Erster aus dem Wasser (24:15), nur drei Sekunden vor Jonathan Brownlee und weitere drei Sekunden vor Rafael Lukatsch. Insgesamt lagen die ersten sieben Männer innerhalb von 18 Sekunden, darunter auch Kurt McDonald.
Dank eines blitzschnellen Wechsels war McDonald als Zweiter auf dem Rad unterwegs, dicht hinter Kaindl. Nach einem kurzen mechanischen Problem bei Kaindl übernahm McDonald kurzzeitig die Führung, doch Kaindl schloss rasch wieder auf – die beiden fuhren das gesamte Rennen zusammen, stets innerhalb der 20-Meter-Windschattenregel der Challenge Family. Lukatsch konnte das Tempo nur bis zur Hälfte des Radkurses mithalten und fiel mit Marcel Bolbat (GER) rund zwei Minuten zurück. Beide kamen mit 2:33 Minuten Rückstand in T2 an.
Der Lauf entwickelte sich zu einem der spannendsten der Saison. McDonald und Kaindl liefen drei Runden lang Schulter an Schulter, während Bolbat dahinter näher kam und Lukatsch distanzierte. Auf der vierten und letzten Runde überschlugen sich die Ereignisse: Kaindl setzte sich von McDonald ab, Bolbat schloss weiter auf – alle Abstände lagen bei rund 30 Sekunden. Am Ende sicherte sich Kaindl den Sieg in 3:46:19, Bolbat kam in 3:46:59 ins Ziel und McDonald belegte mit 3:47:09 den dritten Platz, nur zehn Sekunden dahinter.
„Es fühlt sich unglaublich an – mein erstes Mitteldistanzrennen, mein erster Sieg, und das vor heimischem Publikum. Ich bin einfach nur glücklich“, sagte Kaindl. „Ich habe meinen Namen tausendmal gehört, das hat mich getragen. Bei der Hitze musste ich mir meine Kräfte einteilen – aber in der letzten Runde, als Bolbat aufschloss, wusste ich: Jetzt muss ich alles geben.“