Es gibt zahlreiche Anbieter von professionellen Sitzpositionsanalysen. Eine der wohl komplettesten Pakete bietet Christian Bernhard in seiner Praxis in Pressbaum bei Wien an. Wer allerdings nicht im ersten Schritt zum Profi laufen möchten, für den ist die App „Bike fast fit“ von „Double Dog Studios“ um 4.19 Dollar vorgesehen.
Beim Start der App erklärt eine „Setup Info“ die einzelnen Schritte, wie man zu einer brauchbaren Lösung kommt.
- Das Fahrrad soll dabei mit der rechten Seite (jener, auf welcher die Kette ist) zum iPhone schauen.
- Weiters soll das Rad horizontal gerade stehen. Am leichtesten kann dies überprüft werden, wenn man den Abstand von der Achse des Vorder- und Hinterrades bis zum Boden misst. Stimmt die Distanz überein, ist das Rad korrekt ausgerichtet.
- Um Winkel berechnen zu können, benötigt die App einige Distanzangaben. Dazu sollte man sich vorab bereits die Distanz der Achsen von Vorder- und Hinterrad notieren, sowie die Breite des Lenkers.
- Damit die Kamera auch das ganze Rad erfassen kann, soll sie etwa rechtwinklig mit einem Abstand von 3 Meter zum Rad aufgestellt werden. Am besten in der Höhe des Laufrades. Dafür eignet sich ein Stativ, oder wie in unserem Fall auch eine kleine Leiter, bei welcher wir das iPhone auf eine Stufe stellten. Die Laufräder sollten auf alle Fälle in den entsprechenden Markierungen der App sein.
- Optional empfielt die App, wichtige Körperstellen mit Klebepunkten zu markieren. Diese machen es bei der Analyse einfacher, die korrekten Körperstellen genau zu identifizieren. Die folgenden Körperstellen haben wir gemäß Anleitung bei uns markiert. Das Knie, den Knöchel, den Ellbogen, die Schulter und die Hüfte.
Sind die Vorbereitungen einmal abgeschlossen kann es auch schon los gehen. Eine wählbare Videolänge macht es einfacher, schöne Sequenzen aus dem Video zu analysieren. Dank eines Timers kann muß man nicht unbedingt hetzen, um vom iPhone auf das Rad zu gelangen. Wir haben als Videolänge das Maximum von 30 Sekunden gewählt. Danach war das Video auch schon fertig zur Analyse.
Mittels Overlay Drop Down Menü können im Anschluss verschiedene Winkel ausgewählt werden, die von der App analysiert werden sollen. Es stehen die üblichen Winkel zur Verfügung, mit welchen Radpositionen beschrieben werden, unter anderem der maximale Kniewinkel sowie der minimale Kniewinkel (Insgesamt sind es 23 Kenndaten!).
Die App analysiert automatisch bestmöglich das Ergebnis, und liefert dieses. Zum Vergleich der Genauigkeit diente und das Messergebnis von Christian Bernhard, welches wir im Vorjahr anfertigten. Zu unserer Überraschung stimmten bei zahlreichen Kennzahlen die Winkelangaben mit den im Vorjahr gemessenen Werten überein. Bei anderen wiederum wurde ein falscher Anhaltepunkt von der App gewählt. Aber auch das ist kein Problem, denn die Anhaltepunkte lassen sich auch manuell verschieben um nachjustieren zu können. Neben jeder Kennzahl werden auch Anhaltspunkte (Sitzhöhe, Kniewinkel, …) von der App vorgeschlagen.
Im Video selbst kann durch wischen zwischen den einzelnen Sequenzen gewechselt werden, um so die korrekte Position ermitteln zu können. Diese einzelnen Bilder können auch mittels Klick schnell per Mail verschickt oder als Bild herausgespeichert werden.