Vor allem das Rennen der Profi-Damen war an Spannung kaum mehr zu überbieten, auch wenn am Ende erneut Julia Gajer den Titel holte und sich nach 2013 neuerlich zur Deutschen Meisterin kürte. Bis dahin war es allerdings ein langer, harter Tag: Mit einer starken Leistung beim Schwimmen ging Gajer als dritte Frau hinter der Polin Eva Potuckova und der Neuseeländerin Gina Crawford auf die Radstrecke.
Obwohl Crawford nach wenigen Kilometern bereits in Führung lag, konnte Gajer nach der ersten Laufrunde aufholen. Was dann folgte, war ein Herzschlag-Finale der Superlative. Die 31-jährige Deutsche konnte sich auf der Laufstrecke absetzen, doch Crawford blieb hartnäckig an ihren Fernsehen. Rund 14 Kilometer lang trennten die beiden Top-Athletinnen nur wenige Sekunden. Erst auf den letzten Metern konnte sich die Apothekerin aus Ditzingen endgültig von ihrer Verfolgerin lösen und gewann schließlich in einer Zeit von 4:27:35 Stunden mit nur 16 Sekunden Vorsprung vor Gina Crawford.
„Es war für mich das wohl härteste Rennen, das ich jemals im Kraichgau bestritten habe“, so die glückliche Gewinnerin nur wenige Minuten nach ihrem Sieg. „Das Schwimmen verlief super, doch das Laufen war hart, Gina wollte einfach nicht locker lassen.“
Dritte wurde Vorjahressiegerin Yvonne van Vlerken aus den Niederlanden, die sich vor acht Wochen bei einem Sturz eine schwere Schlüsselbeinverletzung zugezogen hatte. In der Wertung der Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz kam Laura Philipp aus Schwäbisch Gmünd auf den zweiten Platz, gefolgt von Astrid Ganzow aus Aachen.
KIENLE KANN”S
Bei den Herren ging zunächst der 26-jährige Maurice Clavel mit fast 40 Sekunden Vorsprung bei seinen ersten Deutschen Meisterschaften aus dem Wasser. Dahinter lauerte aber einer, der bereits vor dem Rennen als klarer Favorit auf den Titel gehandelt wurde: Sebastian Kienle. Der 29-Jährige zündete auf dem Rad gewohnt den Turbo und ließt die Konkurrenz mühelos hinter sich. Mit knapp sechs Minuten Vorsprung kam er als erster in die Wechselzone und konnte diesen Vorsprung auf der Laufstrecke mühelos halten. Kienle wurde somit neuer Deutscher Meister über die Mitteldistanz.
„Ich habe von Anfang an Vollgas gegeben“, so Kienle. „Obwohl ich mich beim Schwimmen verschluckt hatte, war der Rückstand nicht all zu groß. Das tolle Wetter und der Verlauf des Rennens waren super. Das freut mich besonders, da ich im letzten Jahr kurzfristig krankheitsbedingt nicht antreten konnte und somit einiges nachzuholen hatte.“
Einen spannenden Dreikampf um die weiteren Podiumsplätze fochten der Schweizer Ronnie Schildknecht, Timo Bracht und Markus Fachbach aus, die sich lange Zeit auf der Laufstrecke ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten. Schildknecht, siebenfacher Gewinner des IRONMAN Zürich, lief schließlich mit nur 12 Sekunden Vorsprung als Zweiter ins Ziel, Dritter wurde Timo Bracht. Den dritten Platz in der Deutschen Meisterschaftswertung sicherte sich der 31-jährige Markus Fachbach. Maurice Clavel kam als Gesamt-Fünfter ins Ziel.
Im Rahmen des Veranstaltungswochenendes wurde zudem von den Bürgermeistern im Kraichgau sowie von IRONMAN bestätigt, dass das Rennen im Kraichgau ab dem Jahr 2015 unter dem Namen „IRONMAN 70.3“ durchgeführt wird.
Damen:
- Julia Gajer (GER): (00:25:12/02:36:32/01:22:56) – 04:27:35
- Gina Crawford (NZL): (00:24:59/02:35:27/01:24:14) – 04:27:51
- Yvonne van Vlerken (NED): (00:30:29/02:32:56/01:24:15) – 04:30:32
- Laura Philipp (GER): (00:28:07/02:37:00/01:24:39) – 04:32:31
- Astrid Ganzow (GER): (00:28:07/02:36:55/01:24:31) – 04:32:37
- Sebastian Kienle (GER): (00:25:24/02:10:24/01:15:16) – 03:53:37
- Ronnie Schildknecht (SUI): (00:25:07/02:16:48/01:15:00) – 03:59:27
- Timo Bracht (GER): (00:24:49/02:16:42/01:15:26) – 03:59:39
- Markus Fachbach (GER): (00:24:53/02:16:57/01:17:00) – 04:01:27
- Maurice Clavel (GER): (00:24:08/02:17:51/01:17:32) – 04:01:52