Es dauerte im Zielbereich kurz, bis die Anspannung von Filip Ospaly abfiel. Zuvor hatte der tschechische Ausnahmeathlet auf der IRONMAN 70.3-Distanz von tausenden Fans angefeuert die brodelnde Event-Arena durchlaufen und überschritt in 3:54:46 – nur 39 Sekunden vor Raelert – die Ziellinie. Es war der dritte Sieg Ospalys, der damit das perfekte Triple schaffte und das Rennen nach den Jahren 2010 und 2011 auch 2012 für sich entscheiden konnte.
Den Grundstein legte der Tscheche bereits beim Schwimmen, wo der Titelverteidiger 23:32 benötigte und hinter dem Russen Denis Vasiliev als Zweiter in die Wechselzone kam. Am Rad zeichnete sich Ospaly vor allem durch cleveres Taktieren aus und bewältigte die beiden Anstiege bei Krustetten und Gansbach im „Energiesparmodus“. Ein Umstand der sich auf der Laufstrecke bezahlt machte: Ospaly rannte auf und davon, zog an der versammelten Konkurrenz inklusive Raelert vorbei – und zum Sieg. Den dritten Podiumsplatz der Herren holte der Franzose Cyril Viennot, der in 3:56:19 finishte und am Rad lange geführt hatte. Der Sieger war überwältigt: „Dieses Rennen war einfach nur super. Ich habe über den Winter hart am Rad gearbeitet und als ich nach dem Schwimmen vorne dabei war, lief es überhaupt perfekt.“ Großes Lob gab es von Raelert: „Die Stimmung an der Strecke war sensationell: Der Schwimmkurs hier ist einmalig, das Rennen insgesamt einfach nur toll. Wenn du in diese Zielgasse einläufst, glaubt jeder – und da spreche ich sicher auch für alle Altersklassen-Athleten – die Zuschauern feuern nur dich an.“
Faris Al-Sultan, der am 1. Juli 2012 beim IRONMAN Austria in Klagenfurt startet, erwischte keinen guten Tag und kam als 12. ins Ziel (04:02:12).
Überrascht war vor allem die Siegerin (4:23:15) bei den Damen, die Deutsche Julia Gajer: „Eigentlich ist das erst mein erstes richtiges Profi-Jahr und das war auch erst mein zweiter IRONMAN 70.3. Dass ich hier gleich gewonnen habe, macht mich überglücklich.“ Zuvor hatte sich die Pharmazeutin vor allem einen Ruf als ausgezeichnete Duathletin erarbeitet.
Als Zweite kam Erika Csomor (4:24:09) ins Ziel. Mit den Überraschungen war es damit allerdings nicht getan – die Schweizerin Natascha Badmann holte sich Platz 3: „Es war ein unglaubliches Rennen, das kann man sowohl vom Verlauf als auch von den Fans sagen. Ich wünschte, ich könnte jedes Wochenende so ein Rennen in Österreich bestreiten.“
Stichwort Österreich: Bei den Herren kam Vincent Rieß (4:06:22) als bester heimischer Athlet an 16. Stelle ins Ziel, Simone Fürnkranz finishte als beste österreichische Dame in 4:38:57 an 11. Stelle.
update: Verwirrung herrschte bei den Athleten bezüglich den letzten 1,3 Kilometer auf der Laufstrecke. Während die Streckenführung für zahlreiche Athleten, die das Race Briefing besuchten bzw. sich im Vorfeld mit der Strecke auseinandergesetzt haben, klar war, war sie für die andere Hälfte unklar. Die letzte etwa 1,3 Kilometer Schleife wurde von etwa der Hälfte der Athleten ausgelassen. Zwischenzeiten und Ergebnisse wurden mittlerweile mehrfach korrigiert.
So geht der Titel der besten Österreicherin an Irina Kirchler auf Rang 11!