Wie fühlst du dich vor deinem ersten Ironman?
Ich kann es kaum mehr erwarten in Klagenfurt am Start zu stehen, hauptsächlich dank meinem sehr guten Wettkampf beim 70.3 St. Pölten weiß ich das meine Form sehr gut ist und ich bin sehr gespannt, wie es über die doppelte Distanz laufen wird.
Was war in der Vorbereitung anders, im Vergleich zu deinen letzten 70.3 Rennen?
Im Vergleich zu den meisten Profi- Kollegen trainiere ich deutlich weniger, ich habe für mich herausgefunden, dass mein Körper auf einen Trainingsumfang von 15-20h am Besten reagiert. Daher habe ich für mein Ironman- Debüt das Training kaum verändert, lediglich einen 30km Lauf und ein paar längere Radeinheiten eingebaut.
Hast du dein Training spezifisch auf die Begebenheiten oder die Strecke in Klagenfurt abgestimmt?
Die Strecke in Klagenfurt ist extrem schnell, daher habe ich mich neben meinem spezifischen Training auch athletisch sehr gut vorbereitet um über die ganze Distanz eine aerodynamische Position fahren zu können und auf der Laufstrecke möglichst effizient voran zu kommen.
Wie gehst du das Thema „Doppelte Distanz“ mental an?
Wie bei jedem wichtigen Wettkampf versuche ich speziell in den letzten Tagen in eine sehr positive Stimmung zu kommen und mich einfach nur auf das Rennen zu freuen. Je entspannter und lockerer ich in den Tagen vor dem Rennen bin, desto mehr kann ich mich dann im Rennen quälen. Ich habe enormen Respekt vor der Ironman- Distanz, versuche mich aber nicht zu viel damit zu beschäftigen, im Endeffekt machen ich und die anderen Teilnehmer dasselbe wie bei jedem anderen Wettkampf, nur eben etwas länger.
Wann reist du nach Klagenfurt und wie sieht dein Tagesablauf, die Tage vor dem Rennen, aus?
Ich muss am Donnerstag früh noch arbeiten und werde dann direkt nach Klagenfurt anreisen. Der Donnerstag wird daher ein Ruhetag werden. Am Freitag werde ich Schwimmen und Radfahren und auf dem Rad ein paar schnelle Meter einbauen. Am Samstag noch eine Schwimm- und eine Laufeinheit, wobei ich beim Laufen auch noch 2km im WK- Tempo absolvieren werde.
Zusätzlich noch ein paar Termine mit meinen Partnern, unter anderem einem Meet & Greet mit meinen Partner Skinfit und Erdinger am Donnerstag Abend in der Villa Lido, sowie die Pressekonferenz. Ansonsten wird man mich irgendwo in einem Liegestuhl antreffen.
Wirst du dich mit der Strecke in Klagenfurt nochmal spezifisch auseinandersetzen? z.B. die Radstrecke abfahren.
Leider kann ich nicht früher anreisen und daher nicht die komplette Strecke mit dem Rad abfahren. Wer diese Möglichkeit hat, dem würde ich das auf jeden Fall empfehlen. Allerdings spätestens am Mittwoch vor dem Rennen, danach würde ich von solch langen Einheiten abraten. Ich werde auf jeden Fall die ganze Strecke mit dem Auto abfahren und die Schlüsselstellen zusätzlich mit dem Rad.
Wie sieht dein Ernährungsplan die Tage vor dem Rennen und während dem Rennen aus?
Ich versuche mich wie immer möglichst ausgewogen zu ernähren, kein extremes Carboloading und auch am Abend vor dem Rennen noch Fisch oder Fleisch. Wenn der Trainingsumfang herunter gefahren wird sind die Speicher am Renntag sowieso komplett aufgefüllt und auch auf Eiweiß sollte man nicht verzichten. Am Renntag halte ich mich wie immer an die Enervit- Strategie, wobei ich die Gels in einer Flasche auflöse und mit Wasser verdünne und diese im Laufe des Wettkampfs austrinke. Auf der Laufstrecke trinke ich zusätzlich noch Cola und Red Bull. Aber auch hier gilt, keine Experimente im Wettkampf, nur Produkte verwenden, die ihr auch vor dem Wettkampf schon im Training getestet habt.
Warum hast du dir Klagenfurt für dein Ironman Debüt ausgesucht? Kommt dir die Strecke entgegen?
Ich war in den letzten beiden Jahren als Zuschauer vor Ort und das Rennen hat mich begeistert. Und als Österreicher kann ich mich hier am Besten präsentieren, zusätzlich hoffe ich natürlich an viele Fans an der Strecke, die mir das Rennen etwas leichter machen.
Dein Ziel fürs Rennen am 26. Juni?
Wie bei jedem Rennen ist mein Ziel „Vollgas“ zu geben, mit Platzierungen setze ich mich vor dem Rennen nie auseinander. Mein Nebenziel ist allerdings, das Rennen mit der notwendigen Vernunft anzugehen, da ich die Rennen immer eher offensiv angehe. Ich hoffe die richtige Mischung aus Vernunft und Aggressivität zu finden, nur um zu Finishen werde ich nicht nach Klagenfurt kommen.
Letzte Worte:
Ich wünsche allen Teilnehmern einen erfolgreichen Wettkampf und hoffe auf möglichst viele Zuschauer. Ich hoffe ich konnte euch mit ein paar Tipps helfen, empfehle euch aber dass ihr euch am Wettkampftag nicht an meinem Motto „Pokal oder Spital“ orientiert.
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