Die eingeleiteten Untersuchungen hätten ergeben, dass der Südafrikaner bei den Sommerspielen in Rio nicht gegen Anti-Doping-Regeln verstoßen habe. Das teilte die ITU am Mittwoch in einem Statement mit.
Die Hackergruppe “Fancy Bears” hatte in der vergangenen Woche einen Testbericht veröffentlicht, der nach eigenen Angaben aus internen Email-Verläufen des IOC stammen soll und einen positiven Dopingtest des 26 Jahre alten Athletens enthielt. Schoeman soll demnach positiv auf Prednisolon, ein verbotenes Glucocorticoid, getestet worden sein. Die ITU hatte daraufhin eine Untersuchung eingeleitet.
“Unsere Organisation ist dazu verpflichtet, den Gebrauch von verbotenen Substanzen und Methoden im Triathlon zu verhindern”, sagte die Anti-Doping-Direktorin der ITU, Leslie Buchanan: “Aber die ITU ist auch voll und ganz dazu verpflichtet, unsere Athleten in solchen Fällen zu schützen”.
ITU-Chef Marisol Casado lobte die Kooperation des Betroffenen: “Die professionelle Einstellung und die Bereitschaft zur Mitarbeit von Henri Schoeman sollten ein Beispiel für alle Sportler sein, die in eine solche Situation geraten.”
Das IOC kündigte eine weitere Untersuchung an, um die Umstände zu klären, unter denen die Informationen zu Henri Schoeman an die Öffentlichkeit gelangt waren. Man wolle Schritte unternehmen, um die Athleten zu schützen. Das IOC verurteile und verfolge alle ungesetzlichen Versuche, vertrauliche Informationen zu enthüllen, hieß es in der ITU-Mitteilung.
“Fancy Bears” steht hinter der Piraterie von Datenbanken des IOC sowie der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Ende 2016, die zur Offenlegung von vertraulichen medizinischen Informationen von mehr als hundert Athleten führte.
Nach Veröffentlichung des Berichts des IOC meldete sich auf Henri Schoeman auf seiner Webseite zu Wort. Hier sein Statement im Original:
A recent article published by Sputnik alleged that I failed a Doping Test conducted after my race in the 2016 Rio Olympic Games.
In light of an investigation launched immediately after these rumours surfaced, I chose simply to cooperate and refrained from airing my opinion or sharing any details on the allegations until all thee facts had been independently studied and confirmed.
After thorough investigation by the IOC, WADA and ITU, I have received a letter confirming what I have known all along.
There has never been a positive result, an Adverse Analytical Finding (AAF) or a necessity for a Therapeutic Use Exemption (TUE).
I have never failed a drug test in my sporting career nor have I ever had to apply for a TUE.
I work extremely hard at what I do, it is not always easy but Triathlon is my passion and I enjoy it.
I have the utmost respect for my competitors and my values and integrity would never allow me to abuse any substance to gain an advantage.
There have been many hurtful comments and judgements passed on my character in the past week, yet I count myself fortunate to have the support and encouragement of my family, friends and fans.
I am happy to put this behind me and will continue to put in the hard work and focus on my preparation for the Commonwealth Games in April as well as the 2018 WTS season.
Schoeman bestreitet in seinem Statement, dass es einen positiven Dopingtest und eine AAF gegeben hat. Demzufolge müssten alle Dokumente von Sputniknews Fälschungen gewesen sein. Auch jenes Formular, auf welchem er selbst die Einnahme des Medikaments angegeben hat. Widerlegt hat Schoeman dies allerdings, bspw. mit der Veröffentlichung seines Durchschlags des Dokuments, nicht. Auch veröffentlichte Schoeman nicht jenes Dokument, welches ihn von aller Schuld freispricht.