Molinari von vorne
Im Männerrennen, das zum Duell Filip Ospaly gegen Giulio Molinari hätte werden sollen, machte der Italiener von Anfang an klar, dass der Sieg nur über ihn gehen würde. Nach dem Schwimmen setzte der Vorjahressieger sofort die Attacke, der niemand etwas entgegenzusetzen hatte. Bis in die Wechselzone baute der ETU Europameister über die Mitteldistanz von 2015 seinen Vorsprung auf der bergigen 90 Kilometer-Strecke auf knapp sieben Minuten aus. Seinen dichtesten Verfolger zu Beginn des Laufes waren der Australier Nick Kastelein und die beiden Deutschen Per Bittner und Christian Kramer. Der Sieg, den Molinari später nach 3:49:40 ins Ziel bringen sollte, war dem radstarken Italiener zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr zu nehmen. Der Kampf um die Plätze dahinter entwickelte sich aber zur Nervenschlacht. Schlussendlich konnte der ehemalige ITU-Profi und Österreicher Andreas Giglmayr mit einem sehr starken Lauf als Zweiter die Ziellinie überqueren. Dritter wurde nach einem beherzten Rennen der Deutsche Per Bittner.
Thomas Steger musste den Bewerb leider auf der Laufstrecke in aussichtsreicher Position mit Magenproblemen aufgeben. Der Tiroler war nach einer starken Radleistung bis an das Podium herangefahren und kämpfte lange gegen das DNF an.
1. Giulio Molinari (IT) 3:49:40
2. Andreas Giglmayr (AUT) 3:54:17
3. Per Bittner (GER) 3:55:17
4 Nick Kastelein (AUS) 3:56:14
5. Paul Schuster (GER) 3:57:01
Braendli schlägt Van Vlerken
Nicht den besten Tag erwischte heute Yvonne Van Vlerken, die normalerweise weiß, wie man am Walchsee gewinnt. Mit nicht weniger als vier Minuten kletterte die Vorjahressiegerin aus dem wohltemperierten Walchsee. Die Show stahl ihr und allen anderen auf den ersten 60 Kilometern der Radstrecke eine, mit der wohl die wenigsten gerechnet hätten. Die Britin Emma Cathrine Jameson fuhr auf ihre Verfolgerinnen rund um Lucy Gossage (GBR), Daniela Sämmler (GER), Yvonne Van Vlerken (NED) und Simone Braendli (SUI) bis zu vier Minuten heraus. Während Sämmler in weiterer Folge zurückfiel, ließ sich das Trio, angeführt von Van Vlerken, nicht aus der Ruhe bringen. Sukzessive verringerten sie den Rückstand auf Jameson, den sie bis zur zweiten Wechselzone komplett wettmachen konnten. Innerhalb weniger Sekunden gingen die vier Damen auf die Laufstrecke. Doch wer einen Krimi erwartet hatte, wurde enttäuscht. Simone Braendli erwischte einen Sahnetag, lief allen auf und davon und kürte sich mit mehr als sieben Minuten Vorsprung auf Lucy Gossage zur Siegerin. Die Titelverteidigerin Van Vlerken, die im abschließenden Halbmarathon sichtlich zu kämpfen hatte, konnte sich mit zehn Minuten Rückstand als Dritte auf das Podest retten.
1. Simone Braendli (SUI) 4:17:56
2. Lucy Gossage (GBR) 4:25:19
3. Yvonne Van Vlerken (NED) 4:28:55
4. Daniela Sämmler (GER) 4:33:24
5. Marina Daimlamcourt (ESP) 4:35:29
Überzeugende Challenge Walchsee
Bei perfektem Wetter konnte die Challenge Walchsee als Generalprobe für die Triathlon Europameisterschaften vollkommen überzeugen. Die Streckenführung könnte nicht kurzweiliger und anspruchsollver sein. Das Organisationsteam rund um Andreas Klingler war mit Herz und vollem Einsatz bei der Sache und konnte sich über einen reibungslosen Ablauf freuen.
Für das Finisherbuffett wurde extra ein Ötztaler Koch eingeladen, der einen sensationellen Kaiserschmarrn den Athleten zaubert! Wer nächstes Jahr im Österreicher Haus bei der Challenge Walchsee seine Zelte aufschlägt, auf den wartet diesbezüglich eventuell eine Überraschung 😉
Photos der Challenge Walchsee gibt es hier.