Auch in Walchsee meinte es der Wettergott nicht gnädig mit den Athleten. Starke Regenfälle sorgten dafür, dass die Athleten nicht erst bei der ersten Disziplin im Wasser nass wurden. Die widrigen äußeren Bedingungen machten den Athleten schwer zuschaffen.
Der Australier Todd Skipworth drückte dem Rennen über lange Strecken den Stempel auf. Er stieg als Führender aus dem Wasser und konnte seine Führung auf dem schwierigen 90 km Kurs ausbauen. Die Verfolger rund um James Cunnama und die beiden Deutschen Timo Bracht und Markus Fachbach hatten dem Australien in den ersten beiden Disziplinen nichts entgegenzusetzen.
Einen zweimütigen Rückstand handelten sich die Top-Favoriten in der Auftaktdisziplin auf den Australien Todd Skipworth ein. Timo Bracht blickt auf das Rennen zurück: „Ich habe dann sofort beim Radfahren die Initiative übernommen. Nach 45 Kilometern ist der Rückstand zwar kleiner geworden, zum Schluss konnten wir aber keine Zeit mehr gut machen. Ich habe aber mit Vollgas versucht die Lücke zu schließen.“ Bracht wechselte also zeitgleich mit den starken Läufern James Cunnama aus Südafrika und dem deutschen Markus Fachbach auf die abschließende Halbmarathon-Strecke.
„Am Anfang waren wir sehr zügig unterwegs„, berichtet Bracht. „Aber ich musste mich dann entleeren und einen Boxenstopp einlegen. Diesen Moment hat Cunnama genutzt um das Tempo nochmal zu verschärfen und diese Lücke konnte ich dann nicht mehr schließen.“ Den weit enteilten Skipworth stellte Bracht etwa vier Kilometer vor dem Ziel, zu diesem Zeitpunkt hatte er auch Markus Fachbach bereits hinter sich gelassen. Nach 3:56:11 Stunden kam Timo Bracht auf dem zweiten Platz ins Ziel am Walchsee. Der Sieg ging erneut in 03:55:43 an James Cunnama.
Bester Österreicher wurde Philipp Tichy in 04:23:03 Stunden auf Rang 19 Gesamt. Sieht man sich die Nationenverteilung an, ist die Challenge Walchsee besonders bei unseren Nachbarn aus Deutschland sehr beliebt. Sie stellt mit über 900 Athleten die größte Teilnehmerzahl – gefolgt von Österreich mit knapp über 100 Athleten.
Das Damenrennen wurde geprägt durch den Zweikampf zwischen Yvonne Van Vlerken und Jodie Swallow. Swallow, die Lebensgefährtin James Cunnamas, die eine Weltklassezeit in den Walchsee pflügte und ihre engsten Verfolgerinnen klar distanzierte, spulte im Anschluss in stoischer Ruhe ihr Radprogramm ab. Die Einzige, die Swallow näher kam, war zu Beginn des Radparts die Niederländerin Yvonne Van Vlerken, die in gewohnter Manier das Feld von hinten aufrollte und kurz vor dem zweiten Wechsel zu der Britin aufschloss. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Rückstand von Kaisa Lehtonen und Susan Blatt schon über acht Minuten.
Auf der Laufstrecke zeigte Van Vlerken sofort, dass der Sieg nur über sie führt. Sie löste sich frühzeitig von Jodie Swallow und baute ihren Vorsprung während der ersten Hälfte des Halbmarathons auf eine knappe Minute aus. Im Stakkatoschritt laufend, ließ die Niederländerin nichts mehr anbrennen und siegte in einer Zeit von 4:19:13 mit 2:28min Vorsprung auf Jodie Swallow. Das Podium komplettierte die Finnin Kaisa Lehtonen mit einer Zeit von 4:29:36