Ins Leben gerufen wurde der Powerman Zofingen 1989 von Urs Linsi und Bruno Imfeld. Der junge aufstrebende Zürcher Bankdirektor Urs Linsi wurde damals nach Zofingen in die Provinz abdelegiert, um die dortige SKA-Niederlassung auf Vordermann zu bringen. Bruno Imfeld war Verlags- und Marketingleiter des Zofinger Tagblattes und engagierte sich für das sportliche und kulturelle Leben in der Region. Am 15. Dezember 1988 leiteten Linsi und Imfeld im Zofinger Restaurant Raben die erste Sitzung des Organisationskomitees «Zofinger Run?&?Bike». Am 4. Juni 1989 war es dann so weit: Am Sonntagmorgen fiel der erste Startschuss zum damals noch als Biathlon bezeichneten -Rennens. Die 2,5 Lauf-, 120 Rad- und 30,5 Laufkilometer faszinierten gleich von Beginn weg die ganze Sportwelt. Als erste Sieger liessen sich die Bielerin Hermine Haas und der Deutsche Dr. Andreas Rudolph feiern. Sofern er es einrichten kann, ist Rudolph in Zofingen jeweils als Hauptspeaker des Powerman tätig. Die dazumal noch in Winznau wohnhafte Natascha Badmann holte sich bei ihrem ersten Wettkampf überhaupt Platz 6! Die am 6. Dezember 1966 in Basel geborene Badmann war mit 17 Jahren Mutter geworden, arbeitete als Sekretärin und war -übergewichtig. Der Wendepunkt in ihrem Leben kam 1989, als sie den ehemaligen Schweizer Triathlon-Nationaltrainer Toni Hasler traf. Der Oftringer wurde in der Folge ihr -Lebenspartner und Trainer.
Zwei Rennen in einem Jahr
Anno 1990 kam Zofingen in den Genuss gleich zweier Kräfte-vergleiche. Im Frühjahr ging das «Zofinger Run&Bike» über die -Bühne. Dies mit der auf 150 Kilometer verlängerten Radstrecke. Als Sieger wurden der Amerikaner Kenny Souza und die Österreicherin Silvia Nussbaum ausgerufen. Die EM über die Kurzdistanz (5 km/30 km/5 km) in Zofingen war im Herbst ganz in Schweizer Hand: -Natascha Badmann und Olivier Bernhard konnten dabei triumphieren.
Die Queen of Kona
1991 führte die Radstrecke erstmals über den berühmt-berüchtigten Bodenberg. Die Amerikaner gaben den Ton an: Bei den Männern siegte Scott Molina, bei den Frauen die Weltsportlerin des Jahres, Paula Newby-Fraser. Die heute 49-jährige Amerikanerin stammt ursprünglich aus Simbabwe und gewann den Ironman Hawaii achtmal, was bisher niemand anders schaffte. Die Queen of Kona entschied insgesamt 24 Ironman-Rennen zu ihren Gunsten und hielt 14 Jahre lang die Weltbestzeit über die Ironman-Distanz (8:50:53, aufgestellt 1994 beim Ironman Europe in Roth). Erst am 13. Juli 2008 verlor Newby-Fraser diese Bestmarke. Beim Ironman Hawaii hält Newby-Fraser seit 1993 immer noch die schnellste Radzeit (4:48:30) auf der Vulkaninsel. Die beste Gesamtzeit (8:55:28 anno 1992) verlor Newby-Fraser 2009 an die Engländerin Chrissie Wellington (8:54:02).
PowerWoman, PowerMan
1992 gab es in Zofingen eine Namensänderung: Bei den Frauen hiess der Event nun PowerWoman, bei den Männern PowerMan. Erstmals war mit dem Kalifornier Mark Allen (Jahrgang 1958) der berühmteste Triathlet aller Zeiten am Start. Der Amerikaner wurde aber nur Vierter. Auf dem Podest standen der Deutsche Jürgen Zäck (1.), der Amerikaner Kenny Souza (2.) und die Schweizer Radquer-Legende Albert Zweifel (3.). Bei den Frauen siegte die Neuseeländerin Erin Baker. 1993 übertraf das Zofinger Preisgeld mit total 200?000 US-Dollar jenes des Ironman Hawaii. Grund genug für Allen, diesmal richtig Gas zu geben, zu gewinnen und um 40?000 Dollar reicher nach Hause zu fliegen. Fortan liess sich der Amerikaner auf Zofingen angesprochen stets entlocken: «Der Powerman Zofingen ist das beste Rennen auf der ganzen Welt!»
King Oli schlägt zu
1994 starteten die Frauen erstmals vor den Männern. Dies mit -einem mathematisch genau berechneten Vorsprung. Es gab also fortan eine Overall-Siegerin oder eben einen Overall-Sieger. Zwischenzeitlich wurde diese Handicapregel aber wieder gestrichen und anno 2004 dann definitiv ins Programm aufgenommen. 1994 ging der Stern des Olivier Bernhard auf. Der Ostschweizer startete als 26-Jähriger erstmals und gewann den Powerman Zofingen auch gleich auf Anhieb. Danach sollte er in der Thutstadt noch sieben weitere Male zuoberst aufs Podest klettern. Heute amtiert Bernhard beim Zofinger Powerman meist als Gratulant im Zielraum und übergibt den besten Athletinnen und Athleten die Medaillen. Bei den Frauen war 1994 Erin Baker erneut die Schnellste. Die Neuseeländerin verlor auf Bernhard aber über 47 Minuten.
Die Schweizer Erfolgsserie
Am 14. Mai 1995 musste Olivier Bernhard nach einem Plattfuss im Schnee aufgeben. Die Lorbeeren erntete mit Urs Dellsperger dafür ein anderer Schweizer. Dellsperger arbeitet heute bei der Firma Biketec AG in Huttwil und ist beim Powerman Zofingen jedes Jahr als deren Repräsentant vor Ort. Bis und mit 2004 sollte es bei den Männern in der Folge dank Bernhard, Dellsperger und Stefan Riesen stets eidgenössische Triumphe geben! 1996 und 1997 stiegen sogar nur Schweizer aufs Podest. Dies schafften übrigens auch die Schweizerinnen zweimal, nämlich 1989 und 2000. Dank den zusätzlichen Siegen von Natascha Badmann in den Jahren 1996, 1997 und 2000 wurde die Schweiz zur dominierenden Duathlon-Nation auf der Welt. In den Jahren 2001 und 2002 trat die Luzernerin Karin Thürig in die Fussstapfen von Badmann, die bis heute sechs Ironman-Erfolge (1998, 2000, 2001, 2002, 2004 und 2005) in Hawaii einheimste.
Viele Führungswechsel
1997 gingen die Gründer Urs Linsi und Bruno Imfeld eine Kooperation mit der ITU (International Triathlon Union) ein, die drei Jahre lang hielt und dem Anlass in Zofingen die bisher höchsten Teilnehmerzahlen bescherte. 1998 übergab das Gründer-Duo die Geschicke des OK in die Hände von Rainer Huber, der später Aargauer Regierungsrat wurde. Nach einem Jahr Unterbruch übernimmt das Duo Linsi/Imfeld 1999 das Ruder erneut, um es nach dem Anlass überraschend wieder abzugeben. Diesmal an den Einheimischen Hans-Peter Fretz, den vormaligen Finanzchef. Dass 1999 vom finanziellen Aspekt her das beste Jahr der Powerman-Geschichte war, ging dabei fast -unter. Linsi, zwischenzeitlich FIFA-Generalsekretär, sorgte Anfang 2010 erneut für Sport-Schlagzeilen, indem er den defizitären Grass-hoppers Club Zürich sowohl neben als auch auf dem Fussballplatz wieder flott machte.
Olympia als Dämpfer
Im Jahre 2000 wurde die Sportart Triathlon erstmals olympisch. Dies wurde für den Powerman Zofingen zuerst nicht als negativ angeschaut, doch immer mehr Ausdauersportlerinnen und -sportler konzentrierten sich in der Folge auf den lukrativeren Triathlonsport. Ein kontinuierlicher Teilnehmerschwund war die Folge davon. 2002 -wurde der Zofinger Event vom Mai in den September verlegt. Zudem wurde der erste Lauf von 5 auf 10 Kilometer verlängert und der zweite Lauf führte fortan zweimal zum neuen Wendepunkt auf dem Heiterenplatz. Bernhard (6:25:37) und Thürig (7:04:08) stellten dabei Schweizer Erfolge sicher.
Karin Thürig, das Multitalent
Die am 4. Juli 1972 in Rothenburg geborene Karin Thürig war früher beim BTV Luzern NLB-Volleyballerin, liess sich zur Aerobic- und Fitnessinstruktorin ausbilden und wurde erst im Alter von 25 Jahren Duathletin. Da der Duathlonsport nicht olympisch wurde, sattelte sie danach aufs Rad um. 2002 wurde sie im Strassen-Zeitfahren WM-Dritte. 2004 holte sie in Athen im Strassen-Einzelzeitfahren Olympia-Bronze. 2008 in Peking wiederholte sie diesen Coup. Dazwischen wurde die Luzernerin 2004 in Verona und 2005 in Madrid Weltmeisterin im Zeitfahren. Nach zwei Jahren Konzentration auf den Radsport gab Thürig im September 2009 ihren Rücktritt im Radsport bekannt und gab im Triathlon ein Comeback.
Der Ruf nach Stefan Ruf
2003 konnte Stefan Ruf den Powerman Zofingen vor einem zwischenzeitlichen Aus gerade noch retten. Der einheimische Bankexperte, zuvor zehn Jahre lang Präsident des Tri Club Zofingen, vermochte die personellen Engpässe zu beheben und hauchte dem Powerman Zofingen mit einem Kraftakt neues Leben ein. In nur gerade drei Monaten wurde ein neuer Vorstand auf die Beine gestellt und die notwendigen Finanzen beschafft. Die Athletinnen und Athleten bedankten sich bei Ruf mit einem ultraspannenden Rennen. Der mehrfache belgische Duathlon-Weltmeister Benny Vansteelant verlor im Endkampf gegen den Schweizer Stefan Riesen seine fünfjährige Ungeschlagenheit. Bei den Frauen besiegte die Neuseeländerin Fiona Docherty die Ungarin Erika Csomor. Diese Niederlage hatte für Csomor auch etwas Positives. Es sollte zumindest bis und mit 2010 in Zofingen die letzte sein. Die Ungarin gewann danach siebenmal in Serie!
Das Gladiatoren-Duell
2004 gelang es OK-Präsident Ruf, ein Gladiatoren-Duell zu präsentieren. Der bis zu diesem Zeitpunkt siebenfache Zofingen-Sieger Olivier Bernhard trat gegen den siebenfachen ITU-Weltmeister Benny Vansteelant an. Der Belgier, der am Tag vor der Abfahrt nach Zofingen beim Radtraining mit einem Hund kollidiert war, musste nach zwei von drei Radrunden jedoch aufgeben. Bernhard liess sich am Schluss in der Thutstadt zum achten Mal als Sieger feiern und hat seither den Übernamen «King of Zofingen».
Der tragische Held
Das Jahr 2005 stand ganz im Zeichen der belgischen Invasion. Mehrere Dutzend Belgier folgten ihrem Idol Benny Vansteelant nach Zofingen und eiferten im Rennen dem Duathlon-König nach. Belgien stellte nach der Schweiz und Deutschland das drittgrösste Kontingent und bei den Männern mit Vansteelant den souveränen Sieger. Ein Jahr danach wiederholte dieser seinen Triumph. Dies allerdings auf einer um 8 Kilometer verlängerten Radstrecke. Weil der Bodenberg nicht befahren werden konnte, führte die Radstrecke durchs Ruedertal und war damit noch härter.
2007 lieferten sich die Belgier Koen Maris und Vansteelant an der Spitze ein packendes Duell. Letzterer musste jedoch wegen Magenproblemen 10 Laufkilometer vor dem Ziel in führender Position aufgeben. Maris siegte mit neuem Streckenrekord (6:21:00). Zwei -Wochen später verlor die Duathlon-Welt ihr Aushängeschild. Am -8. September 2007 wurde Benny Vansteelant beim Radtraining im belgischen Hooglede von einem Auto angefahren und schwer verletzt. Sechs Tage später starb der neunfache Weltmeister und fünffache Europameister im Krankenhaus von Roeselare an den Folgen des Unfalls.
Auf zu neuen Ufern
Der 20. Powerman-Jubiläumsanlass brachte 2008 eine Renaissance und viele Neuheiten mit sich. Der Name «Run & Bike» erschien wieder. Das OK wollte auch auf den Breitensport setzen und den Samstag den Themen Gesundheit, Nachwuchs und Wohltätigkeit widmen, während der Sonntag zum grossen Powerman-Renntag wurde. Bei den Männern gewann erstmals der damals 27-jährige Schaffhauser Andy Sutz mit einem Vorsprung von über 5 Minuten auf die beiden Franzosen Pascal Schuler und Dominique Duchène. Hervorragender Vierter wurde der Zofinger Stefan Lüscher, der jedoch bereits über 16 Minuten auf Sutz verloren hatte. Die Siegerzeit betrug 6 Stunden, 29 Minuten, 44 Sekunden.
Der Jubilee Club für zehnfache Finisher
Ebenfalls im Jubiläumsjahr 2008 gründete der Deutsche Udo Siebert den Jubilee Club, in dem alle Athletinnen und Athleten aufgenommen werden, die den Powerman Zofingen zehnmal über die Langdistanz beendet haben. Die Idee kam dem Berliner, als er 2001 beim legendären Berlin Marathon zum zehnten Mal finishte und in den dortigen Jubilee Club der Zehnfach-Finisher aufgenommen wurde. «Diese Idee gefiel mir derart gut, dass ich das OK des Powerman Zofingen schnell davon überzeugen konnte, solch einen exklusiven Club auch hier zu installieren.» Siebert ist unterdessen auch OK-Mitglied beim Powerman Zofingen und es gibt auch eine wertvolle Zusammenarbeit der beiden Partnerclubs.
Bereits 24 Mitglieder
Siebert ging mit dem guten Beispiel voran und hatte anno 2003 als erst vierter Powerman in Zofingen über die Langdistanz zum zehnten Mal gefinisht. Inzwischen gehören schon 22 Männer und zwei Frauen (die Zürcherin Maja Jacober und die Ungarin Erika Csomor) dem Jubilee Club des Powerman Zofingen an. Zuoberst auf der Hitliste steht der mittlerweile 72-jährige Aargauer Willi Erismann (Brugg), der den Powerman Zofingen bisher immer gefinisht hat, also bereits deren 20 Male! Die Liste der Jubilee Club-Mitglieder und auch der Anwärter findet man auf www.powerman.ch. «Ihnen allen gilt ein grosses Dankeschön, denn es ist ein hoch einzuschätzender Treuebeweis, den sie für diesen tollen Event abgeben», sagt Siebert. In diesem Jahr peilen drei weitere Athleten die Mitgliedschaft im Jubilee Club an. Der Berliner weiter: «Alle Athleten über die Langdistanz sollen doch bei ihrer Anmeldung hinschreiben, wie oft sie bereits gefinisht haben, und auch noch gleich ihre E-Mail-Adresse angeben, damit das OK rechtzeitig über die Anzahl der Finishes informiert ist!» Ab fünf Finishes über die Langdistanz erscheint man nämlich bereits als Anwärter auf der Jubilee Club-Seite auf der Powerman Zofingen-Homepage.
Viele Vorzüge
Nach dem zehnten Finish wird dem neuen Jubilee Club-Mitglied an der Siegerehrung ein goldener Ehrenpin sowie ein spezielles 10x- Finisher-T-Shirt überreicht. Bei jedem weiteren Start trägt das Jubilee Club-Mitglied eine besondere gold-gelbe Startnummer, welche bei der Eröffnungsfeier überreicht wird. Voraussetzung dazu ist, dass die Anmeldung oder die Mitteilung ans OK rechtzeitig erfolgt. Die Zehnfach-Finisher haben ausserdem ein ewiges Startrecht beim Powerman Zofingen – mit eigener Startnummer. Man braucht keine Qualifikationswettkämpfe zu absolvieren und zahlt auch bei kurzfristiger Anmeldung keine Nachmeldegebühren. Zum diesjährigen 25-Jahr-Jubiläum des Powerman Zofingen werden alle Jubilee Club-Mitglieder an die Welcome Party (ehemals Homestay-Party) eingeladen.
Powerman Zofingen ist top
Dass das Duathlonrennen in Zofingen sehr populär ist, bewies alleine schon die Tatsache, dass 2009 mehr als 350 Cracks aus 25 verschiedenen Ländern stammend über die Langdistanz an den Start gingen. Die gesamte Teilnehmerzahl am 21. Powerman Zofingen überstieg sogar die 1000er-Marke. Das entsprach der höchsten Teilnehmerzahl in den letzten acht Jahren. Das englische «220 Maga-zine» listete den Powerman Zofingen unter den besten fünf Triathlon-Veranstaltungen der Welt auf. So gesehen festigte der Powerman Zofingen seine Vormachtstellung als bekanntester Duathlon auf unserem Erdball.
Die belgische Rakete
Joerie Vansteelant war 2009 schnell wie eine Rakete, war 9 Minuten und 25 Sekunden schneller im Ziel als jeder Athlet in den Austragungen zuvor. Für die 10 Kilometer Rennen, 150 Kilometer Velo-fahren und für die nochmaligen 30 Laufkilometer benötigte er
6 Stunden, 11 Minuten und 35 Sekunden. Vielleicht war der Belgier ja auch so motiviert, weil das Schweizer Sportfernsehen erstmals live über diese erstklassige Veranstaltung berichtete. Sutz, Vansteelants härtester Widersacher, büsste 16 Minuten auf den Überflieger ein. Dieser Vorsprung ist dabei der grösste, den ein Sieger je an einem Powerman in Zofingen auf einen Zweitplatzierten herauszuholen vermochte. Es war überdies das erste Mal in Zofingen, dass ein Favorit bei seinem ersten Auftritt auch gleich gewinnen konnte. «Joerie Vansteelant war eine Klasse für sich. Seine Leistung ist unfassbar», sagte Sutz im Ziel. Der Schaffhauser hatte im Jahr zuvor, wie nun Vansteelant, den Powerman Zofingen als Rookie gewonnen.
Csomor, Königin Zofingens
Erika Csomor lief wie ein Uhrwerk. Die Königin von Zofingen hatte vor ihrem Auftritt in der Thutstadt seit Juli 2009 bereits drei andere Langdistanzrennen siegreich bestritten. Mitte Juli war sie beim Ironman Roth in Deutschland an den Start gegangen, hatte am Triathlon Alpe d’Huez (2,2 Kilometer Schwimmen; 115 Kilometer Velofahren mit 3000 Meter Höhendifferenz und zum Dessert 22 Kilometer Laufen) in den französischen Alpen teilgenommen und glänzte überdies als Finisherin beim Embrunman, einem Ironman mit 4000 Meter Höhendifferenz auf der Velostrecke. In Zofingen siegte die 35-jährige Budapesterin anno 2009 zum sechsten Mal in Serie, diesmal mit über sechs Minuten Vorsprung auf die Britin Jessica Petersson. «Ich komme im nächsten Jahr wieder», versprach Csomor.
Sieben Siege in Serie
Und sie kam tatsächlich wieder. Csomor siegte 2010 in Zofingen zum siebten Mal in Serie: «Die letzten drei Erfolge waren für mich die schönsten.» Das Rennen ihres Lebens machte Jacqueline Uebelhart auf Platz 2 mit 12 Minuten Rückstand. «Ein überwältigendes Resultat und mein schönster bisheriger Karriereerfolg.» Die in Aarwangen wohnhafte Welschenrohrerin hatte sich auf den Powerman Zofingen speziell vorbereitet. «Nach Platz 2 beim Powerman Austria in Weyer genehmigte ich mir ein Holdrio und ein Bierchen.» Platz 3 ging an die Schwedin Camilla Lindholm. Die Gewinner des 22. Powerman Zofingen waren die gleichen wie zwei Jahre zuvor. Bei den Männern gewann der Schaffhauser Andy Sutz zum zweiten Mal und konnte sich, wie Cosmor, Weltmeister auf der Duathlon-Langdistanz der IPA (International Powerman Association) nennen. Sutz triumphierte vor den beiden Franzosen Thibaut Humbert und Anthony Le Duey. Vor den Augen von Bundesrat Ueli Maurer gingen an den beiden Tagen fast 1300 Athletinnen und Athleten an den Start, so viele wie seit 2000 nicht mehr. Und dies, obwohl die IPA-WM-Veranstaltung in -Zofingen durch die gleichentags stattfindende Kurzdistanz-WM der ITU (International Triathlon Union) konkurrenziert wurde. So startete der Zofinger Langdistanz-Weltmeister 2009, Joerie Vansteelant, nicht in Zofingen, sondern in Edinburgh.
Vansteelants neuer Streckenrekord
Nach einem neunjährigen Unterbruch überhaupt und nach zwölf Jahren wieder in Zofingen trugen die ITU und die IPA erstmals wieder eine gemeinsame WM aus. Joerie Vansteelant verbesserte seinen im Jahre 2009 aufgestellten Streckenrekord mit der Fabelzeit von 6:07.15,3 nochmals um 4 Minuten und 20 Sekunden. Humbert und Sutz hatten klar das Nachsehen. Bei den Frauen gewann überraschend erstmals die damals 31-jährige Neuseeländerin Melanie Burke vor der Schwedin Eva Nyström und der Ungarin Erika Csomor, die erstmals nach sieben Jahren in Zofingen wieder bezwungen wurde. Mit über 1300 Athletinnen und Athleten nahmen beim 23. Powerman Zofingen so viele wie seit 2000 nicht mehr teil.
Die belgische Dominanz
Aus den 2012 Zofingen ITU Powerman Long Distance Duathlon World Championships machten Joerie Vansteelant und Rob Woestenborghs eine belgische Meisterschaft. Schlussendlich gewann Vansteelant mit einem Vorsprung von fast fünf Minuten und verpasste den eigenen Streckenrekord um nur gerade 43 Sekunden. Platz 3 ging an den Dänen Søren Bystrup. Bei den Frauen siegte Nyström, wobei die 35-jährige Schwedin in 7:05.48 den Streckenrekord der Schweizerin Karin Thürig aus dem Jahre 2002 nur gerade um 100 Sekunden verfehlte. Platz 2 ging an die Britin Lucy Gossage, Platz 3 an die Holländerin May Kerstens. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen war es von den Podiumszeiten her gesehen das schnellste Rennen in Zofingen überhaupt. Erstmals seit 2005 standen in Zofingen aber keine Schweizer Athleten auf dem Podest.