Auf Einladung von IRONMAN reisten wir nach Bahrain zu den IRONMAN Middle East Championship Bahrain. Das Ergebnis des Rennens ist schnell erklärt. Sarah Crowley siegte nach 04:10:59 Stunden vor Emma Pallant (04:12:25 Stunden) und Caroline Steffen (04:15:08 Stunden). Bei den Herren feierte Terenzo Bozzone nur eine Woche nach seinem IRONMAN Sieg einen weiteren Sieg. Er siegte nach 03:41:32 Stunden mit der schnellsten je bei einem IRONMAN 70.3 gefahrenen Zeit von 01:56:58 Stunden vor dem Deutschen Steffen Justus (03:42:26 Stunden) und Sam Appleton (03:44:10 Stunden).
Der IRONMAN 70.3 Bahrain ist allerdings viel mehr wie ein normaler Wettkampf. Der IRONMAN 70.3 Bahrain ist eine Botschaft!
Nach unseren Dreharbeiten für unser Highlight Video hatte ich Zeit um mir laufend ein Bild von der Laufstrecke zu machen. Die 21 Kilometer Schleife führte vom Formel 1 Grand Prix Kurs durch einen Zoo wieder zurück zur Finishline am Grand Prix Kurs. Etwa alle 2,5 Kilometer waren Labestellen aufgebaut, auf denen es Schwämme, Wasser, Cola, Iso, Bananen, … gab. Eigentlich wie bei jedem anderen Triathlon Bewerb! Aber die Volunteers beim IRONMAN 70.3 Bahrain waren mit größtem Engagement bei der Sache und stolz darauf, Teil der Triathlon- und Sportfamilie sein zu dürfen. Größtenteils waren die Labestellen mit weiblichen Helfern besetzt. Von jungen Damen im Nikab bis hin zu geschminkten und gestylten arabischen Damen feuerten sie ausnahmslos alle Athleten an und sorgten für tolle Stimmungsnester entlang der Strecke. Gemeinsam wurde getanzt und die Athleten zur Ziellinie gepusht. Auch die Athleten – über 40 Nationen am Start freuten sich über die Unterstützung.
Egal ob Saudi, Bahraini, Amerikaner, Österreicher, Brite, Omaner, Iraker, … alle unterstützten sich gegenseitig um ihr gemeinsames Ziel zu verfolgen: Die Finishline der IRONMAN 70.3 Middle East Championship Bahrain.
So soll Sport sein. Vor allem der Triathlon im arabischen Raum stellt einmal mehr das Verbindende in den Vordergrund und war eine gelungene Veranstaltung zu einem friedvollen Zusammenleben.
Herzliche Gratulation allen Athleten, allen freiwilligen Helfern und IRONMAN für diese tolle Erfahrung.
Hallo Stefan,
als aktiver Agegrouper verfolge ich regelmäßig deinen Blog. Gratulation dazu. Über die Veranstaltung in Bahrain hast du ja sehr positiv geschrieben. Allerdings war etwa auf tri-mag.de zu lesen:
„Auch die (…) Profi-Damen müssen in Bahrain sportlich schwierige Aufgaben bewältigen. Und nicht nur sportliche, wie ein Blick ins Facebook-Profil der Deutschen Natascha Schmitt dieser Tage offenbarte (…): Radtraining sei in der Gegend schwierig, schrieben einige – und Schmitts Profikollegin Carina Brechters wusste zu berichten, dass für Frauen nicht einmal das öffentliche Schwimmbad nutzbar sei. „Das 50-Meter-Becken dürfen nur Männer benutzen. Radtraining geht in der Gegend nur auf der Rolle oder außerhalb – und wenn, dann nur in Begleitung eines Mannes“, so Brechters.“
Ich denke das macht deutlich, warum es durchaus einige Profis gibt, die den finanziell lukrativen Angeboten zur Teilnahme an Veranstaltungen im Mittleren Osten durchaus kritisch gegenüberstehen. Wie siehst du das als Insider?
Lg, Dieter
Hallo Dieter,
danke für deine netten Worte! Ich möchte mit meinem Beitrag keinesfalls den Eindruck erwecken, dass im Nahen Osten alles eitel Wonne ist!
Ich möchte aber das Gemeinsame bor das Trennende stellen – und dafür ist der Sport da.
Eine (annähernde) Gleichberechtigung der Frau mit dem Mann wie es sie in Europa gibt, ist sicher noch eine Wunschvorstellung. Der Triathlon hat aber gezeigt, dass es zumindest schon ansatzweise möglich ist. Wenn das dann auch nur ein bisschen ins reale Leben übernommen werden kann, sind wir am richtigen Weg!