Suunto ist besonders den Wanderern und Bergsteigern ein Begriff. Die Marke hat dort die Führerschaft im Bereich GPS Uhren. Mit ihren neuen Modellen drängt sich auch auf den Triathlonmarkt, und kann hier durchaus überzeugen und manche etablierten Konkurrenten abhängen.
Das Display:
Das Display ist in drei Zonen aufgeteilt. Alle drei Zonen sind über das Internet frei konfigurierbar. Die Uhr eignet sich aufgrund seiner Größe und seinem Gewicht auch zum alltäglichen Gebrauch. Standardmäßig werden das Datum, die Uhrzeit und der aktuelle Wochentag angezeigt. Klickt man auf den Button „View“ links unten, kann man zwischen verschiedenen Ansichten in der untersten der drei Zonen wählen.
Beim Drücken des Buttons „Next“ kann zwischen vollkommen verschiedenen Ansichten gewechselt werden. So ist es möglich, am ersten Bildschirm die Dauer der Trainingseinheit, die aktuelle Geschwindigkeit und die zurückgelegte Distanz anzuzeigen. Auf dem zweiten Bildschirm kann danach die Durchschnittsgeschwindigkeit, die aktuelle Uhrzeit und die Herzfrequenz angezeigt werden. All diese Anzeigen können über das Internet konfiguriert werden.
Die Flexibilität lernt man schnell zu schätzen, wenn man sich seine Anzeigen konfiguriert und so entsprechend den Fokus auf jeder Anzeige unterschiedlich legen kann.
Die Software:
Für die Einstellung und Trainingsaufzeichnung wird das eigene Portal www.movescount.com herangezogen. Auf dieser sehr modernen Oberfläche werden sämtliche Konfigurationen der Uhr vorgenommen. Dazu muss die Uhr nicht unbedingt mit dem Computer verbunden sein. Bei der nächsten Synchronisation werden die Daten des Computers automatisch mit der Uhr synchronisiert.
Einzelne Trainingseinheiten lassen sich nicht manuell von der Uhr löschen. Ist der Speicher voll, werden die ältesten Einheiten zuerst überschrieben.
Der „Einsteigertest“
Beim „Einsteigertest“ nehmen wir die Uhr in die Hand und legen los ohne eine Bedienungsanleitung gelesen zu haben.
Aufgrund der Kompaktheit der Kurzanleitung haben wir diese kurz überflogen und einen guten Hinweis gefunden. Bei der ersten Inbetriebnahme der Uhr, soll die Uhr etwa 10 Minuten mit GPS an der gleichen Position liegen bleiben. Wir haben den Tipp befolgt 😉
Die Navigation ist klar strukturiert. Mit einem Druck auf den Button „Start“ gelangt man in die erste Menüstufe und kann dort „Trainieren“ auswählen. Danach noch die Sportart (in unserem Fall war das Laufen) „Running“ ausgewählt und los ging es. Die Uhr versucht danach aufgrund der gewählten Sportart verschiedene Pods zu koppeln. Beim Laufen ist der Pulsgurt standardmässig aktiviert. Wir überspringen diesen Part allerdings und wollen gleich loslaufen. Das GPS Signal wurde binnen Sekunden gefunden. Binnen Sekunden ist sogar etwas zu ungenau in diesem Fall – das Signal wurde innerhalb von 2 Sekunden gefunden.
Nach Klick auf den Start Knopf ging es los. Suunto liefert die Uhr mit für den Breitensport passenden Informationen am Display aus. Die Geschwindigkeit blieb während dem ganzen Testlauf konstant. Als Tempomacherin konnte ich meine Freundin verpflichten, die konstant mit 13 km/h fuhr. Die Uhr zeigte einen konstanten Pace von 4:35 min/km an.
HINWEIS: Suunto zeigt die Pace in 5 Sekunden Schritten an. Man wird keine 4:36 min/km am Display sehen, sondern entweder 4:35 min/km oder 4:40 min/km – Berücksichtigt man die Ungenauigkeit von GPS Signalen ist die Anzeige vollkommen ausreichend und richtungsweisend. Die Durchschnittszeit ist allerdings Sekundengenau, ebenso die Anzeige in der Software.
Die Sportarten im Detail
Laufen:
Vieles haben wir bereits beim „Damen Test“ vorweggenommen. Zusätzlich kann man noch einen „Autostop“ konfigurieren. Vor allem bei Läufern, die in der Stadt laufen ein nützliches Feature. Die „Autostop“ Erkennung war zeitnah und sehr genau. Teilweise zu genau, denn dreht man sich zur Seite oder macht einen Schritt nach links oder rechts, aktiviert sich die Uhr gleich wieder.
Als zusätzliches Accessoire bietet Suunto einen „Foot Pod“ an, der die Distanz und Geschwindigkeit ohne GPS Empfang messen soll. Um diesen zu koppeln muss im Einstellungsmenü der „Foot Pod“ ausgewählt werden, und alles andere übernimmt die Uhr für einen. Auch hier werden von Suunto sowohl ANT wie auch ANT+ Geräte unterstützt. Der hauseigene Suunto „Foot Pod“ kommuniziert über das ANT Protokoll. (HINWEIS: Das Suunto ANT Protokoll wird nur von Suunto direkt verwendet und ist nicht für andere Anbieter offen. Offen für alle ist der ANT+ Standard.) Wer sich also Gedanken über den Kauf eines „Foot Pods“ macht, kann durchaus auch zur Konkurrenz blicken und einen ANT+ kompatiblen „Foot Pod“ kaufen. Zumal diese mitunter teilweise günstiger sind als jener von Suunto. Die Genauigkeit konnten wir mangels Test Pod leider nicht testen.
Rad fahren:
Der Radfahrmodus der Suunto Ambit 2 ist ähnlich einfach wie der Laufmodus. Bei der Sportartenwahl muss „Cycling“ gewählt werden. Erfreulicherweise und dank der ANT+ Unterstützung können auch hier mehrere Pods mit der Ambit 2 gekoppelt werden. Etwas Verwirrung wird breit, wenn es um die Kopplung von Trittfrequenzmessern geht. Hier muss im Einstellungsmenü „Bike Pod“ gewählt werden. Der ebenfalls mögliche „Cadence Pod“ ist ausschliesslich Suuntos ANT Trittfrequenzmesser vorbehalten. Leicht koppeln lässt sich auch der „Power Pod“. Bei unserem Test haben wir die Suunto Ambit 2 mit einem SRM Leistungsmesser gekoppelt. Einmal gekoppelt, steht die Anzeige des „Power Pods“ bei jeder Radeinheit zur Verfügung.
Nach der Kopplung des „Power Pods“ ist es ratsam, diesen auch zu kalibrieren. Die Kalibrierung ist abhängig vom verwendeten Leistungsmesser. Wer zu einem späteren Zeitpunkt die Uhr kalibrieren möchte, kann dies mit einem etwas längeren Drücken auf den „Next“ Knopf auslösen. Danach „Kalibrierung“ auswählen und der Leistungsmesser wird kalibriert.
Probleme gab es Anfangs mit der Koppelung und Anzeige der Daten mit dem SRM. Während unserer Tests kam das Update auf die Firmwareversion 1.0.15 heraus, welche die Probleme beim Koppeln beheben konnte. Zu Aussetzern während der Anzeige kommt es allerdings nach wie vor. Ein Ersatz für das SRM Powercontroll oder eine Alternative ist die Suunto Ambit 2 aufgrund der zahlreichen Aussetzer leider nicht. Hier besteht dringender Nachbesserungsbedarf.
Die Anzeige der Leistungsinformationen vom Powermeter können analog der anderen Ansichten jederzeit über das Internet konfiguriert werden. Standardmässig wird die aktuelle Leistung in Watt, sowie die durchschnittliche Leistung und die durchschnittliche Leistung der letzten 3 / 10 / 30 Sekunden angezeigt.
Im Wettkampf wird die Uhr sicher direkt am Handgelenk getragen, wer allerdings im Training eitel ist, und die Uhr lieber am Rad befestigt (um auch am Handgelenk schön braun zu werden), findet zahlreiches Zubehör bei anderen Herstellern, um die Uhr auch am Rad befestigen zu können. Im Lieferumfang zur Uhr befindet sich diesbezüglich leider kein Adapter.
Freiwasser – Schwimmen:
Die Suunto Ambit 2 ist ein starker Begleiter im Wasser. Neber der Distanz wird auch die Anzahl an Armzügen und die Geschwindigkeit angezeigt. Um die Geschwindigkeit und Distanz zu messen, wird sowohl der interne Beschleunigungssensor wie auch der GPS Sensor benutzt.
Derzeit unterstützt kein am Markt befindliches GPS Gerät den Empfang des Signals unter Wasser. Die Uhr verliert also während der Unterwasserphase den Kontakt zu den Satelliten und muss diesen in der kurzen Überwasserphase wieder herstellen. Nun muss auch noch die Unschärfe von GPS mit +/- 50 Metern berücksichtigt werden. Auf Basis der Daten berechnet die Uhr danach den wahrscheinlichsten Weg.
Vom Gefühl her liegt die Uhr auch im Wasser sehr gut an der Hand und beeinträchtigt kaum.
Nach dem Test im freien Gewässer, schauen wir uns das Ganze im Schwimmbad an.
Schwimmen im Bad:
Bei Auswahl der Sportart „Indoor Swimming“ muss man anfangs die Länge der Bahn eingeben. Zur Auswahl stehen 25 Meter, 25 Yards, 50 Meter, 50 Yards und eine individuelle Einstellung für alle anderen Bahnlängen.
Bei unserem Test im 50 Meter Becken wurde die Anzahl der Längen fast immer korrekt gezählt. Bei zwei Schwimmeinheiten fand eine Abweichung von 100 Metern statt. Selbiges hatte auch unsere Vergleichsuhr, ein Garmin 910. Einen kleinen Nachteil hat die Uhr im „Indoor Swimming“ Modus. Während dem Schwimmen wird lediglich das Schwimmlogo angezeigt. Erst nach Klick des Buttons „Next“ werden die aktuelle Distanz, die Geschwindigkeit und die Zeit angezeigt. Ziemlich umständlich, hier immer auf den Button drücken zu müssen – eine Unschönheit, die hoffentlich in einem der nächsten Softwareupdates behoben wird. Allerdings eine Unschönheit auf sehr hohem Niveau. Die Erkennung des Schwimmstils sorgte dagegen für Heiterkeit. Hier gibt es noch Potential. Die im Screenshot ersichtliche Einheit wurde zu 100 % kraulend absolviert.
Multisport Modus (Triathlon):
Die Suunto Ambit 2 zielt sehr stark auf den Triathlonmarkt ab. Standardmässig wird bei den Sportarten auch eine Sportart „Triathlon“ ausgeliefert. Diese setzt sich – der Sportart nicht unähnlich – aus den Einzelsportarten „Outdoor Swimming“ – „“Cycling“ – „Running“ zusammen. Als einen der ersten Punkte habe ich über die Weboberfläche eine kleine Adaption vorgenommen. Ich habe mir eine zusätzliche Sportart „Wechselzone“ eingerichtet, in welcher lediglich die Zeit genommen und die Strecke aufgezeichnet wird. Ansonsten gehen diese Informationen leider verloren. Bei manchen Bewerben allerdings nützlich, schlussendlich zählen sie auch zur Endzeit. Mein neuer Multisportmodus sieht also wie folgt aus: „Outdoor Swimming“ – „Wechselzone“ – „“Cycling“ – „Wechselzone“ – „Running“.
Danach wird durch etwas längeres Drücken der linken oberen „Lap“ Taste zwischen den Sportarten gewechselt. Nach dem Schwimmen drückt man auf „Lap“ und wechselt zur nächsten Sportart. Die Anzeige am Display passt sich dabei der Standardanzeige der jeweiligen Sportart an.
update 29. August 2013: Suunto hat soeben das Update für die Version 1.5 freigegeben. Mit dem Update kommen ein paar neue Funktionen heraus:
- Energiesparoptionen:
Um die Nutzungsdauer zu verlängert hat Suunto die Möglichkeit geschaffen, die GPS Genauigkeit auf Movescount.com individuell anzupassen. Zur Auswahl stehen nun „OK“ (alle 60 Sekunden), „Gut“ (alle 5 Sekunden) und „Beste“ (jede Sekunde). Bei der Einstellung „Gut“ schafft die Uhr nun eine Nutzungsdauer von an die 12 Stunden. - „Zurückverfolgen“
Bisher war es lediglich möglich, mit der Suunto Ambit 2 zu navigieren. Nun gibt es auch die Möglichkeit, von einem Punkt an den Startpunkt „zurückgeführt“ zu werden.
Zusätzlich gibt es auch kleine Verbesserungen:
- Ist der Speicher zu 50 % voll, erhält man eine Erinnerung zur Synchronisation mit Movescount.com
- In Movescount.com stehen nun bei einer Multisport Zusammenfassung die einzelnen Disziplinen im Detail zur Verfügung.
- Anstelle des Bildschirmschoners wird nun beim Schwimmen das benutzerdefinierte Schwimm-Display angezeigt.
- Verbesserte Geanuigkeit beim Outdoorschwimmen.