Dabei begann der Ironman Texas für Michael Weiss vielversprechend. Beim Schwimmen im Lake Woodlands, das aufgrund der Wassertemperaturen ohne Neopren-Anzug absolviert werden musste, zeigte der 35-Jährige eine solide Leistung.
Nach nicht einmal einer Stunde wechselte der bislang einzige rot-weiß-rote Ironman-Sieger auf sein Zeitfahrrad und blies zur traditionellen Aufholjagd auf dem mit Kurven gespickten Kurs. Nach einer Streckenänderung und –verkürzung galt es auf den 150 Kilometern insgesamt 80 Richtungswechsel zu absolvieren.
„Ich habe mich vom ersten Tritt weg super gefühlt und habe schnell Boden auf die Führenden gut gemacht.“ Auf den ersten 50 Kilometern fuhr Weiss durchschnittlich 45 km/h. Doch die Aufholjagd wurde jäh gestoppt. „Ich war drauf und dran, den Anschluss an die große Verfolgergruppe zu schaffen, aber plötzlich war die Luft raus.“ Nämlich aus dem Reifen.
Aber nach einem schnellen Wechsel konnte der Gumpoldskirchner das Rennen fortsetzen. Um wenig später wieder am Straßenrand zu stehen. „Klassischer Durchschlag bei einem Schlagloch. Zum Glück hatte ich zwei Schläuche und drei CO²-Patronen mit“, war der Kampfgeist bei Weiss zu diesem Zeitpunkt ungebrochen.
Die Pechsträhne war jedoch noch nicht vorbei, kurz vor einer Labestation knallte es ein drittes Mal – wieder das Vorderrad. „Das Support-Team hat mir mit einem Schlauch ausgeholfen, aber drei Patschen waren an diesem Tag leider zu viel.“
Zwar schaffte es der dreifache Ironman-Sieger noch in die zweite Wechselzone und auf den abschließenden Marathon, dort war aber nach 11 Kilometern Schluss. „Die Top-10 waren einfach zu weit weg, es wären mit Blick auf die nächsten Herausforderungen verschenkte Körner gewesen“, erklärt Weiss den vorzeitigen Ausstieg.
Ob er vor dem Ironman Austria in Klagenfurt am 26. Juni noch ein 70.3-Rennen bestreitet, entscheidet sich in den nächsten Tagen. „Ich werde das mit meinem Team in Ruhe besprechen.“ Der Sieg beim Ironman Texas ging an den Deutschen Patrick Lange vor Matt Russell (USA) und Terenzo Bozzone (NZL).