Es ist 4:00 Uhr in der Früh, ein lautes Klingeln des Weckers ist zu hören. Gabriele Obmann springt voller Vorfreude aus den Federn, geht duschen und zieht sich an, ehe ein ordentliches Frühstück wartet. Der große Tag ist gekommen, der IRONMAN Kärnten-Klagenfurt, Austria steht an. Im Detail bedeutet das: 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und anschließend noch 42,195km Laufen. So wird es aussehen, wenn die Profitriathletin am 18.06.2023 in den Tag des Rennens startet.
Hinter der Klagenfurterin liegen Monate des harten Trainings und eiserner Disziplin. Die Triathlon-Staatmeisterin über die Mittel- und Langdistanz weiß ganz genau, was sie an dem Tag erwartet und sie freut sich darauf. Strapazen? Kennt Obmann nicht. „Als mir mein Trainer zum allerersten Mal eine sechsstündige Radeinheit und im Anschluss einen Lauf auf den Plan setzte, hat er sich eigentlich schon eine Wortmeldung meinerseits erwartet, aber da kam nichts. Ich liebe die langen Einheiten.“, lacht sie.
Vor dem Heimrennen liegt immer eine besondere Vorfreude in der Luft, die Anspannung steigt bereits jetzt, einige Tage davor, langsam aber sicher an. Obmann genießt das Rennen in Klagenfurt auch deshalb, weil es für sie weder ein Packchaos im Vorfeld, noch eine lange, oft anstrengende Anreise bedeutet. Quasi direkt vor der Haustüre zu starten hat auch den Vorteil, dass sie die Strecken sehr gut kennt. Dennoch betont sie, dass der IRONMAN ein langer Tag ist, an dem viel passieren kann. 2021 hätte sie noch nicht daran geglaubt, am Podium zu stehen. Das sich sich allerdings mittlerweile geändert und sie möchte das Gefühl, ganz oben zu stehen, erneut erleben.
Erst kürzlich hat sich die Sportlerin zur Staatsmeisterin über die Triathlon Mitteldistanz gekürt und nun wartet der IRONMAN Kärnten. Die Prognose auf eine erfolgreiche Performance sieht vielversprechend aus. Sonderlich Zeit für Regeneration bleibt da nicht. „Zum Glück habe ich eine gute allgemeine Fitness, es geht schnell, dass ich mich zwischen Bewerben erholen kann. Ein paar wenige Tage Ruhe reichen da aus.“, erzählt sie. Die Woche vor dem Bewerb wird entspannt mit viel Schlaf angegangen, wenn sie nicht arbeiten muss und jeder Menge Essen, damit die Kohlenhydratspeicher voll geladen sind. Zum ersten Mal hat sie nun den Luxus, dass sie sich ganze vier Tage vor dem Rennen freigenommen hat. Sie weiß eben ganz genau, was ihr Körper braucht, um Höchstleistungen abzurufen und versucht, auf ihn zu hören. Auf die Frage, ob es einen Geheimtipp gibt, meint Obmann: „Essen, trinken, treten, Spaß haben, mit einem Lächeln ins Ziel kommen und einfach genießen!“ Das sei auch ihre Devise seit 2017, als sie ihren ersten IRONMAN gefinisht hat. Spaß ist eben immer eine Frage der Perspektive.
Für sie ist etwas klar: „Triathlon ist ein Sport, der enorm viel zurückgibt.“ Gerade deshalb empfiehlt sie diesen auch für Kinder und Jugendliche. um den ganzen Körper zu trainieren, die eigene Körperwahrnehmung zu schulen und Freude am Sport zu entdecken. Als kleine eigene Extramotivation hat Obmann allerdings schon ein Ziel vor Augen: Am Tag nach dem Rennen geht es immer ins Schloss Leonstain zum Frühstücken Für sie jedes Mal ein Highlight. Nach 3,8km Schwimmen, 180km Radeln und einem Marathon am Vortag schmeckt das dann bestimmt besonders gut!