Greg Welch war der erste nicht amerikanische männliche Sieger
Den Spitznamen „Plucky“ hat der Australier für seine Widerstandsfähigkeit bekommen. Nach 17 Jahren amerikanischer Sieger beim IRONMAN Hawaii durchbrach Welch die Vorherrschaft der Amerikaner und siegte im Jahr 1994. Welch ist der einzige Athlet, der den Triathlon „Grand Slam“ für sich entscheiden konnte. Er siegte bei den IRONMAN Weltmeisterschaften, bei Weltmeisterschaften über die Olympische Distanz, wurde Duathlon Weltmeister und ITU Langdistanzweltmeister.
Sechs Siege für Natascha Badmann und die Schweiz
Natascha Badmann war die erste Europäerin, die den IRONMAN Hawaii gewinnen konnte. 2005 feierte sie ihren sechsten Sieg bei den IRONMAN Weltemeisterschaften. Von 1998 an gewann sie drei Titel in Folge. Ebenso siegte sie von 2000 bis 2002 und erneut im Jahr 2004. Bekannt wurde die Schweizerin auch für ihr immerwährendes Lächeln während Wettkämpfen. Sie wurde zu einer wahren IRONMAN Ikone.
John Maclean finishte als erster Athlet im Rollstuhl
Der Australier John Maclean wurde im Jahr 1988 während dem Radtraining von einem Lastwagen überfahren. Unbeeindruckt davon wurde er 1995 der erste Athlet im Rollstuhl, der den IRONMAN Hawaii finishen konnte. Während sich Maclean rückwärts einen Hügel hochschob war es sein bester Freund Johnno Young, der die berühmten Worte „Der Schmerz vergeht, aber die Erinnerungen sind für immer“ zurief.
Dick und Rick Hoyt
Sie sind wohl das bekannteste Triathlon Vater – Sohn Paar. Ihr Finish beim IRONMAN Hawaii 1988 prägte sich in die Köpfe und war wohl einer der ergreifendsten Momente der IRONMAN Geschichte. Was ihre Leistung so besonders machte war die Tatsache, dass Dick seinen behinderten Sohn im Schwimmen in einem Boot gezogen hat. Ihn auf einem eigens konstruierten Rad während den 180 km vor sich herschob und den Marathon mit seinem Sohn im Rollstuhl gelaufen ist. Die Emotionen an der Finishline sind noch heute am Alii Drive zu spüren.
Chrissie Wellington mit Meisterstück
Zehn Tage vor dem großen Showdown auf Big Island stürzt die Titelverteidigerin Chrissie Wellington mit dem Rad. Ihr Bein schwillt daraufhin auf das doppelte des normalen Umfangs an. Fünf Tage vor dem Wettkampf musste Wellington aus dem Schwimmbad in Kailua Kona gezogen werden, weil sie sich vor Schmerzen krümmte.
Fünf Tage später kam sie mit über 10 Minuten Rückstand im Wettkampf aus dem Wasser. Bis in die zweite Wechselzone vergrößerte sich ihr Rückstand auf 22 Minuten auf Julie Dibens in Führung und 10 Minuten auf Caroline Steffen. Nach drei dominanten Siegen auf Big Island stieß Wellington an ihre Grenzen. Den Halbmarathon bewältigte sie in 01:22 Stunden und überholte das britische Trio mit Dibens, Rachel Joyce und Leanda Cave. Die nächste zu überholende war Steffen und von hinten machte Mirinda Carfrae gehörig Druck. Mit einem Marathon von 2:52 Stunden holte sie sich ihren vierten und wohl am härtesten erkämpften Sieg auf Big Island. Mit Chicken Nuggets und Pommes wartete sie danach im Ziel um Mitternacht auf die letzten Finisher.
Allen schließt zu Scott auf
Mit dem Spitznamen „The Grip“ gewann Mark Allen in den Jahren 1989 bis 1994 fünf Weltmeisterschaftstitel in Serie. 1994 ging Allen nicht an den Start – in diesem Jahr siegte Greg Welch. 1995 kehrte Mark Allen zurück, um den Titel erneut zu gewinnen, und mit Dave Scott’s sechs Titel gleichzuziehen. Sein Sieg 1995 war auch das letzte Antreten von Allen auf Big Island
Krabbelnd ins Ziel – „The crawl“
Im Jahr 1997 begann Sian Welch, die Ehefrau von Greg Welch, den Alii Drive entlang zu stolpern. Nur mehr wenige Minuten fehlten Sian bis zur Ziellinie. An der letzten Kurve drehte sie sich nochmals um, um nach ihrer Konkurrentin Wendy Ingraham zu blicken. Ingraham war dicht hinter Sian Welch, aber bereits in einer ähnlichen körperlichen Verfassung. Auf dem Zielteppich kamen beide Athletinnen erneut zu fall. Nach einem Versuch, aufzustehen um die letzten erlösenden Meter über die Ziellinie zu laufen fielen beide erneut. Ingraham entschloss sich, sich krabbelnd auf den Weg zur Ziellinie zu machen. Sian Welch folgte ihr krabbelnd, konnte den Rückstand aber nicht mehr weg machen. Der „Zieleinlauf“ ging unter „The crawl“ in die IRONMAN Geschichtsbücher ein und war einer jener Zieleinläufe, über den noch Jahre später gesprochen wurde.
Paula Newby Fraser siegt acht Mal beim IRONMAN Hawaii
Den Titel „Die Queen von Kona“ trägt Pauly Newby Fraser nicht ohne Grund. Die Dame aus Simbabwe wurde die erfolgreichste Athletin auf Big Island. Ihren ersten Sieg feierten sie 1986 – ihren letzten im Jahr 1996. Während dieser Zeit wurde sie nur von Karen Smyers und Erin Baker geschlagen. Für ihre Leistungen wurde sie von der Sports Academy in die Top 5 der besten weiblichen Athleten in den letzten 25 Jahren gewählt.
Julie Moss krabbelt über die Ziellinie
Mark Allen konnte nur vor dem Fernsehgerät sitzen und seiner zukünftigen Ehefrau zusehen, wie sie heroisch Richtung Ziellinie kroch. Ein epochales Finish beim IRONMAN Hawaii, das bis heute den Spirit des IRONMAN Hawaiis prägt.
Mark Allen war von Julie Moss dermaßen beeindruckt und inspiriert, dass er daraufhin beschloss, selbst beim IRONMAN Hawaii an den Start gehen zu wollen. Das Moss 1982 stolpernd über die Ziellinie beim IRONMAN Hawaii kam war ein Segen für den Sport und inspirierte tausende Athleten.
Der Grund für das Antreten von Julie Moss beim IRONMAN Hawaii war, Daten für ihre Abschlussarbeit als Sportstudentin an einem US College Studium zu sammeln. Als Führende kam die 23 jährige der Ziellinie immer näher, als schlussendlich die Kräfte vollkommen weg waren und ihr erschöpfter Körper am Limit war. Sie fiel immer wieder zu Boden, erholte sich wenige Augenblicke und lehnte auch jede Hilfe von außen ab, um ins Ziel zu kommen. Nur wenige Meter vor dem Ziel überholte Kathleen McCartney Julie Moss und schnappte ihr den Titel weg.
Obwohl sie nicht gewonnen hatte, drehte sich alles um Julie Moss und ihren eisernen Willen, den IRONMAN zu finishen. Sie prägte sehr stark das Image der IRONMAN Bewerbe – und man sollte sich immer im Hinterkopf behalten. Ohne ihren dramatischen Zieleinlauf, hätte es auch keinen Iron War gegeben…
Iron War
Mark Allen und Dace Scott’s Wege kreuzten sich erstmals bei Meile 35 während dem IRONMAN 1982. Das Rennen gewann damals Dave Scott. Jahr für Jahr kam danach Mark Allen zurück zu den Lava Feldern von Big Island, und unternahm einen Versuch um Dave Scott zu besiegen. Im Jahr 1989 schwammen die beiden IRONMAN Hawaii Legenden Schulter an Schulter und legten die 180,2 Kilometer auch gemeinsam zurück. Schlussendlich liefen sie Schulter an Schulter über die Marathon Strecke. Nach 21 Meilen bekam Scott Probleme, dem Tempo von Allen zu folgen. Nach 23 Meilen musste er schlussendlich abreißen lassen, als Allen eine Attacke zum Sieg forcierte.
Mit einer amerikanischen Flagge in der Hand feierte Allen seinen ersten Sieg gegen Dave Scott auf Big Island nach 08:09:15 Stunden. Scott auf Rang 2, aber mit sechs Siegen in der Vergangenheit, stellte ebenso eine neue persönliche Bestzeit beim IRONMAN Hawaii in 08:10:13 Stunden auf. Mit seinem ersten Sieg in der Tasche machte sich Allen auf, um den Rekord von sechs Siegen von Dave Scott anzugreifen.
Später erzählte Dave Scott über diesen Tag: „Ihr werdet es kaum glauben, aber ich habe erst 1996 das erste Mal mit Mark Allen über den Tag gesprochen. Als wir den Marathon in Angriff nahmen, konnte ich kaum Laufen. Mark meinte später, dass ich das Tempo ständig variiert habe, einmal langsamer und dann wieder schneller. Aber ich fühlte eher, dass ich konstant laufe. Es werden wohl die Hügel auf der Laufstrecke gewesen sein.
Mein Plan war, ihn an der Spitze des Palani Hill zu brechen. Mark hatte seinen eigenen Plan. Ich sagte mir immer wieder, wenn wir oben sind, dann attackiere ich dich. Aber als wir oben waren, konnte ich nicht attackieren.
Wie allen sehen konnten liefen wir Schulter an Schulter. Aber an den Verpflegungsstationen forcierte Mark immer das Tempo um vor mir zu sein. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir, Okay, ich lasse mich etwas zurückfallen um auch meine Verpflegung zu bekommen. So für die nächsten 22 Verpflegungsstationen ließ ich mich immer 15 Meter zurückfallen, damit ich auch alles bekomme, was ich wollte, und schloss danach wieder zu Mark auf. Das kostete natürlich zusätzliche Kraft. Aber es war Fair Play – es war von Mark nicht bösartig, es war eine sportliche Taktik“