Für die erfolgsverwöhnte Schweizer Olympiasiegerin Nicola Spirig ist es das erste Edelmetall bei einem Großereignis nach der Geburt ihres Sohnes: „Das Rennen war unheimlich hart. Besonders beim Radfahren war es heute sehr kalt. Nach zwei Runden in der Spitzengruppe wollte ich die Führungsarbeit eigentlich den anderen überlassen, aber es war so kalt, dass ich weitergearbeitet habe um es ein wenig wärmer zu haben. Der EM- Titel nach der Geburt meines Sohnes zeigt, dass ich noch mit der internationalen Elite mithalten kann. Ich liebe Europameisterschaften und ich liebe Kitzbühel, heute ist mir alles aufgegangen.“ Nach dem Schwimmen lag die Schweizerin noch auf Rang 14, arbeitete sich am Rad kontinuierlich in Richtung Podest vor, um auf den abschließenden vier Laufrunden ein souveränes Rennen an der Spitze zu laufen. Der Routine verdankte es Spirig, die als einzige Athletin Ärmlinge mit auf den Radkurs nahm.
Einen Sensationserfolg feiert heute die erst 20jährige Deutsche Sophia Saller, die sich in ihrem ersten Rennen auf der Olympischen Distanz EM-Silber sichert: „Gestern war ich noch in Großbritannien um meine Bachelorprüfung abzulegen, heute darf ich über die Silbermedaille jubeln. Das ist einfach ein Traum“, erklärt die Mathematikstudentin. Bronze geht mit Annamaria Mazzetti nach Italien.
Der Kälte Tribut zollen müssen heute die heimischen Athletinnen. Beste Österreicherin wird Sara Vilic als 9. Die Kärntnerin führt die Spitzengruppe nach dem Schwimmen im Schwarzsee sogar an, verlässt als Erste den 20,8 Grad warmen Schwarzsee hält sich auf den sechs Radrunden in der Verfolgergruppe: „Aufgrund der Nässe ist heute am Rad ein wenig der Sicherheitsgedanke mitgefahren. Beim Laufen bin ich dann erst in der dritten Laufrunde so richtig warm geworden, da hat mich das tolle Publikum nochmals so richtig gepusht. Ich habe mir eine Top Ten Platzierung erhofft und bin froh, dass mir das heute gelungen ist.“
Landsfrau Lisa Perterer muss heute, nachdem sie zwischenzeitlich auf der zweiten Radrunde sogar auf Rang 2 rangierte, mit Rang 16 vorlieb nehmen. Starke Krämpfe verhindern letztlich einen Spitzenplatz der Kärntnerin. Die beiden jungen Österreicherinnen Julia Hauser und Therese Moser mussten den Bewerb vorzeitig beenden.