Nach einer durchwachsenen Saison, die von vielen Verletzungen und Rückschlägen geprägt war, feiert Triathletin Julia Hauser am kommenden Samstag beim ITU World Cup in Sarasota/USA ihr Comeback. Die 23-jährige Wienerin, die ihren Trainingsmittelpunkt von Frankreich wieder nach Österreich verlegt hat, will unter der Führung ihres neuen Trainers, Andreas Prem, im Herbst voll durchstarten. Die erste Chance zu zeigen, dass sie wieder am Weg zurück ist, bietet sich dieses Wochenende in Florida.
Nach einem gelungenen Saisonstart mit Platz elf beim ITU Triathlon in Kapstadt, zwang sie eine Blinddarm-Operation zu einer mehrwöchigen Trainings- und Wettkampfpause. Eine Teilnahme bei der Heim-Europameisterschaft stand lange Zeit in der Schwebe, doch Julia setzte alles daran, in Kitzbühel an den Start gehen zu können. Nicht nach Wunsch, aber durch den Trainingsrückstand verständlich, beendete der Youngster die EM auf Platz 19. Kaum drei Wochen später bekam Hauser beim ITU Triathlon in Hamburg beim Schwimmen einen Schlag auf den Kopf und musste aufgrund von anhaltenden Kopfschmerzen und Schwindelattacken erneut pausieren. „Für mich war die Saison nach Hamburg so gut wie gelaufen. Ich hab mir selbst ohne Druck gesagt, alles was sich dieses Jahr noch ausgeht ist gut, aber die Gesundheit geht vor“, reflektiert Hauser.
Trotz der Rückschläge und erzwungenen Pausen ist die Olympiastarterin von Rio 2016 positiv gestimmt: „Ich habe durch meine Verletzungen viel gelernt und die Zeit zum Nachdenken genutzt. Meine Zeit in Montpellier in der Trainingsgruppe von Stephanie Deanaz war sehr wertvoll und ein wichtiger Baustein meiner Karriere. Aber ich habe erkannt, wie toll das allgemeine und vor allem auch das medizinische Umfeld hier in Österreich ist.“ Der Wechsel zurück in die Heimat brachte einige Veränderungen mit sich. Die junge Sportlerin verfolgt mit ihrem Trainer Andreas Prem, einem Zögling von Star-Coach Darren Smith, ein neues Konzept, das Spezialtrainer wie Karl Sandner, Betreuer von Lauf-Ass Jennifer Wenth, miteinschließt. „Andreas koordiniert die Trainings so, dass ich die Laufeinheiten gemeinsam mit Jenni und im Beisein von Karl absolvieren kann. Das funktioniert super und ich profitiere enorm“, so Hauser.
Die Therapien und Trainings der letzten Wochen haben gut angeschlagen und Hauser fühlt sich fit genug, um beim ITU Triathlon in Sarasota an den Start zu gehen: „Ich denke, wir haben das Beste, was zu diesem Zeitpunkt möglich war, aus mir herausgeholt. Florida ist durch die Zeitverschiebung und den Jetlag schon eine Herausforderung, aber es gibt ein paar Tricks, damit sich mein Körper an den anderen Rhythmus anpasst. Zum Beispiel gehe ich jetzt schon eine Zeit lang immer eine halbe Stunde später schlafen.“
Zu ihren Zielen in der noch laufenden Wettkampfsaison sagt die Wienerin: „Das Wesentliche ist meine Fitness. Die kommenden zwei Saisonen sind um einiges wichtiger, als die Heurige, da die Vorbereitung und Qualifikation für Tokio 2020 losgeht. Die letzten drei Weltcup-Rennen sind für mich eine Standortbestimmung, aber natürlich hoffe ich auf gute Platzierungen und noch ein paar Weltranglistenpunkte.“
Ebenfalls am Start stehen wird Luis Knabl.