Besser hätte es der Wettergot nicht meinen können. Kurz vor dem Start der Mitteldistanz besserte sich das Wetter am Linzer Pleschingersee – trügerisch für den späteren Rennverlauf. Pünktlich um 12:00 Uhr starteten über 300 Athleten im Linzer Pleschingersee. Nicht am Start war der große Lokalmatador und Mitfavorit auf den Sieg Christian Birngruber. “Christian braucht heuer noch ein paar kurze Bewerbe, ehe er auf den längeren Distanzen angreift,” so sein Trainer Thomas Doblhammer, der mit Karl Prungraber allerdings noch ein zweites heissen Eisen auf den Sieg am Start hatte.
Als Führender stieg Adam Molnar nach 22:43 Minuten aus dem etwa 20 Grad warmen Pleschingersee. Er setzte sich dabei etwas von der Konkurrenz ab, bei den Damen stieg Martina Maul auf Gesamtrang 17 als Führende aus dem Wasser. Aufgrund des trügerischen Wetters verzichteten zahlreiche Athelten in der Wechselzone darauf, sich etwas mehr anzuziehen und stiegen schnell auf das Rad. Ein Fehler, der sich auf den folgenden Kilometern rächen sollte.
Die Radstrecke in Linz ist als selektiv zu bezeichnen. Nach allen knackigen Anstiegen folgen allerdings langgezogene Abfahrten mit teils scharfen Kurven – bei trockenen Verhältnissen eine tolle, abwechslungsreiche und anspruchsvolle Radstrecke mit Abfahrten, bei welchen die Athleten bis zu 70 km/h erreichen. An diesem Samstag kühlten allerdings zahlreiche Athleten auf den Abfahrten aus, und mussten stark unterkühlt den Wettkampf nach der ersten Runde beenden. Zu den prominenten Ausfällen zählen Georg Swoboda, Mario Fink und Karl Prungraber, sowie bei den Damen Michaela Rudolf. Selbst Minuten nach der Aufgabe und ersten Schlucken von heissen Tee zitterten die Athleten und hatten Probleme, ihre warme Kleidung anzuziehen.
Als Führender kam Florian Kriegl nach den 90 Kilometer mit fast 3 Minuten Vorsprung in die Wechselzone. Dahinter folgte der Deutsche Markus Liebert. Auch nach der Hälfte der Laufstrecke betrug der Vorsprung noch 1:50 Minuten – doch auf der zweiten 10 Kilometer Schleife verlor Kriegl die Führung an den Deutschen und musste sich schlussendlich mit Rang 2 zufrieden geben. “Ich habe in einem Schlagloch meine gesamte Verpflegung verloren, schlussendlich ging mir die Energie aus,” so Kriegl wenige Sekunden nach dem Zieldurchlauf. Auf Rang drei folgte Maximilian Kirmeier (GER).
Bei den Damen sah Barbara Scherrer aus der Schweiz wie die große Siegerin aus. Mit über 15 Minuten Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen kam sie in die zweite Wechselzone, und hielt den Vorsprung auch auf der ersten Laufrunde. Während die Zuschauer auf den Zielauflauf von Scherrer warteten, kam die überraschende Meldung von ihrer Rennaufgabe. Scherrer kämpfte mit Achilessehnenproblemen und wollte ursprünglich gar nicht auf die Laufstrecke gehen. Überrascht von ihrer guten Positionierung nach dem Radfahrer versuchte sie es allerdings dennoch, musste aber w.o. geben. So ging die Führung an die Tschechin Jana Candrová über, die den Sieg nach Hause lief. Dahinter spielten sich dramatische Szenen ab. Die Deutsche Martina Maul kämpfte auf den letzten 400 Metern, wankte, und fiel schlussendlich 30 Meter vor dem Ziel. Knapp dahinter kämpfte Dominique Angerer und überholte mit letzten Kräften Martina Maul, die sich schlussendlich mit Rang 3 den letzten Podestplatz sicherte.
Durch den Tag führte in perfekter Manier Richard Kaprun als Moderator, der mit manchen pointierten Kommentaren den Tag für die Zuschauer verkürzte. Mit seinem Fachwissen überzeugte Kaprun und sowohl Athleten wie auch Zuschauer waren sich einig – Richard, DANKE für deine Moderation! So mancher Athlet würde sich wohl gerne im Wettkampf mit Richard Kaprun messen und sich für den einen oder anderen Kommentar revanchieren 😉
An dieser Stelle nochmals herzliche Gratulation an die Veranstalter von TRIRUN Linz für einen perfekt organisierten Wettkampf. Auch für das Jahr 2014 hat man vorgesorgt, und den Wettkampftermin auf Ende Mai verlegt.
Photos haben wir für euch auch gemacht – diese findet ihr hier: trinews.at Photo Galerie