24 Grad Lufttemperatur – 17 Grad Wassertemperatur herrschten um 12:00 Uhr beim Start über die Mitteldistanz in Linz vor. Zusätzlich zu den heissen Bedingugen heizte Richard Kaprun dem Publikum und den Athleten mit seiner gekonnt perfekten Moderation ein. Kurzfristig nannten noch einige Triathlon Kapazunder für den Linz Triathlon. So standen auch Daniel Niederreiter und Manuel Wyss an der Startlinie, der erst um Mitternacht vom IRONMAN 70.3 Mallorca vergangener Woche in Österreich landete und sich um 05:00 Uhr auf den Weg nach Linz machte.
Bereits kurz nach dem Start stieg die Lokalmatadorin Daniela Rechberger nach Problemen im Wasser aus. Überlegen siegte die Deutsche Anna Kusch. Um Rang zwei gab es ein Duell der beiden Österreicherinnen Sabine Kemptner und Maria Weißenbacher, bei welchem schlussendlich um 11 Sekunden Sabine Kemptner das glücklichere Ende für sich hatte.
Spannend ging es auch im Bewerb der Herren zu. Die Entscheidung fiel erst auf der Laufstrecke. Bei gefühlten 40 Grad, Sonnenschein, Föhnwind und keinem Schatten wechselte die Führung mehrmals. Daniel Niederreiter feierte heute einen großen Sieg im Kopf. Kam er noch zeitgleich mit Christian Birngruber in die zweite Wechselzone, wurde er noch auf Rang 28 durchgereicht. „Finishen ist eben alles, “ getreu dem Veranstaltermotto „Du schaffst es!“. Hut ab! Den nächsten Angriff auf Christian Birngruber startete Manuel Wyss. Wenige Kilometer vor dem Ziel übernahm er die Führung, Birngruber konnte kurzzeitig nicht folgen, doch 2 Kilometer vor dem Ziel war Wyss leer. Der Ofen ging nicht mehr, und Birngruber holte sich die Führung zurück und feierte einen Heimsieg. Wyss sicherte sich noch Rang zwei vor Matthias Buxhofer.
Birngruber über seinen Wettkampf: „Beim Schwimmen habe ich mich diesmal ein wenig zurückgehalten und leider zu Beginn auch wieder ein paar Schläge abbekommen. Am Rad hatte ich von Beginn an Beschwerden im Rücken – keine Ahnung warum und mir fehlte etwas der Druck am Pedal. Ich war aber verwundert, dass keiner mitfahren konnte, erst Daniel blieb dann bei mir dran. Ich dachte dann während des gesamten Radfahrens, dass gleich die Anderen (Stilgenbauer usw.) kommen werden – dem war aber nicht so. Beim Laufen war es richtig schwer, die Hitze und Rückenbeschwerden machten es nicht leichter. Daniel schloss zu mir auf beim Laufen, doch plötzlich war der weg. Bei Kilometer 15 kam Manuel zu mir und ich konnte dem Tempo auch nicht gleich folgen – komischerweise war ich dann nach 2km wieder bei ihm dran. Wir haben uns gegenseitig immer wieder etwas angetestet und 1,5km vor dem Ziel habe ich das Tempo noch einmal angezogen. Er konnte dabei zum Glück nicht mehr folgen und ich sicherte mir den Tagessieg und den Landesmeistertitel – ein sehr schöner Sieg für mich!“
Schimpft man ansonsten gerne über die Kampfrichter, ist diesen in Linz grosses Lob auszusprechen. Mit Übersicht wurden Gruppen teilweise aufgelöst. Frech hingegen zahlreiche Athleten. Selbst wenn der Wettkampfrichter bei den vorderern Athleten einer Gruppe für den korrekten Abstand sorgt, wird wenige Meter hinter dem Motorrad der Abstand schon von „10 Metern“ auf 1 Meter verringert. Klar, 10 Meter waren nicht immer möglich, aber zumindest 3 bis 4 Radlängen Abstand war auf der ganzen Strecke möglich.
Ein grosses Fragezeichen steht hinter den Leistungen mancher ehemaliger Linz Triathlonsieger, die erneut am Start standen, bei weitem aber nicht an ihre Dominanz bei ihren Siegen anschliessen konnten.