Wie alle Jahre wieder haben wir auch heuer einen kleinen Favoritencheck für euch. Diesmal live aus Kona. Wer regelmässige Updates wünscht, und auch am Renntag live mit dabei sein möchte, dem empfehlen wir unsere Facebook Seite (https://www.facebook.com/trinews). Auf trinews.at werden wir euch leider erst Ende Oktober mit Bildmaterial versorgen können – dann allerdings mit Zahlreichem 😉
Aber nun zu den Favoriten:
Craig Alexander
Kein Jahr Kona, ohne das Craig Alexander nicht ganz oben auf der Liste der Favoriten steht. Der Australier hasst es, zu verlieren und arbeitet kontinuierlich an seinen potentiellen Schwächen. Schwächen waren im letzten Jahr nicht wirklich zu erkennen. Als ältester Athlet konnte er sich 2011 in die Siegerliste in Kailua Kona eintrage. In Melbourne dieses Jahr ist Craig Alexander einen 2:38 Stunden Marathon gelaufen. Kann er heuer seinen Rekord aus dem Vorjahr unterbieten? Wir erinnern uns noch an die Szenen auf den letzten Meilen, als er in Führung liegend von Krämpfen geplagt mehrmals stehenbleiben musste. Eine Chance, Craig Alexander zu biegen besteht wenn er einen schlechten Tag hat oder die anderen Athleten eine Allianz gegen einen der komplettesten Athleten bilden.
Trinews.at Prognose: Top 3
Andreas Raelert
In den letzten 3 Jahren stand der Rostocker drei Mal auf dem Treppchen. Nach Rang zwei 2010 und Rang 3 in den Jahren 2009 und 2011 will er 2012 endlich ganz oben stehen und den Lorbeerkranz des Siegers aufgesetzt bekommen. Für sein Vorhaben verabschiedete sich Raelert Mitte August in ein Höhentrainingslager in die Schweizer Alpen. Dort wurde er dann beim Berg – Lauftraining vom frühen Wintereinbruch überrascht. Mit einer kurzen Unterbrechung in Rostock ging es dann über Kalifornien nach Hawaii, wo Andreas Raelert gemeinsam mit seinem Bruder Michael Anfang Oktober landeten. Geschlagen wurde er heuer bei den Europameisterschaften in Frankfurt unter anderem von Marino Vanhoenacker, der auch auf Big Island einer seiner Konkurrenten sein wird. Wenn Andreas Raelert mit der Spitze vom Rad steigt, bedarf es auch den ersten 10-15 Meilen auch keines „Harakiri“ Laufes, um zur Spitze aufzuschliessen, sondern kann sich seine Qualitäten für die letzten Meilen sparen.
Trinews.at Prognose: Top 5 Platzierung
Chris McCormack
Er ist zurück im IRONMAN Renngeschehen, als wäre er nie weg gewesen. „Macca“ kämpft heuer auf Big Island um seinen dritten Weltmeisterschaftstitel. Bevor er sich vergeblich versuchte, für die Olympischen Spielen 2012 in London zu qualifizieren war McCormack bereits schnell – nun sollte ihm das zahlreiche Kurzdistanz Training zu Gute kommen und noch mehr Speed für die Langdistanz bringen. McCormack ist wohl jener Athlet, den speziell Andreas Raelert in seinen Alpträumen immer wieder vor Augen hat, musste er sich doch in einem historischen Rennen dem Australier knapp geschlagen geben. Heuer kam ihm zugute, dass die WTC die Challenge Crains kaufte und dort einen IRONMAN Bewerb veranstaltete, bei dem sich Macca für die Weltmeisterschaften qualifizierte.
Trinews. Prognose: Top 3 Platzierung
Pete Jacobs
In Europa eher unbekannt bestreitet der Australier eher Wettkämpfe in der Heimat oder im asiatischen Raum. Im letzten Jahr lieferte sich Jacobs auf Hawaii ein spannendes Laufduell mit Andreas Raelert. Schlussendlich distanzierte Jacobs Raelert allerdings und holte mit der schnellsten Laufzeit von 02:42:29 Stunden Rang Zwei hinter Landsmann Craig Alexander.
Heuer gewann er im Juni den IRONMAN 70.3 Cairns und den IRONMAN 70.3 auf den Philipinen. Beim IRONMAN Lake Placid belegte Jacobs Rang 2, musste sich aber von der ersten Minute bis zum Finish quälen und wurde danach ärztlich betreut. Ein Warnschuss gerade zur richtigen Zeit vor Kona?
Trinews.at Prognose: Top 3 Platzierung
Marino Vanhoenacker
Der Europameister kehrt nach Hawaii zurück, um erneut auf dem Podium zu stehen. 2012 um von ganz oben zu lachen! Angesichts der Konkurrenz ein schweres unterfangen. Er konnte zwar in Frankfurt Andreas Raelert bezwingen, doch gelingt ihm dies auch auf Kona? Er wird auf dem Rad wohl gegen Ende der 180 Kilometer versuchen, auf die sehr guten Läufer die eine oder andere Minute herauszufahren und bis dahin möglichst viele Körner sparen. Das er auf dem Marathon ein konstant hohes Tempo gehen kann, hat er auch in Klagenfurt unter Beweis gestellt, als er alleine gegen die Uhr lief. Sein größtes Problem ist nach eigenen Aussagen allerdings die Hitze in Kona. Vanhoenacker hofft auf „angenehme Temperaturen“ am 13. Oktober.
Trinews.at Prognose: Top 5 Platzierung
Die Unbekannten
Sebastian Kienle
Der Deutsche überraschte bei den IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaften in Las Vegas und schockte die Konkurrenz. Über 6 Minuten nahm er dort der Konkurrenz auf dem Rad ab – darunter niemand geringerer wie Craig Alexander. Seine große Schwäche, bzw. Unbekannte ist die erste Disziplin. Dem Wasser wird er mit einem Rückstand von 5 – 7 Minuten entsteigen und so bereits auf dem Rad sehr hart fahren müssen, um den Abstand zu verringern. Dafür hat er allerdings einige starke Mitstreiter, die ebenfalls mit Rückstand aus dem Wasser steigen und deren Wettkampf erst auf dem Rad so richtig beginnt. Ein Platz in den Top 10 dürfte ihm sicher sein – ob er wieder einen Überraschungs Coup liefern kann, wird sich am 13. Oktober zeigen.
Michael Raelert
Der zweifache IRONMAN 70.3 Weltmeister hat heuer in Regensburg seine erste Langdistanz bestritten und wurde dort auf Anhieb Zweiter. Als der „Ungestümere“ der beiden Raelert Brüder wird Michael wohl noch einige Jahre brauchen, um auf der Langdistanz in Kona seine Qualitäten zeigen zu können. Ein Athlet, der allerdings regelmässig bei IRONMAN 70.3 Bewerben den Halbmarathon in 1:11 Stunden läuft, darf auf keiner Liste potentieller Sieger fehlen. In den letzten Tagen in Kona hat er sich allerdings etwas verkühlt.
Der Rennverlauf wird heuer wie in den letzten Jahren in der ersten Disziplin von Andy Potts bestimmt. Der ehemalige Schwimmer wird dem Feld enteilen und als einer der ersten Athleten aus dem Wasser steigen. Chris Lieto konnte sich heuer im Kona Pro Ranking nicht für den IRONMAN Hawaii qualifizieren. Sein Antritt auf der 180 Kilometer Rad Strecke bleibt 2012 also aus. Marino Vanhoenacker, Chris McCormack und eventuell Sebastian Kienle werden allerdings versuchen, das Tempo vor allem gegen Ende der Strecke hoch zu halten und einen kleinen Vorsprung auf die Laufasse rund um Craig Alexander, Pete Jacobs und Andreas Raelert herauszufahren. Danach kommt es zum großen Showdown am abschliessenden Marathon, der heuer noch unberechenbarer als die Jahre zuvor ist.
Es ist anzunehmen, dass sich heuer keiner der großen Namen auf den Plätzen 2-5 wiederfinden wird. Für die Profis vor Ort zählt nur eines – der Kranz der Sieger.