In einem spannenden Rennen – in welchem Marino Vanhoenacker bis zur Hälfte des Marathons schon wie der sichere Sieger aussah – triumphierte er vor Andreas Raelert und dem Belgier Frederik Van Lierde.
Beeindrucken auch die starke Präsenz der Deutschen Männer, die mit vier Mann unten den Top-10 landeten.
Um 06:30 Uhr wurde das 53 köpfige Profi-Männerfeld durch den traditionellen Kanonenschuss ins Rennen geschickt. Es herrschte leichter Wellengang, der sich allerdings im Laufe des Swimplits etwas verstärkte und vor allem für die Agegrouper – die eine halbe Stunde später ins Rennen gingen – für eine größere Herausforderung sorgte.
Die Schwimmzeiten waren dadurch generell etwas langsamer wie erhofft.
Wie erwartet legte der als exzellenter Schwimmer bekannte Andy Potts ein sehr schnelles Tempo vor und setzte sich zusammen mit dem Esten Marko Albert ab. Kurz vor dem Ausstieg forcierte Potts das Tempo noch einmal und konnte mit 15 Sekunden Vorsprung den Pazifik verlassen. Die hoch gehandelten Favoriten blieben beim Schwimmen etwas unter ihren Erwartungen. So verlor zB Marino Vanhoenacker fast zwei Minuten und Andi Raelert ca. 5 Minuten.
Top-15 PRO Männer nach dem Schwimmen (vor dem Wechsel):
1) 50:32 Andy Potts, USA
2) 50:47 Marko Albert, EST
3) 51:27 Andi Boechere, GER
4) 51:28 Pete Jacobs, AUS
5) 51:28 Paul Matthews, USA
6) 51:29 Luke McKenzie, AUS
7) 51:31 Jeremy Jurkiewi, FRA
8) 51:33 David Dellow, AUS
9) 51:35 Craig Alexande, AUS
10) 51:35 Rasmus Henning, DNK
11) 51:36 Frederik Van Lierde, BEL
12) 51:37 Timothy O’Donnel, USA
13) 51:37 41 Michael Raelert, GER
14) 51:38 Clemente Alonso-M, ESP
15) 51:39 Greg Bennett, USA
Andy Potts konnte nach dem Wechsel seine Führung nicht lange halten, denn hinter ihm machten der Titelverteidiger Craig Alexander und Luke McKenzie gehörig Tempo und schlossen bald auf.
Die beiden Australier lieferten sich zu Beginn ein Kopf an Kopf Rennen. Crowie konnte oder wollte das hohe Tempo von McKenzie nicht ganz mitgehen und liess ihn ziehen.
Von hinten schloss der Franzose Romain Guillaume zu McKenzie auf und die beiden bildeten eine Zeit lang das Spitzenduo.
Einer erste Verfolgergruppe in der sich u.a. Vanhoenacker und auch Alexander befanden, war ebenfalls auf dem Weg nach vorne.
Der nach dem Schwimmen etwas abgeschlagene Sebastian Kienel – erst kürzlich 70.3 Weltmeister in Las Vegas geworden – beeindruckte auf der ersten Streckenhälfte mit einer imposanten Aufholjagd und drehte entgegen seiner Ankündigung am Rad voll auf.
Mr. Ironman Austria Marino Vanhoenacker fühlte sich ausgezeichnet und setzte bereits vor der Wende in Hawi zu einer Attacke an.
Fast zeitgleich mit Kienle der inzwischen zu ihm aufgeschlossen hatte, nahm der Belgier als Führender den Rückweg in T2 in Angriff:
Stand bei der Wende in Hawi:
1) 3:17:47 Marino Vanhoenacker
2) 3:18:21 Sebastian Kienle
3) 3:18:33 Luke McKenzie
4) 3:18:35 Romain Guillaum
5) 3:18:36 Frederik Van Lierde
6) 3:18:38 Pete Jacobs
7) 3:18:58 Dirk Bockel
8) 3:19:14 Faris Al-Sultan
9) 3:19:16 Craig Alexander
10) 3:19:18 Paul Matthews
11) 3:19:20 Axel Zeebroek
12) 3:19:53 Luke Bell
13) 3:19:56 Timothy O’Donnel
14) 3:21:42 David Dellow
15) 3:21:42 Michael Raelert
Kurz nach der Wende dann Pech für das Deutsche Radbiest Kienle, der durch eine Panne wertvolle Zeit verloren hat somit seine Aufholjagd wieder von Neuem starten musste. Mangels Ersatzmaterial musste er sogar auf das Streckenservice warten, bis er weiterfahren konnte.
An der Spitze spulte Vanhoenacker in seinem neuen maßgeschneiderten Bioracer-Einteiler (ab € 1.000,- ab 2013 auch für Normalsterbliche im Wunschdesign erhältlich) weiterhin sein Rennen ab und versuchte so wie im Vorjahr am Rad möglichst viel Vorsprung herauszuholen. Nach knapp 4:30 Renndauer hatte er ca. 4 Minuten Vorsprung auf eine erste Verfolgergruppe mit Al-Sultan, Jacobs, Guillaume, Bockel und Van Lierde herausgefahren.
Extrem fokussiert ging es für Vanhoenacker mit einer Radzeit von 4:25:49 solo zurück nach Kailua Kona, wo er mit 8:30 Minuten Vorsprung auf Jacobs und Bockel auf den abschließenden Marathon ging.
Top-10 nach dem Radsplit:
1) 5:22:00 Marino Vanhoenacker
2) 5:30:32 Pete Jacobs
3) 5:30:34 Dirk Bockel
4) 5:31:20 Frederik Van Lierde
5) 5:31:44 Faris Al-Sultan
6) 5:32:22 Romain Guillaum
7) 5:32:44 Sebastian Kienle
8) 5:34:26 Luke McKenzie
9) 5:35:21 Timo Bracht
10) 5:36:00 David Dellow
11) 5:36:17 Andreas Raelert
12) 5:38:12 Axel Zeebroek
13) 5:38:27 Andy Potts
14) 5:38:37 Rasmus Henning
15) 5:38:56 Ronnie Schildknecht
Mit großem Vorsprung ging Vanhoenacker bei extremen Bedingungen auf die Laufstrecke. Seine ersten Verfolger waren Jacobs, Kienle, Raelert und Al-Sultan, die den Rückstand kontinuierlich verringern konnten.
Kurz vor der Abzweigung ins Energy Lab brach Vanhoenacker dann völlig ein und versuchte an einer Verpflegungsstelle minutenlang seinen Körper wieder in Gang zu bringen. Am Ende erfolglos und er musste – ersten Berichten von der Strecke zufolge – völlig entkräftet von den Rettungskräften ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Neuer Führende war somit Jacobs, der im Endeffekt einen ungefährdeten Sieg landen konnte und seinen Triumpf auf den letzten paar hundert Metern in vollen Zügen auskostete.
Nach der Wende im Energy Lab überholte Andi Raelert seinen Landsmann Kienle und schien auf einem sicheren 2. Platz zu laufen. Von hinten näherten sich jedoch Al-Sultan und vor allem Frederik Van Lierde.
Der Belgier konnte wenige Kilometer vor dem Ziel auf Raelert auflaufen. Auf dem letzten Kilometer gelang es Raelert – der mit 2:47:23 den schnellsten Marathonsplit des Tages hinlegte – aber seinen Kontrahenden mit einer Tempoverschärfung abzuschütteln und als 2. die Ziellinie mit 5 Minuten Rückstand auf Jacobs zu überqueren. Dicht gefolgt von Frederik Van Lierde.
Dahinter führte Sebastian Kienle bei seinem Hawaii-Debut als 4. ein Deutsches Trio mit Faris Al-Sultan und Timo Bracht an.
Top-10 Männer im Ziel:
1) 8:18:37 Pete Jacobs, AUS
2) 8:23:40 Andreas Raelert. GER
3) 8:24:09 Frederik Van Lierde, BEL
4) 8:27:08 Sebastian Kienle, GER
5) 8:28:33 Faris Al-Sultan, ARE
6) 8:30:57 Timo Bracht, GER
7) 8:31:45 Andy Potts, USA
8) 8:33:28 Timothy O’Donnel, USA
9) 8:35:02 David Dellow, AUS
10) 8:36:21 Dirk Bockel, LUX
Bei den Frauen siegte Leanda Cave nach einem packenden Finish vor der Schweizerin Caroline Steffen die bis knapp vor dem Ziel noch geführt hatte.
Ein ausfühlicher Bericht des Frauenrennens und mehr Details zu den Österreichischen Startern folgt.