Die Challenge Serie betreibt ihre Wettkämpfe auf Franchise Basis. Das heisst, dass die Veranstalter fast vollkommen autonom sind, allerdings Lizenzgebühren an den Markeninhaber bezahlen. Im Fall der Challenge Serie werden Lizenzgebühren an das Team rund um den Bewerb in Roth fällig.
Anders die IRONMAN Serie. Hier hat man sich in den letzten Jahren darauf konzentriert, die lokalen Veranstalter in das Boot zu holen und die Bewerbe wieder selbst auszutragen. Im Regelfall wurde hier die lokale Veranstalterorganisation von der WTC gekauft.
Mit dem Franchise System – das den Veranstaltern viele Freiheiten gibt, sind aber nicht alle Veranstalter glücklich, und so sucht auch der eine oder andere Veranstalter noch einer „Sicherheit“ in einem großen Konzern. Björn Steinmetz wurde diese Möglichkeit von IRONMAN Deutschland, vormals X-Dream geboten. Er übersiedelte mitsamt den von ihn veranstalteten Bewerben in Kraichgau und dem neuen Bewerb auf Rüden zu IRONMAN.
Wohl etwas verfrüht, denn so ganz klanglos ging die Vertragsauflösung mit der Challenge Serie nicht über die Bühne, und IRONMAN muss nun 2014 einen CHALLENGE Bewerb austragen. Der Vertrag läuft noch bis einschliesslich 2014. Hinter den Rücken der IRONMAN Veranstalter hat nun die Challenge Serie mit den Bürgermeistern der betroffenen Städte in Kraichgau eine Vereinbarung getroffen, ab 2015 wieder eine Challenge Kraichgau, veranstaltet von der Challenge Serie auszutragen. Auf der Challenge Seite liest man dazu folgendes: „Die Bürgermeister der acht Triathlon-Gemeinden im Kraichgau bleiben der Qualitätsmarke Challenge treu. Ab 2015 wird der Halbdistanz-Triathlon Sparkasse Challenge Kraichgau präsentiert von Kraichgau Energie – nach dem „Zwischenjahr“ 2014 – langfristig von TEAMCHALLENGE, dem Veranstalter des legendären DATEV Challenge Roth, ausgerichtet. Das neue Organisationsteam darf auf die volle Unterstützung der Gemeinden rechnen und wird eng mit ihnen zusammenarbeiten.„
Wie es nun langfristig mit dem, von IRONMAN übernommenen Bewerb weitergeht ist fraglich. Wohl kaum wird es von seitens der Städte Zuschüsse zu beiden Events geben.
update: Doch seitens IRONMAN zeigt man sich darüber überrascht, und schiesst eine Pressemeldung nach:
Mit Verwunderung wird im Kraichgau und bei IRONMAN die Nachricht aufgenommen, dass das Rennen 2015 von der TeamChallenge GmbH organisiert werden soll. Dies vor allem deshalb, da in einem Gespräch zwischen Bürgermeister Klaus Detlev Huge, Sprecher der „Triathlon-Bürgermeister“ im Kraichgau und Thomas Dieckhoff von IRONMAN vor zwei Tagen, ein Termin für eine Diskussion über die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und IRONMAN avisiert wurde. Gleichzeitig hat das bisherige Organisationsteam schriftlich erklärt, zukünftig nicht mit der TeamChallenge GmbH zusammenarbeiten zu wollen.
„Auch wenn wir die Emotionen verstehen können, so schlagen wir vor, den Bürgermeistern und Gemeinden die Zeit und die Möglichkeit zu geben, unter Berücksichtigung aller involvierten Parteien und Fakten die richtige Entscheidung zu treffen. Dies ist bisher noch nicht geschehen. Das lokale Organisationsteam freut sich auf jeden Fall darauf, gemeinsam mit IRONMAN das Rennen im Kraichgau ins Rampenlicht der Triathlon-Weltöffentlichkeit zu heben. Wir können nicht verstehen wie ausgerechnet Felix Walchshöfer, dem der Triathlon-Sport so am Herzen liegt, sich mit einem eigenen, ortsfremden Organisationsteam den Bürgermeistern anbietet, nachdem sich das bisherige, lokale Organisationsteam klar gegen eine Zusammenarbeit mit seinem Unternehmen und ihm ausgesprochen hat. Das Rennen hat seine Wurzeln im Kraichgau und hier sollen sie auch bleiben. Genau dies garantiert IRONMAN. Das Beispiel Kopenhagen – ebenfalls eine ehemalige Veranstaltung unter dem Markennamen der TeamChallenge GmbH – hat das mit einer fulminanten wirtschaftlichen, organisatorischen und emotionalen Entwicklung seit der Loslösung von der TeamChallenge GmbH und der Zusammenarbeit mit IRONMAN eindrucksvoll bewiesen. Die Athleten und die beteiligten Gemeinden waren und sind auf jeden Fall begeistert. Und genau das garantieren wir auch für den Kraichgau“, betont Thomas Dieckhoff, CEO IRONMAN Europe, Middle East & Africa.
Dieckhoff fährt fort: „Ich bin auch aus einem anderen Grunde über diese Mitteilung erstaunt. Wir wissen, dass Herr Walchshöfer Gespräche über ein zukünftiges Challenge-Rennen in einer der Nachbargemeinden geführt hat. Dort ist man ebenfalls sehr verwundert. Auch dies passt nicht zu einem Engagement, wie es das Rennen im Kraichgau verdient und benötigt.“
update 2, 27.12.2013: Wie sich nun herausstellt, hat die Ubstadt Weiher am 29. April eine bis 2018 anhaltende Partnerschaft mit der Kraichgau Sport Promotion von Bjorn Steinmetz unterzeichnet:
Als Partnergemeinde der Challenge Kraichgau hat der Gemeinderat, nachdem die bisherigen Vereinbarungen in diesem Jahr auslaufen, einer Vertragsverlängerung um weitere 5 Jahre bis 2018 zugestimmt.
Die offizielle Vertragsunterzeichnung soll zusammen mit dem Veranstalter „Kraichgau Sport Promotion“ und den acht teilnehmenden Veranstaltungskommunen (Bad-Schönborn, Bretten, Kraichtal, Kronau, Oberderdingen, Östringen, Ubstadt-Weiher und Zaisenhausen) noch vor der diesjährigen Challenge erfolgen.