Nervös war man beim Veranstalter vor der Premiere des Linzer Steeltownman am Pichlingersee. Doch die Nervosität war unbegündet. Mit der Erfahrung der Zeitfahrcups in den Vorjahren organisierte das Team rund um Peter Labmayer einen perfekten Wettkampf, bei welchem der Athlet im Mittelpunkt stand.
Lange Check In und Registrierungszeiten, kurze Wege und tolle Stimmung. Einzig das Wetter bereitete zahlreichen Athleten Kopfschmerzen. Mit knapp über 30 Grad Celsius im Schatten war der Samstag der heisseste Tag der letzten Wochen im Großraum Linz. Bereits um 11 Uhr musste der Veranstalterverein PSV Linz die Anmeldung schliessen. 500 Teilnehmer über die Sprint und Olympische Distanz waren das selbstgewählte Limit, um die Qualiät hochhalten zu können.
Um 14 Uhr brodelte es zum ersten mal im Pichlingersee. Der Bewerb über die Sprintdistanz startete. Die Auftaktdisziplin war eine klare Angelegenheit für Peter Nemeth. Der Nachwuchsathlet stieg mit grossem Vorsprung vor der Konkurrenz aus dem Wasser und kam auch auf Rang eins liegend in die zweite Wechselzone. Doch Didi Haiböck holte Meter um Meter auf und 500 m vor dem Ziel lagen beide fast Kopf an Kopf. Doch der Jungspund hatte den besseren Endspurt und siegte etwa 15 Sekunden vor Haiböck und Jürgen Wagner.
Bei den Damen ging der Sieg an Anja Jedynak.
Um 17 Uhr gingen erneut 250 Athleten an den Start. Diesmal ging es beim klassischem Steeltownman über die doppelte Distanz – die Olympische Distanz. Die Vorentscheid fiel sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren auf der Radstrecke.
Bei den Herren dominierten Christian Birngruber und Mathias Buxhofer, der ehemalige Radprofi das geschehen und legten mit etwa 44 km/h im Schnitt den Grundstein zu ihren Erfolgen. Birngruber wechselte mit etwa einer Minute Vorsprung auf die Laufstrecke. Er büste auf der Radstrecke nur wenig von seinem Vorsprung nach dem Schwimmen ein. Der Abstand blieb auf der ersten von zwei zu absolvierenden exakt vermessenen 5 Kilometer Runden mit 41 Sekunden konstakt. Auf den letzten Kilometern der zweiten Runde zog er das Tempo an und holte sich Sieg und Landesmeistertitel.
„Das Schwimmen war überraschend gut. Letzte Woche als Erstes aus dem Wasser, diesmal als Zweiter – langsam aber sicher wird diese Disziplin auch eine Stärke. Beim Radfahren konnte ich zwar richtig Tempo machen, aber mein Mund war immer trocken – das Wasser in der Trinkflasche war so warm, dass es fast nicht trinkbar war. So richtig merkte ich die fehlende Kühlung erst beim Laufen. Bei 35° im Schatten in der Sonne zu laufen und das 10km weit macht keinen richtigen Spaß. Die erste Laufrunde war eine richtige Qual und ich dachte der Buxhofer kommt sicher jeden Augenblick an mir vorbei. Aber offenbar hatte er auch Probleme. In der zweiten Laufrunde ging es dann wieder und ich konnte noch einmal Gas geben. Das ich am Ende so weit vorne bin, war mir gar nicht bewusst. Ein sehr schöner Sieg der mit dem Landesmeistertitel noch versüßt wird, ” so Birngruber nach seinem Sieg. Rang zwei ging an Mathias Buxhofer vor Martin Mouka.
Bei den Damen dominierte auf dem Rad Sylvia Gehnböck. Die Wienerin zeigte bereits im Wasser eine tolle Performance und hielt den Abstand auf dem Rad auf Daniela Rechberger konstant. Sie ging mit etwas über einer Minute Vorsprung als Führende in die zweite Wechselzone, wo sie allerdings eine 4 minütige Zeitstrafe absolvieren musste. Bekommen für einen unglücklichen Überholvorgang auf der kurvigen Radstrecke. Nachdem zahlreiche Athelten technische Mängel beim Kurvenfahren aufweisen, musste sie den Vorgang unterbrechen und bekam prompt eine Zeitstrafe. Somit war der Weg für Daniela Rechberger frei. Sie lief ungefährdet mit drei Minuten Vorsprung zu ihrem nächsten Landesmeistertitel und zum Gesamtsieg bei den Damen vor Sylvia Gehnböck.
Dramatik pur bei der vermeintlichen Drittplatzierten. Julia Schaffelhofer kolabierte etwa 100 Meter vor dem Ziel. Gemeinsam mit Rettungskräften versuchte sie danach die Ziellinie zu überqueren, stürzte allerdings erneut und musste etwa 60 Meter vor der Ziellinie den Bewerb aufgeben. Schlussendlich ging Rang 3 an Kathrin Kaspareth.
Die Premiere war ein voller Erfolg. Der Linzer Steeltownman hat damit das Zeug zu einem ähnlichen Sommer – Klassiker zu werden wir der Mostiman, der nächste Woche ausgetragen wird. 2012 wird es auch am Wochenende nach dem IRONMAN wieder heissen “Bühne frei für den Linzer Steeltownman!”