„Danke, das war’s“ – mit diesen Worten beendet Lukas Gstaltner nach fast 15 Jahren im Leistungssport seine Karriere als Profi-Sportler. „Die Entscheidung war keinesfalls eine einfache, doch ich bin überzeugt die richtige getroffen zu haben. Denn Aufwand und Ertrag – ganz egal ob in Bezug auf sportliche Ergebnisse oder finanzielle Belange – standen nicht mehr wirklich in einer angemessenen Relation,“ so Gstaltner.
Ein Knackpunkt in seiner Karriere war die verpasste U23 Weltmeisterschaft 2019. „Ich verpasste die vom ÖTRV gesetzte U23-WM-Norm um 0,5 ITU-Punkte bzw. einen Weltranglistenplatz. Per Verbandsentscheidung verzichtete man daraufhin einen männlichen U23 Athleten zur WM zu entsenden, obwohl ich ca. 2 Wochen nach Stichtag sogar noch in die geforderten Top150 rutschte, ohne in diesem Zeitraum ein Rennen gestartet zu sein. Hinzu kam, dass die – aufgrund der Qualifikationskriterien – erzwungene Jagd nach Punkten ihren Preis hatte: Eine Verletzung er Plantarfaszie verhinderte selbst die Teilnahme bei der U23-EM. Anschließend an die EM verlor ich dann auch noch meinen Platz im Heeressport und damit mehr als 90% der finanziellen Mittel, die ich bis dahin zur Verfügung hatte.“
Danach folgte der Umstieg auf die Mitteldistanz. Das Potential zeigte sich bei einem Trainings-Halbmarathon, den Gstaltner in Wien in 1:12 Stunden lief. Sein Debüt beim IRONMAN 70.3 Bahrain fiel einer neuerlichen Verletzung zum Opfer. Der geplante Start bei der Challenge St. Pölten fiel, sowie alle weiteren Rennen, aufgrund der COVID-19 Pandemie aus. „Die Folge war eine gewisse Perspektivenlosigkeit: Keine Rennen bedeuteten für mich keine Möglichkeit Sponsoren bzw. Teams durch gute Ergebnisse zu überzeugen. Viel eher überwog das Streben nach der finanziellen Unabhängigkeit (Danke Mama & Papa, dass ihr mir den Sport immer ermöglicht habt und auch noch jetzt ermöglichen würdet!), die ich durch meinen nicht mehr verlängerten Vertrag beim Heeressport wieder verloren hatte.“