Die 29-jährige Kärntnerin Eva Wutti hat 2015 und 2017 jeweils den Ironman Austria-Kärnten in Klagenfurt für sich entscheiden. In Kopenhagen 2013 und Barcelona 2014 feierte Wutti zwei weitere Siege über die Triathlon-Langdistanz, bei der vor dem abschließenden Marathon-Lauf noch 3,8 km Schwimmen und 180 km Radfahren zu absolvieren sind.
Nun wagt sie sich erstmals an einen reinen Marathon und steht als Quereinsteigerin gleich im Blickpunkt. Bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien räumte Wutti zwar eine gewisse Nervosität ein, sagte aber gleichzeitig, dass sie vor ihrem Marathon-Debüt „ziemlich gelassen“ sei. „Es ist eine gute Mischung“, fasste sie ihre gefühlsmäßige Verfassung zusammen.
„Es soll für mich ein schöner Ausflug werden“, formulierte Wutti ihre Erwartungen. Allerdings hat sie im Hinterkopf ein hochgestecktes Ziel: „Meine Wunschzeit wäre, die EM-Qualifikation für Berlin zu schaffen.“ 2:37:00 Stunden sind dafür notwendig, so schnell ist mit Ausnahme von ÖLV-Rekordhalterin Mayr (2:30:43 bei ihrem VCM-Sieg 2009) seit 2010 keine Österreicherin gelaufen. In einem Ironman hat Wutti bereits eine Marathon-Zeit von 2:53 erreicht.
Zwei Wochen Lauftraining müssen reichen
Betont entspannt ging ist die gebürtige Wolfsbergerin, die lange in der Nähe von Barcelona lebte und sich derzeit wegen des Berufes ihres Lebensgefährten viel in Jordanien aufhält, ihre Vorbereitung auf den VCM an. Bis Anfang April war ihr Training ganz auf den Triathlon ausgerichtet, erst in den letzten zwei Wochen wurde das Laufen forciert – und das während einer Reise durch Thailand.
Ihren Entschluss zum zeitweiligen Umstieg aufs Laufen begründete Wutti mit der Pause nach der Geburt ihrer Tochter im August 2016. Danach habe es auf dem Weg zum Triathlon-Comeback mit dem Radfahren nicht nach Wunsch geklappt, mit dem Laufen jedoch hervorragend. Weil ihre Saison – abgesehen von den Starts beim VCM und eventuell im EM-Marathon – auf den Triathlon ausgerichtet ist, hat sie relativ wenige Laufkilometer in den Beinen. Sie trainiere mit 20 bis 22 Stunden wöchentlich aber im Vergleich zu anderen Sportlerinnen ohnehin sehr wenig, erläuterte Wutti.