Gewinnen kann man ein Rennen im Wasser nicht, aber verlieren. Das Tempo bei der 41. IRONMAN World Championship auf Hawaii wurde bereits auf den ersten Metern im Pazifik hochgehalten. Der Australier Josh Amberger hatte den Schwimm-Streckenrekord anvisiert und setzte sich gleich nach wenigen Metern an die Spitze. Hinter Amberger im Schwimmschatten der britische Debütant Alistair Brownlee. Eine neunköpfige Spitzengruppe konnte sich an deren beiden Beinen vom Feld absetzen. Darin unter anderem der große Favorit und zweimalige IRONMAN World Championship Sieger Jan Frodeno, der IRONMAN Austria Sieger Daniel Bakkegard, Tim O’Donnell und zur Überraschung vieler auch Patrick Lange. Die Verfolgergruppe kam mit knapp über drei Minuten Rückstand aus dem Wasser. Knapp fünf Minuten verlor das Trio Sebastian Kienle, Cameron Wurf und Lionel Sanders, die gemeinsam aus dem Wasser stiegen. Mit über zehn Minuten Rückstand auf die Spitze entstieg Michael Weiss nach 3,8 Kilometern dem Pazifik.
Tim O’Donnell stieg nach dem schnellsten Wechsel als Führender auf das Rad. Doch der zweifache Olympiasieger Alistair Brownlee liebt es, das Renngeschehen von der Spitze zu dominieren und übernahm rasch das Kommando. Ebenso liebt es ein anderer Olympiasieger, an der Spitze für Tempo zu sorgen. Jan Frodeno! Er sah es gar nicht gerne, dass Brownlee die Führung übernahm und setzte sich selbst nach wenigen Kilometern an die Spitze.
Nach wenigen Kilometer auf dem Rad musste der zweifache IRONMAN World Champion Patrick Lange das Rennen bereits aufgeben. Der Deutsche hatte in der Nacht vor dem Rennen Fieber bekommen. Als ihm „Schwarz vor Augen“ wurde, beendete er das Rennen vorzeitig. An der Spitze kam es zu einem Ausscheidungsrennen. Die einstige Spitzengruppe wurde mit Fortdauer des Rennens kleiner. Nach der Wende in Hawi führten Jan Frodeno, Alistair Brownlee und Tim O’Donnel das Feld an. Der Bike-Express mit Wurf, Kienle, Stein verringerte den Rückstand in Hawi auf drei Minuten.
Nach 150 Kilometern machte Jan Frodeno ernst und drückte auf das Tempo. Der Deutsche konnte schnell einen Vorsprung von über einer Minute auf Tim O’Donnell und Alistair Brownlee herausfahren. Der Brite verlor auf den letzten fünf Kilometern in die zweite Wechselzone noch weitere zwei Minuten.
Mit einem Vorsprung von knapp zwei Minuten fuhr Frodeno in die zweite Wechselzone. Hinter Frodeno Tim O’Donnell, der in der zweiten Wechselzone 40 Sekunden auf Frodeno gut machen konnte. Der „Rad Express“ mit Wurf, Kienle, Sanders und Stein stellte noch Alistair Brownlee und kam mit knapp über drei Minuten Rückstand in die zweite Wechselzone am Pier von Kailua Kona. Der schnellste Radfahrer war Boris Stein mit 04:13:18 Stunden für die 180 Kilometer.
Auf der Marathonstrecke Richtung Keauhou zur ersten Wende am Ali’i Drive gaben Jan Frodeno und Alistair Brownlee das Tempo vor. Mit einem Marathon von 2:44 Stunden würde sich Frodeno den Streckenrekord von Patrick Lange aus dem Jahr 2018 holen. Sebastian Kienle setzte sich auf den ersten Kilometern von seinen Überbiker-Kollegen ab, und lief an Alistair Brownlee vorbei auf Rang 3 hinter Tim O’Donnell. Brownlee schien ernsthafte Probleme zu bekommen und verlor wertvolle Minuten auf die Spitze. Nach 18 Kilometern ging auch Cameron Wurf am Briten vorbei auf Rang 5. An der Spitze zeigte Frodeno keine Schwächen und lief zu seinem dritten Sieg bei der IRONMAN World Championship. Hinter Frodeno holte sich Tim O’Donnell Rang zwei vor dem nächsten Deutschen Sebastian Kienle.
Die IRONMAN World Championship im Liveticker gibt es hier nachzulesen.