Pünktlich um 6.30 Uhr fiel der Startschuss für die schnellsten Profiathleten der heurigen Saison. Gleich von Beginn an wird vorne Weg von Andy Potts und Jan Frodeno mächtig Tempo gemacht und gegen die doch sehr hohen Wellen angekämpft. Die Profidamen durften sich 5 Minuten später den schwierigen Bedingungen stellen und sich auf die 3,86 km lange Schwimmstrecke begeben. Die bekannt starken Schwimmerin Jodie Swallow sorgte bei den Damen von Beginn an für ein hohes Tempo.
Um 7 Uhr war es dann für die Age-Group Athleten soweit. Die größte Startgruppe machte sich auf den Weg und 5 Minuten später die Age-Group Athletinnen.
Während sich die Altersklassenathleten den immer höher werdenden Wellen auf dem Weg zum Wendepunkt stellten, waren die schnellsten Profis schon wieder kurz vor der Wechselzone 1.
Bei den Profiherren formierte sich eine sehr große Führungsgruppe mit allen bekannt schnellen Schwimmern. Vorne weg sorgten immer noch Andy Potts und Jan Frodeno fürs Tempo. Die Mitfavoriten Luke McKEnzie, Marino Vanhoenacker und Sebastian Kienle mussten bereits früh die Führungsgruppe ziehen lassen und formierten eine Verfolgergruppe um sich.
Als erster aus dem Wasser war wieder einmal der US-Amerikaner Andy Potts mit einer Zeit von 50:56 Minuten, dicht gefolgt von Jan Frodeno.
In dieser Reihenfolge ging aus bei den Profiherren auch auf die Radstrecke, wo Jan Frodeno gleich die Führung übernahm und für das Tempo sorgte.
Während die ersten Profiherren schon auf der Radstrecke zugange waren, kamen die ersten Profidamen bereits zum Schwimmausstieg. Die bekannt starken Schwimmerinnen Jodie Swallow, Meredith Kessler und Amanda Stevens schwammen dem restlichen Feld davon und konnten sich früh schon über einen Vorsprung freuen. Beim Ausstieg aus dem angenehm warmen Pazifik hatte Amanda Stevens die Nase vorn, bevor gleich dahinter Jodie Swallow und Meredith Kessler aus dem Meer stiegen und durch die Wechselzone rannten.
In der Zwischenzeit hat sich, wie bereits 2013, der US-Amerikaner Andi Starykowicz an die Spitze gesetzt und drückte mächtig aufs Tempo. Jedoch nennenswert absetzen konnte er sich nicht und zog eine riesige Gruppe an Profiathleten hinter sich nach.
In der Zwischenzeit flog Sebastian Kienle, der nach einem für ihn sehr guten Schwimmen keine 4 Minuten Rückstand hatte, durch das Feld. Kurz vor Hawi konnte Kienle schon auf die Führungsgruppe aufschließen und sorgte gleich für das Tempo. Diese schnelle Fahrt konnte bzw. wollte niemand mitgehen außer dem wieder erstarktem Maik Twelsiek. Die beiden Deutschen taten sich zusammen und drückten mächtig aufs Gas. Jan Frodeno war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Führungsgruppe, da dieser wieder einmal durch einen Platten ausgebremst wurde. Später bekam er noch eine Zeitstrafe, die ihm weitere vier Minuten kosteten.
Sebastian Kienle und Maik Twelsiek schafften es, sich vom restlichen Feld abzusetzen und wechselten sich fair mit der Führungsarbeit ab – bis Kienle das Tempo verschärfte und Twelsiek nicht mehr kontern konnte. Sebastian Kienle erreichte die Wechselzone mit ca. 3 Minuten Vorsprung und ging nach einem schnellen Wechsel in den Marathon.
Bei den Damen setzte sich sehr früh Daniela Ryf in Szene und übernahm die Führung. Beim Wendepunkt in Hawi kam Daniela Ryf vor Rachel Joyce und Mary Beth Ellis durch. Auf der windigen Radstrecke zurück nach Kailua-Kona änderte sich an dieser Reihenfolge nichts mehr und so konnte Daniela Ryf mit schönem Vorsprung auf den Marathon gehen.
Beim Marathon der Herren ließ Sebastian Kienle nichts anbrennen und hielt die Konkurrenz von Anfang an auf Abstand. Bereits bei Meile 5 konnte Kienle seinen Vorsprung auf Twelsiek auf über 7 min ausbauen. Von hinten kamen Van Lierde, Ben Hoffman und Jan Frodeno gerannt und erhöhten den Druck auf Maik Twelsiek. Nach dem Energy-Lab waren zwei Dinge klar: Sebastian Kienle wird der Sieg wohl nicht mehr zu nehmen sein und der Kampf um die restlichen Podiumsplätze wird noch sehr spannend. Im Ziel konnte sich der Deutsche Sebastian Kienle über seinen zweiten Titel dieses Jahr freuen. Nach dem Europameistertitel in Frankfurt hat er somit auch den Weltmeistertitel auf Hawaii gewonnen. Auf den zweiten Rang konnte sich mit einem sehr konstanten Rennen der Amerikaner Ben Hoffman platzieren. Dritter wurde – wie schon bei der Europameisterschaft in Frankfurt – der Deutsche Jan Frodeno, der sich mit dem schnellsten Marathon des Tages trotz Panne und Zeitstrafe über einen Podiumsplatz freuen durfte.
Bei den Frauen sah es lange Zeit auch nach einem Marathon-Star-Ziel Sieg für Daniela Ryf aus. Doch von hinten kam schon Mirinda Rinny Carfrae geflogen. Mit dem mit Abstand schnellsten Marathon bei den Damen konnte Carfrae bei KM 36 die Führung übernehmen und feierte ihren bereits dritten Sieg bei der Ironman Weltmeisterschaft. Überglücklich überquerte auch Daniela Ryf mit ihrem zweiten Platz die Ziellinie. Rachel Joyce komplettierte das Podium der Damen.
Alle Bilder zum Bewerb hier.