Das hochkarätig besetzte Rennen in Aix-en-Provence begann für Michael Weiss vielversprechend. Nach einem guten Schwimmen – die 1,9 km absolvierte er in 26:24 Minuten – startete der 34-Jährige auf den 90 Rad-Kilometern zur großen Aufholjagd. Thomas Steger vom pewag Racing Team stieg nach 23:51 Minuten aus dem Wasser.
„Ich habe richtig Druck aufs Pedal bekommen und mich Athlet um Athlet nach vorne gearbeitet. Das war die erhoffte Bestätigung für die super Rad-Form.“ Auf seinem Falco V gelang ihm der schnellste Bike-Split des Tages: 2:12:14 Stunden, 40,84 km/h Schntt. Das Falco V dürfte dem Wahl Italiener besser liegen wie sein BMC Rad im Vorjahr, mit welchem er nie an seine alte Radstärke anschließen konnte. Nach 2:16 Stunden kam auch Thomas Steger in die zweite Wechselzone. Seine Radzeit zählte mitunter zu den schnellsten des Tages. Nur die beiden Deutschen Boris Stein und Andi Böcherer konnten sich deutlich vom Feld absetzen.
Weiss kam als Dritter in die Wechselzone. „Ich wollte Andi Böcherer und Boris Stein ein bisschen ärgern und im Kampf um den Sieg noch ein Wörtchen mitreden“, schmolz der Rückstand auf die beiden Deutschen auf den ersten Lauf-Kilometern weiter.
Doch nach 11 Kilometern wurde der Gumpoldskirchener in einer schnellen Bergab-Kurve jäh gestoppt. „Es hat laut geknackst und das Knie hat blockiert. Ich habe sofort Tempo rausgenommen, um nicht noch größeren Schaden anzurichten.“ Weil er keine Schmerzen hatte, brachte Weiss die Halbdistanz joggend zu Ende, finishte nach 4:17:32 Stunden auf Platz 22. Thomas Steger lief hingegen einen soliden Halbmarathon, konnte nach der harten Radstrecke allerdings nicht mehr zulegen und benötigte 01:19:47 Stunden für die 21,1 Kilometer. Schlussendlich reichte es für Steger für den ausgezeichneten 9. Gesamtrang, noch vor IRONMAN 70.3 St. Pölten Sieger Filip Ospaly.
Eine Untersuchung im High-Performance-Center IMSB soll Aufschluss über die genaue Art der Verletzung geben. „Ich bin bei meinem Team in den besten Händen. Erst wenn wir eine genaue Diagnose haben, werden wir über die nächsten Schritte beraten.“ Dann wird sich auch entscheiden, ob er in 14 Tagen beim Ironman 70.3 Austria in St. Pölten an den Start gehen kann. „Ich hoffe sehr, dass es sich ausgeht, weil mein Heimrennen ein Fix- und Höhepunkt in meiner Saisonplanung ist.“
Bianca Steurer in den Top 10
Bei den Damen überraschte Bianca Steurer mit einem Platz in den Top 10. Sie kam auf Rang 7 ins Ziel. Ihr Start war bis kurz vor dem Bewerb ungewiss. Schlussendlich entschied sie sich aber trotz vorangegangener dreiwöchiger Laufpause für einen Start. „Ich bin froh, dass ich mich ins Ziel durchgekämpft habe,“ so Steurer überglücklich im Ziel.