Den Rennbereicht des neuen Ultra Triathlon Gesamtweltcupsiegers wollen wir euch nicht vorenthalten.
Racebericht Quintuple Ultra – Triathlon Weltcuprace Leon/Mexiko
Am 19.10.2015 startete ich als besonderen Abschluss meiner Saison in ein neues Ultra – Triathlon Abenteuer.
Der Quintuple Ultra Triathlon über die 5fache Ironmandistanz in Leon / Mexiko stand am Programm. Dabei war an 5 aufeinanderfolgende Tage jeweils ein Ironman zu bewältigen. Auch dieser Bewerb war ein wichtiger Bestandteil des IUTA – Weltcups.
Dabei stand ganz besonders die Erfahrung der schnellen Regeneration und die mentale Herausforderung sich jeden Tag erneut in die „Fluten“ zu stürzen im Vordergrund. Pünktlich um 8 Uhr wurde täglich der Wasserstart durchgeführt.
1.Tag: Voller Motivation gingen wir am ersten Tag an den Wasserstart.
Der Bewerb fand in einem nahen Park der Millionenstadt Leon statt.
Zu Beginn waren noch relativ viele Starter dabei. Es hieß nun 6 Runden im See zu absolvieren.
Als bekanntlich mittelmäßiger Schwimmer kam ich im Mittelfeld aus dem Wasser. Die Radstrecke über 25 Runden zu jeweils 7,2 km war zwar großteils flach, allerdings erwies sich die Strecke als sehr tückisch. Der für mexikanische Verhältnisse durchschnittliche Asphalt wies doch die eine oder andere Unebenheit auf. Auch war es eine sehr kurvige Streckenführung und die Tiere in dem Park sollten als Radfahrer nicht ungesehen bleiben.
Unliebsame Begegnungen mit den tierischen Parkbewohnern waren leider nicht zu vermeiden. Blieben aber zum Glück ohne große Folgen für Mensch und Tier.
Den Radkurs absolvierte ich am ersten Tag bei sehr heißem Wetter noch in sehr lockeren 6:20 h.
Den Laufpart musste ich allerdings etwas gebremst abschließen. Der Mix aus ungewohnter Höhenluft (Bewerb fand bei 1800 Meter Meereshöhe statt), bescheidener Luftqualität (erhöhter Smoganteil) und verunreinigtem Seewasser zwang mich zu mehreren ungewollten Pausen beim Laufen.
Am Ende schloss ich den ersten Tag doch noch recht zufrieden nach 12:40 Stunden als Gesamt 3. Platzierter ab.
2. Tag: Gut erholt und vorbereitet starteten wir pünktlich um 8 Uhr in den zweiten Tag.
Die Schwimmstrecke erledigte ich wieder in ganz lockerem Tempo nach ca. 1:20 h. Rad fahren ebenfalls mit derselben Zeit wie am Vortag.
Der Abschluss des Triathlon war allerdings ganz und gar nicht wie gewünscht. Wie mir andere erfahrene Starter in Mexiko mitteilten ist ganz normal, dass am zweiten und dritten Tag der Körper beim Laufen Probleme bereiten kann. Hier heißt es die Atemprobleme in den Griff zu bekommen und keineswegs die Signale des Körpers zu ignorieren.
Heute hieß es einfach Zeit zu lassen und das Ding irgendwie ins Ziel zu bringen.
Nach sehr langen 13:51 h war auch der zweite Tag geschafft.
Doch auch alle anderen Mitstreiter hatten heute große Probleme. Dadurch konnte ich sehr überraschend als Tages – Zweiter abschließen. In der Gesamtwertung des Quintuple verlor ich nicht allzu viel Zeit auf den Führenden.
3. Tag: Heute sollte ich endlich ein richtig gutes Tempo gehen können.
Schwimmen wie immer OK. Beim Rad fahren etwas besser aufs Tempo gedrückt und dann beim Laufen ein richtig gutes Rennen geliefert.
Endlich konnte ich wieder einigermaßen gut atmen.
Mit der Marathonzeit von nur knapp über 4 Stunden konnte ich mir gegenüber alle anderen Konkurrenten einen guten Vorsprung herauslaufen. Außerdem schloss ich diesen Tag in der Zeit von 12:05 h als Tagessieger ab!
Weiters konnte ich die Führung im Quintuple übernehmen.
4. Tag: Auch am vierten Tag war ich sehr gut erholt und frisch am Start.
Heute steht im Focus die Führung im Quintuple zu verteidigen um am morgigen Abschlusstag etwas Reserven zu haben.
Am Rad konnte ich wieder einige Plätze und Zeit zu den Anderen gut machen.
Heute waren die Bedingungen wieder etwas schlechter. Weshalb alle Athleten etwas mehr Zeit verloren. Vor allem mein größter Konkurrent auf den Quintuple – Sieg musste viel Zeit liegen lassen.
Ich schaffte aber mit der Endzeit von 12:38 h als Tageszweiter ein recht gutes Ergebnis und hatte nun für den letzten Tag einen sehr komfortablen Polster herausgekämpft.
5. Tag: Heute ist der große Abschlusstag des Quintuple Ultra Triathlon!
Schwimmen wie an allen Tagen sehr solide und locker absolviert. Beim Rad fahren dann gut aufs Tempo gedrückt. Die Wetterbedingungen waren heute schon recht bescheiden. Ein angekündigter Hurrikane in der Umgebung streckte seine Fühler nach uns und ließ uns Regen und Wind spüren.
Trotzdem schaffte ich das Kunststück und konnte auf dem Rad alle anderen überholen. So ging ich als Führender auf die Laufstrecke. Da ich bekanntlich in der Szene zu den guten Läufern zähle, wusste ich dass ich mir die Führung heute nicht mehr nehmen darf.
In einem richtigen Flow baute ich meinen Vorsprung immer mehr aus. Der Zweitplatzierte im Quintuple hatte die Hoffnung mich doch noch einholen zu können schon lange aufgegeben.
Ganz souverän lief ich am fünften Tag meinen zweiten Tagessieg in 12:45 h ins Ziel.
Der Sieg im Quintuple war perfekt!!
Mein Ziel war erreicht. Mit dem Quintuple – Sieg und gleichzeitig Weltrekord war mental und körperlich etwas die Luft draußen. Zwar wollte ich die restlichen 5 Tage des Deca – Ultratriathlon auch noch mitmachen, allerdings ließ der Hurricane in der Gegend ganz und gar keine guten Bedingungen zu. Der Veranstalter hatte mir zwar zugesichert dass ich 10 Langdistanzen bei ihm machen darf, ich entschloss mich aufgrund der Voraussetzungen aber doch zu einer Pause.
Nach 2 Tagen Pause schloss ich am Ende schließlich von Tag 8 – 10 noch 3 Ironman – Distanzen zu Trainingszwecken ab.
In Summe finishte ich 8 Langdistanzen in 10 Tagen. Die Tagesplatzierungen waren:
4 mal Tagesschnellster
3 mal Tageszweiter
1 mal Tagesdritter
Mit dem Ergebnis kann ich mehr als nur zufrieden sein. Auch die Entscheidung den Quintuple zu absolvieren war goldrichtig.
Dadurch konnte ich nämlich genug Punkte für den IUTA – Weltcup sammeln um nun am Ende der Saison den ULTRATRIATHLON – GESAMTWELTCUPSIEG bejubeln zu dürfen. Dies gelang einem Österreicher zuletzt im Jahre 2003.
Ein ganz ganz großes DANKE möchte ich meiner Betreuerin Megy aussprechen. Ohne sie hätte ich das alles nicht schaffen können. Eine gute Betreuung ist das Um und Auf bei einem Ultra – Triathlon!