Die heurigen Bewerbe der World Triathlon Serie waren an Spannung kaum zu überbieten. Nicht umsonst wird die World Triathlon Serie auch als „Formel 1 des Triathlon Sports bezeichnet“. Etwa ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2016 in Rio machen die Besten der besten Triathleten Halt in Brasilien.
Erstmalig wird es dabei möglich sein, die original Wettkampfstrecken mit dem Rad zu besichtigen. Bisher bedurfte es einer Polizeieskorte um auf der Strecke trainieren zu dürfen. Da kein Athlet die Strecke wirklich kennt, gibt es bereits im Vorfeld viele Gerüchte. „Anstiege mit bis zu 30 % Steigung“, „Schwerste Kurs im Weltcup überhaupt“ – all dies soll allerdings nicht der Wirklichkeit entsprechen sondern übertrieben sein. Fakt ist, dass der 5 Kilometer lange Kurs, der 8 mal zu fahren ist über zwei Steigungen verfügt die jeweils etwa 10 Grad im Durchschnitt steil sind. Der erste ist etwa 600 Meter lang und der zweite Anstieg 400 Meter.
Für zahlreiche Nationen ist die Generalprobe auch ein Qualifikationswettkampf, weshalb das Feld gespickt mit Top Athleten sein wird. So gibt es für die besteplatzierten deutschen Damen und Herren, sofern sie in den Top 8 sind einen fixen Startplatz für die Olympischen Spiele.
Brownlee geht erneut auf das Double
Alistair Brownlee ist der einzige Athlet, der eine Generalprobe und danach auch die Olympischen Spiele gewinnen konnte. Alistair Brownlee hält auch den Rekord für die schnellsten gelaufenen 10 Kilometer im Triahtlon bei den Olympischen Spielen. In London 2012 benötigte der Brite 29:07 Minuten. Er wird in Rio ebenso am Start stehen wie das spanische Trio Javier Gomez, Mario Mola und Fernando Alarza. Fehlen wird hingegen Jonathan Brownlee, der nach wie vor am Comeback nach einer Stressfraktur arbeitet. 75 Athleten werden am Wochenende am Start stehen, unter ihnen auch die beiden Russen Dimitry und Igor Polyansky oder die Franzosen David Hauss und Vincent Luis der erst vorige Woche in Hamburg im Sprintbewerb gegen Gomez am längeren Ast sass.
Das warme und wellige Wasser vor Rio am Copacabana Beach ist nicht jedermanns Sache. Während starke Schwimmer wie Alistair Brownlee oder Javier Gomez mit dem Wellengang weniger Probleme haben dürften, wird es für Mario Mola hart werden.
Für Österreich werden mit der Startnummer 57 Luis Knabl und mit Startnummer 66 Thomas Springer am Start stehen. Im virtuellen Olympia Ranking hat Österreich einen Startplatz für die Olympischen Spiele zu Buche stehen. Dieser wird aktuell von Luis Knabl gehalten.
Wer kann Jorgensen stoppen?
11 Siege in Serie stehen in der Vita der Amerikanerin Gwen Jorgensen. Gemeinsam mit ihren beiden Landsfrauen Sara True und Katie Zaferes belegen die Amerikanerinnen auch die Top 3 des World Triathlon Serie Rankings.
Aber die Briten kommen den Amerikanerinnen immer näher. Vicky Holland und Non Stanford haben in den letzten Bewerben mit starken Leistungen aufhorchen lassen. Niemals abschreiben darf man auch die Australierinnen Emma Moffatt und Erin Densham. Die Beiden waren in den letzten beiden Jahren mehrmals verletzt, scheinen sich aber nun wieder erfangen zu haben und rechtzeitig vor den Olympischen Spielen in Form zu kommen.
Mit der starken Startnummer 7 wird Lisa Perterer in Brasilien an den Start kommen. Zurück nach einer kurzen Verletzungspause geht es für die Kärtnerin darum, wieder in die World Triathlon Serie einzusteigen. Die Platzierung? „Heuer spielt sie noch keine Rolle – im nächsten Jahr möchte ich um die Medaillen mitkämpfen“ so Perterer. Neben Perterer wird auch noch Sara Vilic mit Startnummer 36 am Start stehen. In der virtuellen Qualifikationsliste haben beide Österreicherinnen aktuell einen Startplatz für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr fix.
Keine Punkte – kein Preisgeld – keine TV Übertragung
So ganz will es mit der Stimmung in Rio noch nicht klappen. Beim Qualifikationsevent gibt es für die Top Stars der Kurzdistanzszene keine World Triathlon Serie Punkte. Preisgeld für die Sieger gibt es übrigens auch keines.
Wer sich eine Online – Liveübertragung erwartet hätte, der muss leider auch enttäuscht werden. Auch diese gibt es aus kostentechnischen Gründen nicht aus Rio.