Neben 63- Einzelstarter werden auch 12 alpenländische Teilnehmer im Staffelbewerb am Sonntag im Rhein-Main-Donau-Kanal an den Start gehen. Die 75 Österreicher belegen damit in der Nationenstatistik von 61 Teilnehmerländern Rang 8. Hinter dem Veranstalterland stellen Großbritannien (230), Frankreich (206) und die weitgereisten Australier (135 Starter!) die größten Abordnungen. Vor Österreich liegen noch die USA (92), Spanien (80) und die Schweiz (79).
Aber auch für europäische Verhältnisse exotische Länder wie Malaysia (8) Singapur (3),Guatemala (3) und Dshibuti (1) sind in Roth vertreten.
Der Journalisten Sorge beim Titelverteidiger Timo Bracht war das Alter. Der Eberbacher wird in 12 Tagen 40 Jahre alt. Worauf der Vorjahressieger meinte: „mein Opa wird 100, meine Oma 102 Jahre alt, da kann ich ruhig mit 39 Roth gewinnen!“ „Mein erster Start über die Langdistanz war 2000 hier in Roth, dieses Rennen soll mich auch im Herbst meiner Karriere begleiten.“ Timo Bracht startet heuer erstmals für die Laureus-Stiftung und deren Team „Sport for Good“.
Auf die Frage was ihm wichtiger wäre, wieder eine Zeit unter 8 Stunden oder der Sieg, sagte Bracht: „Ganz klar der Sieg, die Zeit siehst du erst dann, wenn du im Ziel bist. Voriges Jahr habe ich sie erste eine Stunde später realisiert!“
Sein jüngerer Herausforderer Nils Frommhold stieß ins gleiche Horn, „auch ich bin jemand der nicht für Zeiten sondern für Platzierungen rennt, von daher waren die 4:39 Minuten Rückstand im Vorjahr nicht relevant. Der Geschwindigkeitsüberschuß von Timo war bei unserer Begegnung bei Laufkilometer 31 deutlich genug.“
Auch für den 28-jährigen Berliner Frommhold steht dieses Jahr die Platzierung, „am liebsten natürlich ganz oben“, im Vordergrund. Frommhold sieht sich einem weiteren, neuen Herausforderer gegenüber.
Mit Horst Reichel startet am Sonntag ein dritter aussichtsreicher Deutscher in die Challenge Roth. Der 33-jährige Darmstädter hat zwei Jahre Timo Bracht in Roth betreut und startet mit ihm im gleichen Team. Der Vorjahressieger des Ironman Schweden sagte zu seinen Beweggründen: „wer hier vorne ist, ist auch weltweit ganz vorn dabei. Ich versuche ebenfalls nach den Sternen zu greifen“.
Für eine Überraschung gut sein sollte auch der Amerikaner Andrew Starykowicz. Er hält nach wie vor die Radstreckenbestzeit bei einer Langdistanz (4:04 in Florida) und startet erstmals an der Kanallände im Landkreis Roth.
Das Frauenrennen ist geprägt vom Dreikampf zwischen der 6-fachen Wanaka-Siegerin Gina Crawford, der 2-fachen Roth-Siegerin Yvonne van Vlerken und Lokalmatadorin Anja Beranek. Die 35-jährige Neuseeländerin Crawford möchte bei ihrem vierten Start in Roth unter 9 Stunden bleiben. Ein Vorhaben, dass Van Vlerken schon acht Mal verwirklichte. Aber auch die Ironman Switzerland-Siegerin von 2013 Anja Beranek erhofft sich „den idealen Tag des Jahres“ für die Challenge hier in Roth. Beranek startet jedenfalls mit besten Referenzen. Sie empfahl sich mit einem Sieg beim Ironman 70.3 in St. Pölten.
Über 40 Dopingproben werden am Wettkampftag genommen.“Es gibt keinen Triathlon-Bewerb weltweit mit mehr Kontrollen als Roth“ ergänzte OK-Chef Felix Walchshöfer. Neben rund 200.000 Zusehern wird auch das Bayrische Fernsehen dieses Rennen übertragen.
Samstag 11. Juli von 17:00 bis 17:30 Blickpunkt Sport live und danach die Reportage „Gänsehaut und Leidenschaft – 30 Jahre Triathlon in Roth“
Sonntag 12. Juli von 21:15 bis 21:45 Zusammenfassung in Blickpunkt Sport
Von Richard Kapun