Am Tag nach bekanntwerden der positiven Dopingkontrolle von Alex Pölzlbauer nimmt dieser auf Facebook Stellung zum laufenden NADA Verfahren:
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Am 14.8. wurde im Rahmen des Pöttschinger Triathlons ein Dopingtest bei mir durchgeführt. Ich wurde mittels Urinprobe auf sämtliche unerlaubte, leistungsfördernde Substanzen getestet.
Im Zuge dieser Kontrolle wurde festgestellt, dass der Ephedrinwert die erlaubte Höhe um 16 µg übersteigt – erlaubt ist ein Wert von 11µg, mein Wert war bei 27µg.
Eine zweite, unangekündigte Kontrolle wurde am 16.09.16 um 7 Uhr Früh bei mir zuhause durchgeführt. Diese ergab keine Abweichung von unerlaubten Werten!
Aufgrund der ersten Kontrolle und des erhöhten Wertes wurde ein Dopingverfahren eingeleitet und ich vorübergehend suspendiert, da ich die Einnahme von Aspirin Complex und Wick MediNait bereits während der Dopingkontrolle angegeben habe und diese rezeptfreien Medikamente den Wirkstoff Ephedrin enthalten, der bei Asthma bronchiale sowie zum Abschwellen der Nasenschleimhäute bei Schnupfen helfen soll.
Seit Februar 2016 befinde ich mich in ärztlicher Behandlung, da der EBV (Eppstein-Barr-Virus/ Pfeiffisches Drüsenfieber) in meinem Blutbefund akut erhöht nachgewiesen wurde. Diese Blutbefunde, sowie die Leistungsübersicht des Arztes bzw. der GKK werden aktuell an die Antidopingkommission übermittelt! In dieser Übersicht ist die Therapie sowie die ständige ärztliche Betreuung ersichtlich!
Das Pfeiffische Drüsenfieber schwächt das Immunsystem extrem, wodurch ich im Zeitraum von sehr hoher körperlicher Anstrengung (meist stehen knapp vor einem Wettkampf noch sehr harte Trainingseinheiten am Plan) immer wieder 2-3 Tage mit einem grippalen Infekt – also Schnupfen, Fieber und totaler Abgeschlagenheit kämpfen musste. Natürlich wurde das mit dem behandelnden Arzt besprochen. Mein Immunsystem mit Vitamin C und Aminosäuren aufgebaut. In diesem Akutfall im August habe ich mir selbst 3 Tage „Bettruhe“ und eben Wick MediNait und Aspirin Complex verordnet. Von Mittwoch bis zum Wettkampf am Samstag jeden Tag ein Aspirin! Ich wusste bis zum Wettkampftag nicht ob ich starten sollte oder nicht! Am Abend davor noch mal Wick, damit ich beim schlafen Luft durch die Nase bekomme!
Mit solchen Konsequenzen rechnet natürlich kein Mensch! Natürlich ist Triathlon für mich mehr als nur ein Hobby, es ist mein Traum für den ich jeden Tag seit 3 Jahren unermüdlich und hart trainiere. Alle Neider, die es für unrealistisch halten, solche Leistungen in nur 3 Jahren zu erreichen, sollten wissen, dass ich mein Leben lang Sport sehr intensiv betreibe! Ich habe meinen Job auf 30 Stunden reduziert, ich werde von einem ehemaligen Leistungssportler sowie einem Schwimmtrainer sehr intensiv betreut. Meine Trainingsumfänge liegen weit über denen eines Hobbysportlers. Und nur, da ich schon immer Leistungssport betreibe, ist es möglich diese Umfänge auch durchzuhalten. Jede freie Minute investiere ich in Fortbildungen und lese Berichte und Bücher und versuche meine Defizite auszugleichen.
Unwissenheit bzw. in dem Fall vielleicht Unbedachtheit schützt nicht vor Strafe! Ich verdiene mit diesem Sport kein Geld! Ich bin kein Profi! Sobald ich an einem Wettkampf teilnehme, akzeptiere ich die Antidopingbestimmungen! Und ganz klar, ich habe hier einen Grenzwert überschritten! Und trotzdem…ich bin ein Befürworter dieser Regeln, die ständig überschritten werden, selbst im Amateurbereich! Nur was bedeutet das für mich? Ich darf Aspirin nehmen, wenn ich krank bin…aber wie viel genau und wie lange vor dem Wettkampf nicht mehr!? Und mit dieser Vorbelastung durch das Pfeiffische Drüsenfieber bin ich eben auch etwas sensibler und habe versucht diese Infektion gleich im Keim zu ersticken um nicht wieder länger auszufallen. Ich denke, jeder ambitionierte Sportler kann das nachempfinden. Der größte Fehler war natürlich trotzdem zu starten – ich habe mich am Samstag gut gefühlt, das Wetter hat gepasst und ein Sprinttriathlon ist doch auch keine lange Distanz. Gut um wieder ein bisschen spritziger zu werden, noch mal ein bisschen Wettkampffeeling vor meinem großen Start und Abwechslung im Trainingsalltag!
Ich werde nicht aufgeben! Ich werde meine Ziele weiterhin gewissenhaft verfolgen und was hier passiert ist macht mich stärker!
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Anmerkung: Ärzte raten bei Pfeifferischem Drüsenfieber unbedingt von Sport ab. Hochleistungssport (wie beispielsweise der IRONMAN Frankfurt) sind für Athleten mit Pfeifferischem Drüsenfieber lebensgefährlich und können zu Langzeitschäden führen. Und netdoktor.at schreibt “Ob Pfeiffersches Drüsenfieber Sport unmöglich macht, hängt auch vom Krankheitsverlauf ab. In der akuten Phase oder bei schweren Infekten sollten Betroffen ganz auf Sport verzichten, später ist oft ein sehr leichtes Bewegungstraining möglich. Wegen der beim Pfeifferschen Drüsenfieber oft stark geschwollenen Milz besteht bei intensiver Belastung oder durch Gewalteinwirkung von außen zudem die Gefahr eines Risses des stark durchblutenden Organs. Die dabei entstehen Blutungen können lebensgefährlich werden. Daher sind Kontakt- und Kampfsportarten in dieser Zeit verboten.”