Hagel in der 5. Runde
Das Ende für die beiden Sportlerinnen kam aber bereits eine Runde später, als Jenkins in einer packenden Aufholjagd von einer Gruppe eingeholt wurde. Wieder eine Runde später hieß es: Feld geschlossen – genau, als es heftig zu Hageln begann. Das Rennen begann von vorne. Langsam aber doch schob sich die Kitzbühel-TitelveWM-Führende Paula Findlay nach vor. Nach dem Schwimmen lag sie an der abgeschlagenen 30. Stelle, doch im Laufe des 43,8 Kilometer langen Radbewerbes schaffte sie den Anschluss zur Spitze.
Im 10 Kilometer langen Abschlussbewerb zeigte die Kanadierin Findlay, dass sie zu den besten Läuferinnen der WM-Serie zählt: Sie legte einen fulminanten Wechsel hin und verließ die Transition Zone als Erste. Auf den letzten vier Laufrunden setzte sich sie langsam von ihren drei Konkurrentinnen ab, nur die Britin Helen Jenkins konnte ihr folgen. Wenige hundert Meter vor dem Ziel schüttelte Findlay ihre Mitstreiterin ab und siegte vier Sekunden vor der Britin. Dank einer überragenden Laufleistung hing die US-Amerikanerin Sarah Groff auf den letzten Metern die große Emma Moffatt noch ab und schaffte damit den Sprung aufs Podium.
„Fantastisch“, sagte Findlay im Ziel des WM-Rennens in Kitzbühel, wo im vergangenen Jahr ihre Erfolgsserie begann. Seither siegte sie bei jedem WM-Rennen in diesem Jahr! „Kitzbühel liegt mir, ich mag vor allem die schwere Radstrecke. Es war wieder ein fantastisches Rennen.“
Österreicherinnen mit ambitioniertem Rennen
Die Wienerin Lydia Waldmüller und die erst 19-jährige Lisa Perterer bestritten ein ambitioniertes ITU World Championship Series-Rennen in Kitzbühel. Die 24-jährige Waldmüller lag nach dem Schwimmen auf Rang 42, wo sie leider die Gruppe vor ihr knapp verpasste. „Deshalb musste ich in den ersten drei Radrunden viel vorne fahren, um noch irgendwie ins Hauptfeld zu kommen. Als ich drin war, konnte ich mich zum Glück etwas erholen„, sagte sie im Ziel. Die abschließende Laufleistung schließlich beschreibt sie selbst als „beste ihres Lebens!“ Endlich – nach zwei miserablen Jahren in Kitzbühel – konnte ich hier ein solches Rennen bestreiten. Rang 34, das ist unglaublich!“
Ihre erste Bewährungsprobe legte die 19-jährige Villacherin Lisa Perterer ab, sie belegte Rang 56. „Ich war schon sehr nervös vor dem Schwimmen, das aber gut gelaufen ist. Leider konnte ich beim Radfahren das Tempo nicht mitgehen und ich hab mich dann nur noch irgendwie ins Ziel gerettet„, war die Maturantin völlig erschöpft.
Bilanz von Rennleiter Manfred Bachmann
Der 49-jährige Kitzbüheler Manfred Bachmann, der das Triathlonwochenende mit dem Triathlonverein Kitzbühel heuer bereits zum sechsten Mal organisiert, analysiert: „Wenn man den Wetterbericht von letzten Montag angesehen hat, sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Das Wetter hat in den letzten drei Tagen die dominante Rolle gespielt. Der Regen hat uns sicher viele Zuschauer gekostet. Aber trotzdem hatten wir eine tolle Stimmung. Für uns hat das Wetter auch viel zusätzliche Arbeit bedeutet. Vor allem am Freitag, als uns ein Sturm viele Absperrgitter umgeworfen hat. Da stand bereits eine Absage im Raum. Aber durch das tolle Teamwork konnten wir alles wieder auf Vordermann bringen.„
Mit dem Weltverband ITU gab es heute Vormittag ein Meeting über die Zukunft von Kitzbühel in der WM-Serie: „Wir haben sehr gute Chancen für das nächste Jahr und haben unsere Wünsche deponiert. Die ITU wünscht sich im Gegenzug, dass wir die schwerste Radstrecke in der Serie präsentieren.“ Innerhalb der ITU sind Umstrukturierungen in der Serie geplant, es sollen auch Sprint- und Teambewerbe mitaufgenommen werden. „Das wäre für die Zuschauer sicher noch interessanter„, sagt Bachmann.