Roth und die gesamte Triathlon-Welt feiern „20 Jahre Challenge“. Zum Start der legendären Triathlonfestspiele gaben sich die Top-Stars bei der Internationalen Pressekonferenz in der Rother Kulturfabrik die Klinke in die Hand: Zum 20-jährigen Jubiläum der Marke „Challenge“ ist beim DATEV Challenge Roth powered by hep am kommenden Sonntag alles dabei, was in der Szene weltweit Rang und Namen hat. In einem historisch starken Starterfeld sind mit Jan Frodeno, Anne Haug und Patrick Lange gleich drei Weltmeister am Start. Außerdem zählen unter anderem Sam Long, Magnus Elbæk Ditlev, Laura Siddall, Fenella Langridge und Maja Stage Nielsen zu den Titelaspiranten.
Stimmungsnester wieder zurück
Nach der coronabedingt modifizierten Challenge-Version mit der Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im letzten September wird es nun zur Freude aller wieder ein „komplettes“ Rennen in der Triathlon-Hochburg Roth geben: Mit Zuschauern, Stimmungsnestern – allen voran natürlich dem berühmten Solarer Berg! – und auch wieder mehr Athletinnen und Athleten. Rund 3.000 Einzelstarter und 600 Staffeln hat Veranstalter Felix Walchshöfer diesmal angenommen, die Athletinnen und Athleten kommen aus 70 Nationen. Auch Starter aus Neuseeland und Australien dürfen beim Jubiläums-Wettkampf wieder dabei sein, insgesamt sind 50 Prozent der Sportlerinnen und Sportler aus dem Ausland.
„Alles ist möglich“
Den Tops, die auf der Pressekonferenz in der Kulturfabrik den Journalisten Rede und Antwort standen, war die Freude über die Rückkehr der Zuschauer und des Solarer Bergs in jedem Wort deutlich anzumerken. Speziell Weltmeisterin Anne Haug, die zum zweiten Mal in Roth gewinnen will, freut sich bei ihrem Heimrennen auf die Menschen an der Strecke, darunter viele Bekannte und Freunde, die die sympathische Bayreutherin anfeuern werden. „Die Zuschauer werden mich über schwierige Stellen pushen“, ist sich Haug sicher. Ob sie die Weltbestzeit von Chrissie Wellington aus dem Jahr 2011 anpeilt? Da lässt sich die Hawaii-Siegerin vorerst nicht in den Karten schauen: „Ich mache das für mich selber nicht zum Thema, denn meine eigenen Erwartungen sind mein größter Druck. Erzwingen kann man es nicht, aber ich werde bis zum Schluss alles geben und dann schauen wir, was dabei rauskommt“. Vor allem Laura Siddall (GB) scheint aber ebenfalls Einiges vorzuhaben am Sonntag. Es sei immer ein Ansporn, gegen die besten der Welt anzutreten, und „alles ist möglich“.
Bei den Männern kommt es zum mit Hochspannung erwarteten Duell zwischen den beiden schon fast legendären Weltmeistern Jan Frodeno und Patrick Lange. Vorjahressieger Lange strahlte, er habe sich in Roth direkt wieder heimisch gefühlt. „Das war wie Nachhause kommen“. Wegen seiner überstandenen Verletzungen will er seine Erwartungen an den Rennausgang etwas gedämpft halten, „es ist ein bisschen wie eine Blackbox“. Seine bei einem Radunfall zugezogene Schulterverletzung wurde erst vor vier Monaten operiert, trotzdem wollte er nicht wegbleiben: „Ich war ja schon letztes Jahr trotz fehlender Zuschauer geflasht von der Stimmung in Roth, aber jetzt will ich das Ding endlich komplett erleben. Das Duell mit Jan Frodeno gibt mir Antrieb und ist eine riesige Motivationssteigerung“.
Auch für Welttriathlet Jan Frodeno, der 2016 in Roth eine sensationelle Weltbestzeit von 07:35:39 Stunden aufgestellt hatte, lief es im Frühjahr nicht rund. Er war seit Mitte Januar verletzt, wurde medizinisch falsch behandelt und hat viele Therapien hinter sich gebracht. „Ich muss mich von meinem Perfektionismus lösen, aber das ist immer noch leichter für mich, als zuhause zu bleiben“, ließ „Frodo“ tief in seine Seele blicken. Mit Köpfchen müsse er diesmal an den Wettkampf herangehen und freue sich sehr auf das Duell mit Patrick Lange. „Zwischen uns beiden ist ein harter Konkurrenzgedanke, das ist gut so. Dadurch kann ich mich selber übers Normale hinauspushen“. Er ist „happy, wieder hier zu sein“ und freut sich auf einen „positiven Moment nach schwerer Zeit“. Sein größtes Kompliment ging an Titelverteidiger Patrick Lange und war zugleich auch eine Kampfansage: „Der Junge kann was und ich will zeigen, dass ich es besser kann“.
Die DATEV Challenge Roth powered by hep startet am kommenden Sonntag, 3. Juli um 6.30 Uhr, für den Renntag erwartet Veranstalter Felix Walchshöfer beste Startbedingungen bei 31 Grad, null Prozent Regenwahrscheinlichkeit und so gut wie keinem Wind bis zum Mittag.