Viele spannende Entscheidungen fielen am Freitag bei den Semifinalläufen der Europe Triathlon Europameisterschaften auf der neugeschaffenen Super-Sprintdistanz. Los ging es um 8:00 Uhr Früh mit den Junioren Athleten, bevor sich am Nachmittag die Elite und U23 Athleten in die Fluten des Schwarzsees stürzten. Die Liste aller Qualifizierten gibt es hier!
Kurzweilig, großartig und spannend!
Die neue kurze Distanz (500m Schwimmen, 12km Radfahren, 3,1km Laufen) bietet viel Abwechslung, spannende Entscheidungen und die Taktik darf nicht außer Acht gelassen werden. Bei jeweils drei Semifinalläufen bei den Damen und Herren, wie auch im Nachwuchs, qualifizierten sich neun automatisch für die Finalläufe um EM-Gold, -Silber und -Bronze am Samstag. Die Restplätze werden an die drei nächstschnellsten AthletInnen vergeben.
Bei den Damen gab es viele Entscheidungen beim Laufen. Einige Athletinnen mussten leider der Hitze Tribut zollen. Einen starken Auftritt lieferten die Athletinnen aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich und der Schweiz ab. Lisa Tertsch, Emma Lombardi und Audrey Merle sicherten sich die Siege in den Finalläufen. Und auch Olympiasiegerin Nicola Spirig (SUI) zog mit einem 2. Platz souverän ins Finale ein. Doch auch die Österreicherinnen konnten aufzeigen. Olympiastarterin Julia Hauser sicherte sich einen Finalplatz unter den 30 besten Athletinnen. Lokalmatadorinnen Therese Feuersinger und Magdalena Früh qualifizierten sich für das B-Finale.
Heiß ging es auch bei den Herren zur Sache. Viel Action gab es auf der Radstrecke. Große Gruppen mit zahlreichen Führungswechseln machten die Rennen spannend. Ilya Prasolov, Samuel Dickinson und Antonio Serrat Seoane konnten die drei Semifinalläufe gewinnen. Doch einer Sache sind sich alle Athleten sicher – morgen werden die Karten neu gemischt. Heute stand der Finaleinzug klar im Fokus und viele Athleten taktierten, um Kräfte zu sparen.
Erfreulich aus österreichsicher Sicht: Der dritte Heat wurde von starken österreichischen Athleten dominiert. Olympiastarter Alois Knabl, Leon Pauger und Martin Demuth behaupteten sich auf der kurzen anspruchsvollen Strecke. Knabl zeigte mit der schnellsten Schwimmzeit auf und Pauger fuhr den schnellsten Radsplit. Beide qualifizieren sich für das A-Finale. Martin Demuth und Lukas Hollaus für das B-Finale. Hollaus lieferte eine starke Laufzeit, konnte so einige Plätze gutmachen, es reichte aber Ende leider nicht für den A-Finaleinzug.
Bei den Junioren und Juniorinnen konnten die deutschen Athleten stark aufzeigen. Aus österreichischer Sicht qualifizierten sich Jan Bader, Niklas Keller, Thomas Windischbauer und Tabea Huys für das A-Finale am Samstag.
Zwölf Rennen an einem Tag, da ist auch der routinierte Renndirektor Roman Swidrak 12-mal geschafft: „Es ist alles gut gelaufen. Kein Sturz, keine Verletzungen, aber das Format ist fordernd. Zwölf Durchgänge als Veranstalter an einem Tag, das ist das absolute Limit. Dieses Sprintformat ist super spritzig, spannend und sicher die Zukunft“. Ein positives Fazit zieht auch Eventdirektor Wolfgang Fuchs: „Es war heiß und cool zugleich. Die Durchführung verlief reibungslos, es gab keine Unfälle und alle sind happy. Genau, dass wollen wir haben“
Statements
Nicola Spirig (SUI): „Mein Fokus liegt auf den Olympischen Spielen. Alle anderen Wettkämpfe sind Trainingswettkämpfe. Heute ging es nicht um den Sieg, aber morgen werde ich alles geben und den Wettkampf hoffentlich als ein gutes Training absolvieren. Bis Tokio muss noch einiges passieren, aber ich bin auf einem guten Weg! Ich bin wahnsinnig gern hier in Kitzbühel und für mich ist es fast schon ein bisschen ein Heimrennen. Es ist immer schön hier zurückzukehren.“
Samuel Dickinson (GBR) – Tagesbestzeit Herren: „Das Rennen war nicht perfekt. Das Schwimmen sehr hart. Auf dem Rad waren wir eine große Gruppe und ich bin glücklich einen Finalplatz ergattert zu haben. Morgen ist ein neuer Tag und Triathlon ist ein komplexer Sport. Wir wissen nicht, wer es morgen machen wird. Aber es wird sehr schnell. Kitzbühel ist fantastisch! Ich habe hier gute Erinnerungen an mein Rennen von vor fünf Jahren (Anmerkung: 1. Platz Junioren Europacup).”
Renato Bertrandi (Präsident Europäischer Triathlonverband): „Es ist großartig wieder zurück im Renngeschehen zu sein. Wir sind sehr glücklich wieder in Kitzbühel zu sein. Kitzbühel hat uns nie im Stich gelassen. Bis jetzt läuft alles super, sogar das Wetter. Vielleicht ist es ein bisschen heiß, aber wir TriathltInnen können damit umgehen. “
Luis Knabl: „Es war für mich besonders hart. Ich komme direkt vom Höhentrainingslager und für mich ist es ein Trainingswettkampf in Hinblick auf die Olympischen Spiele. Ich wollte einfach daheim dabei sein, aber mein Höhepunkt ist in eineinhalb Monaten. Die Hitze ist eine gute Vorbereitung für Tokio.”
Julia Hauser: „Das Rennen war echt hart von Anfang bis zum Schluss und ich bin froh, dass ich es ins Finale geschafft habe. Die Hitze tut mir wenig, aber die kurze Distanz finde ich richtig hart. Ich komm direkt vom Höhentrainingslager und mein Fokus liegt für Olympia auf der Olympischen Distanz. Beim Radfahren habe ich etwas Kraft gespart und dann beim Laufen meinen Finalplatz gesichert.“
