Grenzwertig waren die Bedingungen zwei Wochen vor dem Grand Final für die Athleten. Bis 90 Minuten vor dem Start wurde noch verlautbart, dass der Bewerb als Duathlon stattfinden müsse. Doch eine kleine „Temperaturerhöhung“ gab schlussendlich den Ausschlag, den Bewerb als regulären Triathlon auszutragen. Eine Entscheidung, mit der nicht alle Athleten und Funktionäre vereinstanden waren. Der Check In erinnerte eher an einen Wintertriathlon als einen Triathlonbewerb. Athletinnen in Hauben, dick eingehüllt mit Handschuhen bereiteten sich in der Wechselzone vor.
Drittes DNF für Lisa Perterer
Nach dem Schwimmen setzte sich eine 15 Damen starke Spitzengruppe vom Rest des Feldes ab. Auf der Radstrecke war es die aus Bermuda stammende Flora Duffy, die mit zahlreichen Attacken versuchte, auf Betriebstemperatur zu kommen. Auch Emma Moffatt aus Australien sorgte dafür, dass die Verfolgerinnen nicht näher kamen. Mit gut einer Minute Vorsprung kam die Spitzengruppe in der zweiten Wechselzone an.
Kuriose Szenen dann in der zweiten Wechselzone. Was sonst 1000 mal geübt und sogar im Schlaf bei den besten Athleten funktioniert, klappte diesmal überhaupt nicht. Aufgrund der kühlen Temperaturen brauchten die Athleten um einiges länger wie gewohnt, um ihren Helm öffnen zu können und in die Laufschuhe zu kommen.
Emma Moffatt schimpfte auf Twitter „Hey @worldtriathlon if you“re prepared to break the min water temp rule it wld also be nice to have some outside help in unclipping helmet„
Auf der 5 Kilomter langen Laufstrecke bestimmte Vicky Holland das Tempo und setzte sich auch nach dem ersten Kilometer von ihrer Verfolgerin Flora Duffy ab.
Die tiefen Temperaturen und widrigen Bedingungen waren auch für die zierliche Lisa Perterer zuviel. Die 23-Jährige Perterer stieg als 38. (+ 56 Sek) nach 750 m Schwimmen auf ihr Rad. In der 20-köpfigen Verfolgungsgruppe stellte sie dieses anschließend mit knapp über einer Minute Rückstand in der zweiten Wechselzone ab und beendete den Bewerb nach dem Radfahren.
1. | Vicky Holland | GBR | 00:58:55 |
2. | Flora Duffy | BER | 00:59:04 |
3. | Gillian Backhouse | AUS | 00:59:10 |
4. | Carolina Routier | ESP | 00:59:20 |
5. | Anja Knapp | GER | 00:59:41 |
6. | Non Stanford | GBR | 00:59:44 |
7. | Emma Moffatt | AUS | 00:59:51 |
8. | Ashleigh Gentle | AUS | 00:59:52 |
9. | Claudia Rivas | MEX | 00:59:53 |
10. | Kirsten Sweetland | CAN | 00:59:56 |
Wichtige Olympia Punkte für Hollaus und Springer
Richard Murray holte sich seinen zweiten Sieg heuer auf der ITU World Triathlon Serie. Die schroffen äusseren Umstände schienen dem Sudafrikaner am wenigsten auszumachen.
Erneut auf dem Podest landete Javier Gomez. Drei Rennen innerhalb von drei Wochen über drei verschiedene Distanzen auf dem Podest zu beenden unterstreicht einmal mehr seine Klasse. Gomez kam hinter Murray auf Rang 2 und machte einen großen Schritt in Richtung seines nächsten Weltmeistertitels. Die kleinen Hoffnungen der Franzosen auf einen Weltmeistertitel durch Vincent Luis wurden an diesem Wochenende zunichte gemacht.
15 Sekunden verlor Gomez im Schwimmen auf die Spitze. Doch auf den 300 Metern in die erste Wechselzone konnte der Spanier die Lücke wieder schliessen und befand sich fortan in der 15 köpfigen Spitzengruppe. Die Kälte schien den Franzosen am meisten zuzusetzen. Ihre Teamtaktik war ganz auf Vincent Luis ausgerichtet. Doch dieser litt und konnte auf dem Rad keine Akzente setzen.
Die Vorentscheidung fiel danach in der zweiten Wechselzone. Mit zitternden Fingern verlor Luis mehr Zeit auf Gomez und konnte diese auf den verbleibenden 5 Kilometern nicht mehr egalisieren. Den Sieg holte sich schlussendlich Richard Murray vor Javier Gomez und dessen Landsmann Mario Mola.
Lukas Hollaus (+47 Sek) und Thomas Springer (+51 Sek) landeten nach dem Schwimmen in der zweiten Verfolgergruppe am Rad. Während die Gruppe vor ihnen auf die Spitzengruppe aufschließen konnte, kämpften die beiden Österreicher gemeinsam gegen einen größeren Rückstand an. Beide stellten ihr Rad mit einer Minute Rückstand in der Wechselzone ab. Auf der fünf Kilometer langen Laufstrecke lagen sie vor der letzten Runde noch auf Platz 39 (Springer) bzw. Platz 40 (Hollaus). Mit einem beherzten Finish kam Springer mit der 14. Laufzeit auf den 30. und Hollaus auf den 35. Platz. Beide machten somit wieder wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation. „Trotz der für mich sehr ungünstigen Bedingungen gab es wieder ein paar wichtige Punkte für Rio. Mal schaun, wie lange es dauern wird, bich ich meine Hände und Füsse wieder fühlen kann.“ so Hollaus nach dem Bewerb.
1. | Richard Murray | RSA | 00:53:19 |
2. | Javier Gomez Noya | ESP | 00:53:23 |
3. | Mario Mola | ESP | 00:53:34 |
4. | Vincent Luis | FRA | 00:53:39 |
5. | Aaron Royle | AUS | 00:53:40 |
6. | Wian Sullwald | RSA | 00:53:43 |
7. | Vicente Hernandez | ESP | 00:53:48 |
8. | Andrew Yorke | CAN | 00:53:49 |
9. | Rodrigo Gonzalez | MEX | 00:53:50 |
10. | Alexander Bryukhankov | RUS | 00:53:55 |