Am vergangenen Wochenende feierte Teresa Adam den Sieg beim IRONMAN New Zealand in beeindruckender Manier. Zeit, die junge Athletin im Österreichischen Pewag Racing Team näher kennenzulernen.
Teresa Adam: Die neue Überbikerin
Den Namen werden wir im Laufe der Triathlon Saison heuer noch öfters hören. Sie wuchs mit dem Traum auf, Neuseeland im Wasserball bei den Olympischen Spielen in Peking zu vertreten. Nachdem sich die Nationalmannschaft von Neuseeland nicht qualifizieren konnte, wechselte Adam zum Triathlonsport und sah zunächst aus, wie das nächste Wunderkind. Nach nur wenigen Wettkämpfen im Olympischen Format wurde sie in den Kader des Neuseeländischen Triathlonverbandes aufgenommen. Blickt man in die vergangenen Jahre, zählt Neuseeland zu den besten Triathleten weltweit.
Mit nur 19 Jahren trainierte sie unter der Obhut von Andrea Hewitt und Kris Gemmell, was sich teilweise als Fluch als als Segen erwies. Durch das Wasserball Training hatte Adam eine gute Ausdauer und Kraft, aber ihr Körper brauchte mehr Zeit, um sich an die hohen Intensitäten bei Laufen zu gewöhnen. Die nächsten Jahre waren geprägt von Verletzungen und Krankheiten. So hat die junge Athletin bereits einen Bandscheibenvorfall, eine Operation, einen gebrochenen Fuß und schließlich die Diagnose eines Muskelkompressionssyndrom hinter sich. Nach Adam beim ITU World Triathlon Serie Rennen in Sydney 2012 den für sie enttäuschenden Rang 52 von 60 Finishern belegte, beendete sie ihre Sportkarriere für die nächsten fünf Jahre.
Ihre Rückkehr war alles andere wie die Rückkehr zum Hochleistungssport. Adam schwamm in einer Triathlon-Staffel und lernte ihren jetzigen Freund Dan Furminger kennen, der Läufer in dieser Staffel war. Gemeinsam fingen sie wieder an, Rad zu fahren und meldeten sich für ihren ersten IRONMAN 70.3 an. Ohne Druck und ohne intensives Training zeigte sie auf dem Rad eine tolle Leistung. Es war sicher kein Nachteil, dass ihr Freund Dan Furminger Radmechaniker war und ihre Sitzposition nach und nach verfeinerte.
Teresa Adam debütierte vor zwei Jahren beim IRONMAN New Zealand auf der Langdistanz und feierte einen tollen Einstand. Sie konnte wieder an ihre früheren Leistungen anschließen und belegte Rang 2 hinter Laura Siddall. Nur wenige Monate später brach sie den Streckenrekord beim IRONMAN Cairns. Im Jahr 2018 belegte sie bei der IRONMAN World Championship Rang 18. Für eine Überraschung sorgte die Neuseeländerin 2019, als sie beim IRONMAN New Zealand den Kona-Slot für die IRONMAN World Championship auf Hawaii ablehnte. „Ich glaube, dass ich noch nicht bereit bin, ein gutes Rennen auf Hawaii zu zeigen,“ so Adams damals und könnte Recht behalten haben.
Am vergangenen Wochenende unterbot sie den Streckenrekord des IRONMAN New Zealand um 13 Minuten. Mit der schnellsten Rad- und Laufzeit stellte sie den neuen Streckenrekord auf. Ein Großteil der 13 Minuten erarbeitete sich Adam auf der Radstrecke. Sie fuhr 16 Minuten schneller als Meredith Kessler und 20 Minuten schneller als Rachel McBride. Nur zwei Wochen vor dem IRONMAN New Zealand gewann Adam den nationalen Meistertitel im Einzelzeitfahren.
Im Wasser kann Adam mit der schnellsten Schwimmerin Lucy Charles-Barkley mithalten. Beim IRONMAN New Zealand unterstrich sie ihre Form am Rad, mit der sie mit Daniela Ryf mithalten kann. Beim Marathon wird sich Adam noch steigern müssen, um bei der IRONMAN World Championship das Podium ganz oben erklingen zu können. In Neuseeland lief sich 3:05:19 Stunden. Gemeinsam mit Charles-Barkley wird sie aber lange Zeit auf Hawaii weit vorne zu finden sein.
Erst vergangene Woche wurde Adam 30 Jahre alt – nachträglich noch „Happy Birthday“!