Im Jahr 2009 war die Gold Coast in Australien der erste Austragungsort des Grand Final. Wurden zuvor jahrelang Weltmeisterschaften an einem Triathlonwochenende vergeben, musste man 2009 erstmalig über die ganze Saison konstant gute Leistungen zeigen, um sich zum Weltmeister zu küren.
Auch heuer wird es an Spannung und Dramatik bei den beiden World Triathlon Serie Bewerben der Damen und Herren nicht mangeln. Der Bewerb zählt für die Australier und Briten als direkter Qualifikationsbewerb. Der beste nationale Athlet unter den Top 10 kann sich somit automatisch für seinen Traum, die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio 2016, qualifizieren.
Test für Perterer und Vilic
Im Kampf um die Olympiaqualifikation tragen die Australierinnen und Britinnen ihre eigenen Bewerbe aus. Das Tempo wird also gleich zu Beginn im Wasser sehr hoch gehalten werden, möchte sich doch jede Dame einen Platz in der Spitzengruppe sichern. Zu den Favoriten bei den Australierinnen zählen Ashleigh Gentle, Emma Moffatt und Emma Jackson. Bei den Britinnen ist die große Favoritin die Dame mit der goldenen Startnummer 1 – Jodie Stimpson, die fulminant in die heurige Saison gestartet ist. Die zweite Britin, auf die die Augen gerichtet sein werden ist Helen Jenkins, die sich bereits zwei mal für die Olympischen Spiele qualifizieren konnte
An der Gold Coast wird auch die Dominatorin der letzten Jahre, die Amerikanerin Gwen Jorgensen an der Startlinie stehen. Nach ihrem Sieg in Neuseeland möchte sie ihre Siegesserie fortsetzen. Seit 2014 ist die Amerikanerin im Triathlon über die Sprint- und Olympische Distanz ungeschlagen. Gemeinsam mit ihren Landsfrauen Sara True und Katie Zaferes gelang den Amerikanerinnen im Vorjahr der erste Sweep im Triathlon. Alle drei „Stars and Stripes“ Ladies platzierten sich auf dem Podium.
Für Lisa Perterer ist das australische Surfer Paradies mit 70 Kilometer Küste ein weiterer Wettkampf in Richtung Rio 2016. Die fix Qualifizierte Villacherin vom HSV Triathlon Kärnten möchte sich vor allem im Wasser Routine sammeln und sucht daher die Duelle mit den besten Triathletinnen weltweit – zu denen sie zweifelsfrei gehört. Aus Neuseeland nimmt die smarte Kärtnerin ein blaues Kinn mit, welches ihr gleich auf den ersten Metern der Schwimmstrecke „geschenkt“ wurde.
Sara Vilic geht mit der niedrigen Startnummer 7 an den Start. Julia Hauser möchte sich mit einer starken Leistung erneut in Szene setzen. Sie gilt momentan als Ersatzkandidatin für Rio 2016 – sollte sich eine der beiden fix qualifizierten Athletinnen verletzen, wird die Wienerin ihren Platz einnehmen.
Comeback der Brownlees
Zum ersten mal seit dem letztjährigen World Triathlon Serie Bewerb in London werden Alistair und Jonathan Brownlee gemeinsam an der Startlinie stehen. Die beiden Briten verpassten aufgrund mehrerer Verletzungen und Krankheiten einen Teil der letztjährigen Triathlon Saison. Wer die Brüder allerdings kennt, weiß, dass sie nur an der Startlinie stehen, wenn sie sich eine Podiumsplatzierung zutrauen. Sie dürften also rechtzeitig vor den Olympischen Spielen wieder in Form kommen. Waren sie im Vorjahr nicht verletzt, konnten sie gemeinsam vier Bewerbe für sich entscheiden. Der ältere der beiden Brüder, Alistair, gewann in Cape Town und in London während Jonathan in Auckland und an der Gold Coast gewinnen konnte.
Mit Mario Mola und Richard Murrey stehen aktuell wohl vier der fünf besten Triathleten der World Triathlon Serie am Start. Einzig Javier Gomez aus der Liste der besten Athleten lässt den australischen Bewerb aus.
Für Luis Knabl, Lukas Hollaus und Thomas Springer geht es einmal mehr um „alles oder nichts“. Derzeit kämpft das Trio um einen Qualifikationsplatz für die Olympischen Spiele. Dazu muss ein mannschaftlich starkes Ergebnis in Australien erzielt werden, um wichtige Punkte für das Qualifikationsranking erkämpfen zu können.
„Ich war dreimal am Start und dreimal in den Top 20: Das ist eine konstante Leistung. Ich bin gut in Form“, zeigt Springer Selbstvertrauen. „Vor allem die fünftbeste Laufzeit, die ich vergangene Woche beim Weltcup in Neuseeland hatte, zeigt mir, dass viel möglich ist. Ich gehe in Australien mit Startnummer 17 ins Rennen – meiner besten WM-Startnummer bisher – das wird mich extra motivieren ein gutes Ergebnis zu erzielen.“
Interessant wird die Taktik des Trios werden. Während Luis Knabl als bekanntlich starker Schwimmer in der ersten Radgruppe versuchen wird, das Tempo hochzuhalten, hoffen Lukas Hollaus und Thomas Springer auf eine Entscheidung auf der Laufstrecke.