Für Aufsehen sorgte der gestern bekannt gewordene Dopingfall eines Age Group Athleten im Rahmen der Triathlon Staatsmeisterschaften über die Mitteldistanz beim Trumer Triathlon. Wir haben Wolfgang Frass nach bekanntwerden der positiven Dopingprobe telefonisch kontaktiert und mit ihm gesprochen. Untenstehend dürfen wir euch die Ereignisse der letzten Wochen aus seiner Sicht zusammenfassen:
Die Vorgeschichte
Schwere Unwetter in Kärnten. Wolfgang Frass wurde bei seiner letzten Trainingseinheit vor dem Trumer Triathlon vom Unwetter überrascht und kam kurz vor seinem Haus durch den Hagel zu Sturz. Eine Gehsteigkante wurde ihm zum Verhängnis. Er rollte die letzten Kilometer nach Hause. Am darauffolgenden Tag kam die Verkühlung zu Tage. Zusätzlich bildete sich aufgrund seines Sturzes eine Entzündung. Er geht in die Apotheke und kauft sich einen Nasenspray gegen die Verkühlung und etwas Entzündungshemmendes gegen die Sturzverletzung.
Der Trumer Triathlon kommt näher. Die 120 € Startgeld sollen nicht „in den Wind geschossen“ sein und so entschließt sich Wolfgang Frass kurzfristig zu einem Start. Das es sich hierbei um Staatsmeisterschaften handelt, wusste Frass nach eigenen Angaben nicht – es ging ihm nur um den Start und sein Hobby.
Der Bewerb
Am Wettkampftag lief es für Frass nicht nach Wunsch. Eigentlich liegt ihm eine kupierte Radstrecke, aber er hatte keinen Druck in den Beinen. Beim abschliessenden Lauf stieg er aus – die Nase lief und lief. Der Nasenspray zeigte also Wirkung – nur leider zum falschen Zeitpunkt.
Als er zum Check Out kam wurde er bereits erwartet. Die Damen und Herren der NADA warteten bei 40 Grad am Rand des Sportplatzes auf ihn. Dopingkontrolle! Warum? Die Damen und Herren klärten ihn auf, dass bei Staatsmeisterschaften auch per Losverfahren kontrolliert wird.
Vorschriftsmässig gibt Frass die beiden genommenen Medikamente an. Ein ärztliches Attest kann er nicht vorlegen. Beide Medikamente wurden in der lokalen Apotheke in Kärnten gekauft. „Eigentlich hätte ich auch einen Arzt konsultieren können, aber bisher habe ich bei kleinen Wehwechen auf die Apotheke vertraut. Hätte ich einen Arzt konsultiert, hätte ich ein entsprechendes Attest gehabt.“ so Frass.
Die positive Probe
Und so kommt es, dass er diese Woche Post der Nationalen Anti Doping Agentur erhalten hat. Der Hobbyathlete der den Sport aus Spass ausübt versteht kurz die Welt nicht mehr. Im Nachhinein wird ihm allerdings einiges klarer. So auch, warum der Nasenspray wohl so gut geholfen habe. Aber Leistungssteigerung? „Das kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Ich wollte nur starten, um die Startgebühren nicht verfallen zu lassen. Für mich steht nach wie vor der Spass im Vordergrund den um Medaillen kann ich nicht mitkämpfen“ so Frass zu uns.
Konsequenzen
Für die NADA handelt es sich ohne ärztliches Attest um einen Dopingfall. Hier wird vorab keine Unterscheidung der schwere des Vergehens getroffen. Egal ob Doping durch EPO, Wachstumshormone oder Medikamente. Egal ob Profi Sportler oder Hobbysportler. Die Konsequenzen fließen danach in das Strafmass ein.
Wir möchten an dieser Stelle nochmals ausdrücklich auf unseren Artikel „Dopingfallen für Hobbysportler“ hinweisen und an jeden Athleten appelieren, vor der Medikamenteneinnahme das Medikament auf nada.at zu checken. 2 Minuten für eure Gesundheit und einen glaubwürdigeren sauberen Sport!
UPDATE 09.09.2015: Wir sind ein paar offenen Fragen in dieser Stellungnahme nachgegangen und haben sie hier für euch zusammgefasst.