Die letzten Markierungen werden gerade noch angebracht und das Start- und Zielgelände für die 333 Starter:innen aus 21 Nationen final vorbereitet. Denn am kommenden Wochenende feiert die international beliebte Crosstriathlonserie XTERRA im Ausseerland nach 14-jähriger Pause ihr Comeback in Österreich. Mit den beiden Steirern Marcel Spandl und Katja Krenn, sowie der Tirolerin Carina Wasle werden Österreichs Aushängeschilder vor heimischem Publikum versuchen ein Wörtchen um den Sieg mitzureden.
220 Athlet:innen haben für den Hauptbewerb am Samstag um 14 Uhr gemeldet. Mit der 22-jährigen Katja Krenn (FC-Donald X-Triathlon Sankt Ruprecht an der Raab, STMK) aus der Steiermark und Österreichs Rekord-Staatsmeisterin, der routinierten 40-jährigen Tirolerin Carina Wasle, stehen bei den Damen gleich zwei Österreicherinnen über 1,5 km Schwimmen im Altausseer See, 34 km Mountainbiken (1200 Höhenmeter) mit steilen Anstiegen und rassanten Abfahrten sowie 11 km Traillaufen mit 320 Höhenmetern über den Tressensattel von Altaussee zum Ziel nach Badaussee in einer Postkartenlandschaft an der Startlinie.
Rot-weiß-rotes Duo
Krenn reist nach ihrem siebenmonatigem Studiums- und Praktikumsaufenthalt in den USA mit einem 7. Platz vom XTERRA Quebec (CAN) im Gepäck an. Die 22-jährige Lokalmatadorin hat sich viel für ihr Heimrennen vorgenommen: „Es ist mein Saisonhighlight, vor allem weil Freunde und Familie von mir zum Zuschauen kommen. Da ich ja meist international starte, gibt es nicht so oft die Möglichkeit für sie meinen Sport live zu sehen.“ Bevor es aber zur Streckenbesichtigung ging, war der erste Weg nach ihrer Rückkehr direkt zu ihrer Großmutter, wo es nach der langen Abwesenheit zur Stärkung ein Wiener Schnitzel gab, verrät die Crosstriathlonspezialistin. Mit dem Kurs hat sich die Studentin der Rechtswissenschaften aber natürlich bereits auseinandergesetzt: „Die Strecke ist wahnsinnig cool. Vor allem der Lauf ist so ziemlich einzigartig auf der Tour und sehr anspruchsvoll. Da braucht man zum Schluss definitiv noch ausreichend Körner, um gut zu sein. Jetzt hoffe ich, dass ich meinen Jetlag gut überwinden kann und freue mich total auf den Triathlon am Samstag. Ich möchte ihn mit einer guten Leistung vor allem genießen können!“
Riesig auf das Rennen freut sich auch Carina Wasle. Die 19-fache österreichische Rekord-Staatsmeisterin, die im Rahmen der Sport Austria Finals vor knapp einem Monat in Innsbruck ihren achten nationalen Titel in dieser Disziplin feierte und vor zwei Wochen beim XTERRA Weltcup in Frankreich aufs Podium lief (2. Platz), zählt zu den ganz großen Favoritinnen. Auch wenn sie sich in diese Rolle nicht gerne drängen lässt: „Ein Heimrennen ist natürlich schon etwas Besonderes, ich bin total motiviert und freue mich total. Es wäre schön, daheim zu gewinnen, aber man weiß ja nie und das Rennen muss man erst einmal machen!“ Auch wenn sie die Strecke erst noch besichtigen muss, hat auch sie sich bereits mit dem Profil vertraut gemacht und Infos eingeholt: „Obwohl die Bikestrecke relativ viele Höhenmeter hat, ist sie jetzt nicht so technisch, habe ich gehört.“ Ins Schwärmen kommt die Tirolerin aber schon vor der Besichtigung: „Ich war noch nie in der Gegend, aber es schaut auf Bildern wirklich wunderschön aus. Darauf freu ich mich jetzt auch schon richtig!“
„XTERRA würdig“
Im starken internationalen Teilnehmerfeld der Herren ist mit Marcel Spandl auch ein Österreicher im Elitefeld am Start. Wie auch Wasle holte er sich bei den Sport Austria Finals den Staatsmeistertitel, sein dritter in Folge, und belegte kurz darauf beim XTERRA-Rennen in der Slowakei den 3. Platz: „Der Bewerb in der Slowakei war vom Elitefeld dünner besetzt als der jetzt in Österreich. Ich werde versuchen den anderen Athleten das Leben schwer zu machen. Mal schauen, wo ich am Schluss lande. Das Ziel wäre schon unter die Top 5 zu kommen!“ Die Strecke hat der 36-Jährige bereits im Rahmen der Auftakt-Pressekonferenz im April und auch letztes Wochenende nochmals besichtigt „Die Laufstrecke ist richtig schön und technisch! XTERRA würdig!“, freut sich auch er schon auf seinen Start. Spandl hofft, dass mit dem Comeback von XTERRA vermehrt auch andere Veranstalter in Österreich wieder Crosstriathlonbewerbe organisieren. Denn während beim Bewerb in der Slowakei viele Einheimische am Start waren, hat der Bewerb im Ausseerland vor allem viele internationale Starter ins Ausseerland gezogen.
Zahlen, Daten, Fakten
Über 333 Teilnehmer:innen aus 21 Nationen haben für die unterschiedlichen Rennen in der geografischen Mitte Österreichs gemeldet. Österreich stellt dabei rund 1/3 aller Starter:innen (105) gefolgt von Deutschland (45) und der Tschechischen Republik (35). Die weiteste Anreise nimmt ein Teilnehmer aus Santa Barbara in Kalifornien/USA in Kauf (rund 9800 km). Der jüngste Teilnehmer ist 2 Jahre alt und wird beim Kids Run mit dabei sein, während der älteste Teilnehmer 71 Jahre alt ist. Insgesamt wurden über 350 Tafeln zur Markierung der verschiedenen Strecken aufgehängt und 80 Volunteers (Helfer) werden für einen reibungslosen Ablauf in der „Fünf-Sterne-Landschaft“ sorgen. Mit einem Kinderlauf am Freitag, dem Bewerb über die Supersprint-, Sprint- und über die volle Distanz werden vier Rennen angeboten. Gefeiert wird anschließend im Rahmen des Ischlerstrassenfestes, wo regionale Standler die Innenstadt von Bad Aussee in eine bunte Flaniermeile mit Live-Musik, Bieranstich, Kinderprogramm und vielem mehr verwandeln.
„Die Vorbereitungen sind gut verlaufen und wir freuen uns nun schon sehr den Athlet:innen ein tolles Rennen zu bieten“, steht OK-Chef Jakob Frosch mit seinem gesamten Team bereits in den Startlöchern.