Elmar Sprink: Sein Herz schlägt für den Ironman

Es ist die berührende Geschichte des Ironman 70.3 St. Pölten: Sechs Jahre nach einer Herztransplantation bewältigte der Deutsche Elmar Sprink am Sonntag den Triathlon und zeigte danach große Emotionen.

Während hunderte Fans in St. Pölten den großen Sieger Michael Weiss feierten, freute sich der Deutsche Elmar Sprink abseits im Zielbereich still für sich allein. Er schaffte es und machte das Unmögliche mit großem Kampfgeist möglich. Sechs Jahre nach seiner Herztransplantation schaffte Sprink die Distanz von 1,9 Kilometern schwimmen, 90 Kilometern Rad fahren und 21 Kilometern laufen in 5:10 Stunden und belegte den 373. Gesamtrang. Hinter den „nackten Zahlen“ steckt eine lange Leidensgeschichte mit einem beeindruckenden Comeback.

Große Emotionen im Ziel

Elmar Sprink schaffte es sechs Jahre nach seiner Herztransplation den Ironman in St. Pölten zu finishen.

Im Jahr 2010 nahm Sprink am Ironman in Klagenfurt teil und musste beim Marathon wegen Magenkrämpfen und Übelkeit aufgeben. Der Traum vom Finishen beim legendären Bewerb am Wörthersee war geplatzt. Zehn Tage später erlitt er auf der Couch vor seinem Fernseher einen Herzstillstand. Sprink erinnert sich noch genau an diesen Tag: „Ich hatte Glück im Unglück. Meine Frau war daheim und hat sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Ich bin blau angelaufen und habe nicht mehr reagiert. Sie hat daraufhin unseren Nachbarn alarmiert. Der ist Arzt und hat mich wiederbelebt.“

„Hatte nur ein Ziel, und das war überleben“

Das war der Beginn einer langen Leidenszeit mit vielen Untersuchungen und Krankenhaus-Aufenthalten. Im Jahr 2011 verschlechterte sich der Zustand rapide, ein geregeltes Leben war nicht mehr möglich. „In einer elfstündigen Operation wurde mir eine Keramikpumpe ins Herz eingebaut. Danach wurde ich an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. Dieser Zustand war aber nicht für lange Zeit gedacht, es war dringend nötig, ein Spenderherz zu finden.“ Sprink verbachte 189 Tage im Krankenhaus. Erst dann kam die erlösende Nachricht, dass ein Spenderherz gefunden wurde.

Ironman St. Pölten Herztransplantation Sprink

privat

Sprink bereitete sich langsam auf seine sportlichen Ziele vor

„Als ich die monatelang im Bett an Maschinen lag, hatte ich nur ein Ziel, und das war überleben. Da habe ich an Sport nicht gedacht. Ein paar Tage nachdem ich mein Spenderherz bekommen habe, fing ich an Dinge auf einen Zettel zu schreiben, die ich noch mal erleben wollte“, so Sprink. „Da standen am Ende dann viele sportliche Dinge drauf. Das größte Ziel war aber, einen Ironman zu finishen.“

„Zum Himmel geschaut und an Spender gedacht“

Sprink bereitete sich langsam und kontinuierlich auf seine sportlichen Aufgaben vor. Beim Ironman in St. Pölten feierte er wieder einmal einen großen Sieg über sich selbst. Der Sport ist für Elmar Sprink ein wichtiger Bestandteil seines neuen Lebens. „Wenn ich die Option hätte, ich lebe 40 Jahre und mache nichts mehr und liege nur am Sofa oder ich mache weiter Ironman und lebe nur 20 Jahre, würde ich immer die kürzere Lebenszeit nehmen, weil es mir viel Energie gibt und ich ein schöneres Leben habe.“

Ironman St. Pölten Herztransplantation Sprink

ORF

Elmar Sprink überglücklich im Ziel in St. Pölten

Im Ziel in St. Pölten war Sprink am Sonntag „einfach nur dankbar, es geschafft zu haben. Als ich durchs Ziel gelaufen bin, habe ich zum Himmel geschaut und an meinen Spender gedacht. Ich kann das nur machen, weil mir jemand sein Herz gegeben hat. Der da oben hat wieder zugesehen“, hatte Sprink Tränen in den Augen. Im Juli wird er nach Klagenfurt zurückkehren und den Ironman bestreiten. Dieses Rennen wird dann der besondere Höhepunkt eines besonderen Sportlers.

Link: